Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Kopfschütteln und Ratlosigkeit
Jenas Basketballer unterliegen 68:80 in Kirchheim. Spiel im dritten Viertel aus der Hand gegeben
Kopfschütteln und Ratlosigkeit nach dem Auftritt der Jenaer Basketballer am Sonnabend in Kirchheim. Die Mannschaft von Trainer Marius Linartas unterlag beim VFL Kirchheim Knights mit 68:80 (29:45). Ein weiterer Dämpfer im Kampf um die Play-off-plätze in der 2. Basketball-bundesliga.
Der Lichtblick. Nachverpflichtung Sergio Kerusch deutete seine Klasse an mit sechs Punkten und sechs Rebounds in knapp 19 Minuten Spielzeit. „Sicher wäre es großartig gewesen, meine Premiere im Jenaer Trikot mit einem Sieg feiern zu können. Das war leider nicht der Fall, da wir nur zu Beginn des Spiels und in den letzten vier Minuten des Schlussviertels gezeigt haben, was unser Team tatsächlich kann“, sagte der 34-Jährige, der die vergangenen sechseinhalb Jahre beim Mitteldeutschen BC unter Vertrag war. „Im Zusammenspiel hatten wir noch zu viele Abstimmungsprobleme, da müssen wir ansetzen und auch die Trainingseinheiten nutzen, um dazuzulernen.“
Trainer Marius Linartas lobte den Routinier. „Unabhängig vom Ergebnis kann ich mit seinem Einstand zufrieden sein. Er hat dem Team nach nur zwei Trainingseinheiten viel Energie gegeben, vor allem defensiv.“Mit dem Deutsch-amerikaner und Seth Allen hatten die Jenaer zwei Spieler nachverpflichtet. Der Trainer sah das als Signal an die Spieler, das Umfeld, die Fans. „Wir haben unser Ziel, die Play-off-ränge zu erreichen, nicht aufgegeben.“
Der 90:79-Heimsieg gegen Münster nach davor sieben Niederlagen
in Folge, hatte Hoffnungen geweckt. Umso enttäuschender war das Spiel in Kirchheim.
„Wir haben auch in diesem Duell wieder zwei Gesichter gezeigt und am Ende hat das falsche die Oberhand behalten“, sagte Trainer Marius Linartas. „Was die Mannschaft kann, hat sie wieder nur phasenweise angedeutet. Am Ende ist es eine Frage des Selbstvertrauens, der Qualität und der Mentalität.“
In die Partie waren die Jenaer gut gekommen, führten 16:13 nach den
ersten zehn Minuten, vor allem Center Björn Rohwer tat sich hervor, zog zum Korb und überraschte mit einem Dreier. Doch im dritten Abschnitt mit nur acht Jenaer Punkten lief so gut wie nichts mehr zusammen. Die Würfe saßen nicht, die Rebounds holten sich die Kirchheimer, etliche Ballverluste spielten den Gastgebern den Ball in die Hände. Das Spiel war beim Stand von 37:63 gelaufen, ehe es in die Schlussphase ging. Die Jenaer lagen zwischenzeitlich mit 32 Punkten
(31:63./25. Minute) hinten, rafften sich in den finalen zehn Minuten aber noch einmal auf, kamen bis auf 64:73 zwei Minuten vor der Sirene heran. Die Jenaer gingen volles Risiko, was blieb ihnen auch anderes übrig, schlossen ihre Angriffe schnell ab, starteten mit drei Dreiern in Folge ins vierte Viertel, das mit 31:17 an die Thüringer ging.
Die Aufholjagd kam zu spät und wurde natürlich durch das Nachlassen der Kirchheimer im Wissen um den sicheren Sieg begünstigt.