Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Todesfall nach Polizeieinsatz aufgeklärt
Mann war im Jenaer Uniklinikum gestorben
Nach dem Tod eines Mannes bei einem Polizeieinsatz in Jena hat die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen abgeschlossen.
Die Polizei war am Neujahrstag 2022 mit sechs Beamten zu einem Haus in Jena ausgerückt, in dem sich ein Bewohner auffällig verhielt. Dieser hat in der Folge einem Polizisten das halbe Ohr abgebissen. Die Einsatzkräfte brachten den 40Jährigen nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit unmittelbarem Zwang zu Boden und fixierten ihn. Dabei sei dieser ohnmächtig geworden. Der Mann wurde ins Universitätsklinikum Jena eingeliefert, wo er wenige Tage später gestorben ist.
Die Staatsanwaltschaft Gera hatte eine Obduktion des Leichnams veranlasst, die am 5. Januar in der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Jena erfolgt ist. Im Kopfbereich des Geschädigten wurden mehrere Quetsch-risswunden festgestellt. Diese führten laut Sektionsgutachten nicht zu Schädelfrakturen oder Hirnblutungen und waren nicht todesursächlich. Darüber hinaus wurden ausgeprägte Schürfungen und Hämatome am Rumpf und den Extremitäten sowie ein Hirnödem festgestellt.
Es folgten ergänzende neuropathologische, histologische und toxikologische Gutachten. „Nach dem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchungen ist der Geschädigte aufgrund seiner Vorerkrankungen verstorben. Der Todeseintritt ist nicht auf mechanische Gewalteinwirkungen zurückzuführen“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Riebel. Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera zufolge, hat die Staatsanwaltschaft daraufhin das Ermittlungsverfahren eingestellt.
Insgesamt wurden fünf Polizisten bei dem Vorfall verletzt. Sie waren laut früheren Angaben des Thüringer Justizministeriums zwischen mehreren Wochen und vier Monaten dienstunfähig.