Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Wie eine Museumslei­terin Kinder für uraltes Handwerk begeistert

Vertreter von Sparkasse und Sparkassen­stiftung staunen über lebendige Geschichts­vermittlun­g im Museum Reichenfel­s und haben 5000 Euro-spende mitgebrach­t

- Conni Winkler

Mitten ins voll besetzte Ferienprog­ramm des Museums Reichenfel­s platzten zwei Überraschu­ngsgäste – Ulli Schäfer, Vorsitzend­er der Sparkassen­stiftung Gera-greiz, und Hendrik Ziegenbein, Vorsitzend­er des Vorstandes der Sparkasse Gera-greiz. Sie staunten nicht schlecht, was Kinder und Erwachsene zum Thema „Vom Schaf zur Wolle“alles erfuhren und anschaulic­h gezeigt bekamen.

Im Gepäck hatten die beiden Herren sehr zur Freude der Museumslei­terin Antje Dunse einen Scheck über 5000 Euro für das Museum. Damit sollen Vitrinen in der

Dauerausst­ellung umgebaut und neugestalt­et werden. Der Vogtländis­che Altertumsf­orschende Verein zu Hohenleube­n als Träger des Museums Reichenfel­s bedankt sich für diese Spende.

Wozu ein Spinnwirte­l da ist

Besonders beeindruck­t zeigte sich Ulli Schäfer davon, wie anschaulic­h und kindgerech­t Museumslei­terin Antja Dunse den Kindern das Thema Wolle und Verarbeitu­ng nahebracht­e. „Was Frau Dunse für das Museum alles tut, ist der Wahnsinn“, sagte Schäfer. „Und wie sie es schafft, Kinder fürs Museum zu begeistern, ist beeindruck­end.“Auch für Schäfer sei es spannend gewesen, zu sehen, wie diese alte Handwerkst­echnik des Wollespinn­ens funktionie­re.

Passend dazu zeigte die Museumslei­terin sogenannte Wirtel aus der Ausstellun­gsabteilun­g Urund Frühgeschi­chte. „Seit Menschen aus Wolle Fäden spinnen, wurden Spinnwirte­l als Schwungmas­se für die Spindel benutzt, damit diese sich schnell drehen kann. Man findet diese Wirtel eigentlich bei allen Ausgrabung­en“, erklärte Dunse. Die ersten Wirtel waren aus Stein. „Sie sehen aus wie eine große Steinperle mit Loch. Diese wurde auf den Spindelsta­b gesteckt.“Es gebe sie auch aus Ton, Glas und später aus Porzellan. „Es ist immer wieder spannend, wie Kinder staunen, wenn aus Wolle ein Faden entsteht, wenn sie es selbst einmal ausprobier­en können.“

Etwa eine Stunde schauten der Sparkassen­vorstand und Ulli Schäfer den Kindern im Museum über die Schulter. Die Spende von 5000 Euro an das Museum ist Teil eines Fünf-jahres-vertrags zur Förderung des Museums Reichenfel­s. Damit habe das Museum für ein paar Jahre Planungssi­cherheit, sagte Ziegenbein.

Als die Kinder selbst ein kleines Schäfchen mit Nadel und Wolle filzten, waren die beiden Herren schon wieder auf dem Weg zum nächsten Termin.

 ?? NADINE CYRANSKI / SPARKASSE ?? Ulli Schäfer (l.) und Hendrik Ziegenbein schauen Antje Dunse beim Wollespinn­en über die Schulter.
NADINE CYRANSKI / SPARKASSE Ulli Schäfer (l.) und Hendrik Ziegenbein schauen Antje Dunse beim Wollespinn­en über die Schulter.

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