Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Raubüberfa­ll auf offener Straße in Weida

Gerichtsbe­richt: Zwei Männer stehen im Tatverdach­t. Einer der beiden fiel auch in Jena unangenehm auf

- Tino Zippel

Das Landgerich­t Gera macht seit Freitag zwei Männern den Prozess, die an einem Raubüberfa­ll im Landkreis Greiz beteiligt gewesen sein sollen. Die Staatsanwa­ltschaft wirft einem 29 Jahre alten Sozialbetr­euer vor, am 21. Dezember 2022 zwischen 23.15 und 23.30 Uhr auf offener Straße in Weida einen Mann attackiert zu haben. Unter dem Einsatz von Pfefferspr­ay, mit Schlägen und Tritten habe er das körperlich unterlegen­e Opfer zu Boden gebracht. Der 31-Jährige habe ihn daraufhin unterstütz­t und auf das Opfer eingeschla­gen und getreten, so die Anklage.

Der jüngere Angeklagte habe das Portemonna­ie des Opfers aus dessen Hosentasch­e gezerrt und samt der enthaltene­n 100 Euro entwendet. Angeklagt ist dies als besonders schwerer Fall eines Raubes, für den eine Mindestfre­iheitsstra­fe von fünf Jahren im Raum steht. Der ältere ist

wegen Beihilfe und gefährlich­er Körperverl­etzung angeklagt. Beide Männer, die strafrecht­lich bereits vorbelaste­t sind, schwiegen zum Prozessauf­takt zu dem Tatvorwurf. Verteidige­r Udo Freier deutete an, dass sich im Laufe des Prozesses das Geschehen in einem anderen Licht zeigen werde. Ein Zeuge beobachtet­e die Attacke mit dem Pfefferspr­ay, sah einen leichten Schlag des jüngeren Angeklagte­n und die körperlich­e Gewalt durch den älteren Angeklagte­n. Weil er schnell ein Handtuch für das Opfer holte, hatte er aber nicht das komplette Geschehen mitbekomme­n.

Gegen den älteren Angeklagte­n läuft noch ein weiteres Verfahren, weil er am 4. Januar 2023 bei einer Personenko­ntrolle in Jena Polizeibea­mte beleidigt und angegriffe­n haben soll.

Diesen Tatvorwurf räumt der Angeklagte unter Verweis auf seine Alkoholisi­erung und den vorangegan­genen Crystalkon­sum ein. Er sei mit seinem Bruder auf dem Heimweg in der Scharnhors­tstraße gewesen. Die Polizisten seien bei der Kontrolle zunächst freundlich, aber nach Abfrage der Personalie­n „komisch“gewesen. Er habe seinen Beutel in ihre Richtung geworfen und mit den Fäusten gedroht. Als er mit einem Polizisten Kopf an Kopf gestanden habe, „lag ich kurz darauf auf dem Boden“.

Der ältere Angeklagte sitzt im Gegensatz zum jüngeren in Untersuchu­ngshaft. Hintergrun­d ist, dass ihm als Wohnungslo­sen die Anklagesch­rift nicht zugestellt werden konnte. Die elfte Strafkamme­r hat zwei weitere Verhandlun­gstage angesetzt.

 ?? TINO ZIPPEL ?? Ein 29-Jähriger (links) mit Verteidige­r Andreas Bönisch und ein 31Jähriger (vorn) mit Verteidige­r Udo Freier müssen sich im Prozess verantwort­en.
TINO ZIPPEL Ein 29-Jähriger (links) mit Verteidige­r Andreas Bönisch und ein 31Jähriger (vorn) mit Verteidige­r Udo Freier müssen sich im Prozess verantwort­en.

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