Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Lebenshilf­e Zeulenroda blickt in die Zukunft

Der neue Geschäftsf­ührer Falk Schlehahn will nach schwierige­n Zeiten auch das Bild nach außen wieder verbessern

- Gerd Zeuner

Die Lebenshilf­e für Menschen mit Behinderun­g in Zeulenroda hat einen neuen Geschäftsf­ührer: Falk Schlehahn, der seit 2019 bereits die Geschicke der Lebenshilf­e in Greiz lenkt, tut dies nun auch für den gemeinnütz­igen Verein in Zeulenroda. Zuvor war Gerd Hossbach für ein dreivierte­l Jahr der kommissari­sche Leiter gewesen. Bei einer Mitarbeite­rversammlu­ng hat der Vorstand den „Neuen“offiziell in Zeulenroda vorgestell­t. Zunächst jedoch dankte der erste Vorstandsv­orsitzende des Vereins, Torsten Jung, den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn für ihr Engagement in den vergangene­n

Monaten. „Wir haben alle gemeinsam sehr viel erlebt und es waren turbulente und schwierige Zeiten, die wir nur zusammen dank ihres Einsatzes bewältigen konnten.“

An Gerd Hossbach gewandt, hob Jung dessen Anteil dabei hervor. „Sie haben die vielen Baustellen nicht nur organisato­risch und wirtschaft­lich, sondern auch menschlich mit viel Empathie so hingeschri­ebene

kriegt, dass der Verein jetzt konsolidie­rt ist und wir wieder optimistis­ch in die Zukunft blicken können.“

Hossbach hatte seit Juli vorigen Jahres die Lebenshilf­e Zeulenroda kommissari­sch geleitet. „Ich hatte bei Amtsantrit­t hier großen Respekt vor dem riesigen Berg an Problemen, der vor mir lag. Es waren sehr viele offene Baustellen, die es zu bearbeiten galt.“Aber alles habe dank der Zusammenar­beit mit den Mitarbeite­rn funktionie­rt. „Sie haben mich nicht blockiert, sondern von Anfang an kommunizie­rt, dass wir alle an einem Strang ziehen“, so der 68-jährige Hesse, dessen Herausford­erungen es waren, betriebswi­rtschaftli­che Aspekte in den Vordergrun­d

zu stellen und Probleme auf verschiede­nen Ebenen zu lösen. Auch ein im Dezember gewählter Vorstand und eine neue Hausleitun­g in der Hohen Straße wollen die Zukunft optimistis­ch gestalten.

Das Kollegium betreut rund 50 Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene in den verschiede­nen Wohnbereic­hen und Wohngemein­schaften sowie Tagesgrupp­en und in der Tagesbetre­uung. „Gleich in den ersten Gesprächen mit ihm wusste ich, das ist genau der richtige Mann für die Aufgaben in Zeulenroda“, sagt Gerd Hossbach über den neuen Chef. Er habe gleich gemerkt, dass der Greizer ein absolut integrer Mensch und sehr sortiert sei. „Wir

schwimmen auf der gleichen Wellenläng­e, auch wenn ich vielleicht etwas impulsiver bin, er ist dafür aber etwas kontrollie­rter.“Falk Schlehahn sei genau der Mann, „den wir hier brauchen, um die Lebenshilf­e Zeulenroda in eine positive Zukunft zu lenken“, ist Hossbach überzeugt.

Die Erfahrung auf der Matte hilft auch bei der neuen Aufgabe

Auch Torsten Jung freut sich, „dass wir jetzt die Kompetenz aus Greiz hier haben“. Schlehahn wiederum bedankte sich bei dem scheidende­n Geschäftsf­ührer für die „intensive und kompetente Einarbeitu­ng“und betonte, dass es wichtig sei, das Gein der Praxis umzusetzen. Er selbst sei zwar als eher als ruhiger und zurückhalt­ender Typ vorgestell­t worden. „Doch wer mich aus meiner aktiven Karriere als Ringer kennt, weiß, dass ich auf der Matte schon recht impulsiv gewesen bin“, so der ehemalige Deutsche Jugendmeis­ter im Freistilri­ngen und aktuelle German-mastersmei­ster, zu dessen größten sportliche­n Erfolgen der vierte Platz bei den Europameis­terschafte­n 1991 zählt. Das Ringen habe ihm viel für seine berufliche Laufbahn mitgegeben. Auch den Respekt vor den Leistungen des Miteinande­rs. „Genau das wird die Grundlage meiner Arbeit hier sein. Sie, die Mitarbeite­r, sind das Wichtigste. Sie leben die Lebenshilf­e, erfüllen mit Engagement Ihre Aufgaben bei der Betreuung der Ihnen anvertraut­en Menschen.“Davor habe er größten Respekt.

„Wir müssen gemeinsam in die Zukunft schauen“, so der neue Geschäftsf­ührer. Dabei meint Schlehahn die Weiterführ­ung der betriebswi­rtschaftli­chen Konsolidie­rung, die Hossbach begonnen hatte, und das Ziel, die Lebenshilf­e Zeulenroda auch nach außen wieder positiv darzustell­en. Leider gäbe es in einigen Mitarbeite­rbereichen nach wie vor Personalbe­darf. Doch hier greifen bereits erste Synergieef­fekte zwischen Greiz und Zeulenroda. „Wir haben nach Personalge­sprächen in Greiz bereits Bewerber nach Zeulenroda vermitteln können und umgekehrt“, berichtet Falk Schlehahn, der sich die Zusammenar­beit zwischen der Greizer und der Zeulenroda­er Lebenshilf­e perspektiv­isch noch viel intensiver zum Vorteil beider Vereine vorstellen kann.

Sie, die Mitarbeite­r, sind das Wichtigste. Sie leben die Lebenshilf­e, erfüllen mit Engagement Ihre Aufgaben bei der Betreuung der Ihnen anvertraut­en Menschen.“Falk Schlehahn Geschäftsf­ührer

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GERD ZEUNER / GERD ZEUNER Vorstand und Mitarbeite­r der Lebenshilf­e Zeulenroda e.v. mit dem neuen Geschäftsf­ührer Falk Schlehahn (links) und seinem Vorgänger Gerd Hossbach (Zweiter von links).

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