Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Stefanie Hertel verrät ihr Lieblingsrezept
Der Schlagerstar zaubert aus Brennnesseln ein köstliches Pesto
Zwei Stunden hat Stefanie Hertel auf der Bühne gespielt, getanzt, gesungen und so mit ihrem Ensemble im Neuberinhaus in Reichenbach die Zuschauer mit der eigens für die Produktion geschriebenen Geschichte, „Ganz Paris träumt von der Liebe“verzaubert. Jeden Abend steht sie zurzeit auf einer anderen Bühne, fährt kreuz und quer durch Deutschland. „Ich vermisse Pesto und überhaupt die selbstgemachte Hausmannskost wenn ich so lange unterwegs bin“, erzählt die Vegetarierin nach der Vorstellung. Um sich aber trotzdem fit und gesund zu halten und zu fühlen, schwört sie unter anderem auf die Brennnessel. „Auf meiner morgendlichen Laufrunde pflücke ich oft ein paar Stängel für meinen Morgentee. Wenn ich auf Tour bin, steht dafür immer mein
Reisekocher im Hotelzimmer.“Die Oma von Stefanie Hertel hat in Obertriebelbach mitten im Wald gewohnt. Mit ihr ist sie durch die Wälder und Wiesen gestreift. Daher kommt ihre Liebe zu den Wildkräutern. Wenn sie zu Hause ist, sind sie fester Bestandteil in ihrer Küche. „So wunderbar die Brennnessel als Heilkraut verwendet werden kann, so gut eignet sie sich auch für die Zubereitung wohlschmeckender Gerichte. Aus den Blättern und dem Samen mache ich gern ein Pesto“, verrät sie. „Meine Oma Erna hat immer gesagt: Brennnesseln sind gut gegen Rheuma. Wer damit zu tun hat, soll sich mit nackter Haut in die Brennnesseln setzen, eine Vorstellung, bei der mir noch heute die Haare zu Berge stehen“, sagt sie lachend. „Ich mache lieber Brennnesselpesto daraus.“Das Pesto ist schnell gemacht. Vor der Zubereitung steht allerdings ein kleiner Gang auf die Wiese, oder an den Wegesrand. Die Brennnessel ist eine genügsame Pflanze und wächst eigentlich überall. Hat man eine mittlere Schüssel mit den frischen Blättern und Samen gesammelt, wird das Ganze gründlich gewaschen und trocken getupft. Alles in den Mixer geben. Eine Knoblauchzehe, Sonnenblumenkerne, Zitronensaft, Salz und Zucker dazugeben. Während der Mixer läuft, Olivenöl dazu gießen, bis eine feine, cremige Konsistenz entsteht. Zum Schluss mit etwas Salz abschmecken.
„Heute spricht man ja gerne vom sogenannten Superfood“, sagt Stefanie Hertel, „und denkt dabei an neuartige Nahrungsmittel oder exotische Früchte aus fernen Ländern. Dabei vergisst man, dass wir solche Vitalstoffe direkt vor der Haustür ernten können. Was ja viel nachhaltiger ist“, ergänzt sie. Denn die Samen der oft als lästig empfundenen Pflanze enthalten jede Menge Vitamin C und A und Mineralien wie Kalzium, Kalium, Eisen und Histamin.
Mit Olivenöl bedeckt, hält es sich mehrere Wochen im Kühlschrank und schmeckt zu Pasta und Baguette.