Oberes Schloss hat wieder Hofkapelle

In Ökomenischen Vesper in Greiz wurde feierlich entwidmeter Altar wieder geweiht

Greiz. Für die Aubachtaler Kirchgemeinde war es damals ein trauriger Moment, als die Entwidmung ihres Altars im Jahre 2021 vollzogen wurde. Die Greizer Künstlerin Elly-viola Nahmmacher hatte ihn 1964 für die Aubachtaler Kirche geschaffen. Doch mit dem Beschluss, die Kirche in eine Kulturkirche zu wandeln, verlor der dreiflügelige Altar dort seine Heimat. „Am liebsten hätte man ihn an eine Greizer Gemeinde gegeben, aber alle Gemeinden waren versorgt“, so Superintendent Tobias Steinke von der evangelischen Kirche.

Fast wäre der Altar sogar im Kunstgut-magazin der Landeskirche in Eisenach eingelagert worden und so der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich gewesen. Da kam man auf die Idee, ihn im Oberen Schloss in der ehemaligen Kapelle aufzustellen. Man wandte sich an Rainer Koch, den Museumsleiter des Schlosses. Dieser war damit sofort einverstanden. So übergab man den künstlerisch wertvollen Altar, den Museen der Stadt Greiz als Dauerleihgabe.

Nun wurde das beeindruckende Kunstwerk am Samstag, dem 20. April, im Fürstensaal feierlich in einer ökumenischen Vesper geweiht und wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt. Für Rainer Koch, dem Museumsleiter des Schlosses, ein historischer Moment. Wird doch so der Fürstensaal wieder eine Hofkapelle, wie er es unter Heinrich XI. war. Er war es, der damals den mittelalterlichen Palas im Jahre 1751 in eine Kirche wandelte. Denn sowohl, Superintendent Tobias Steinke, Kaplan Thomas Wiesner als auch Rainer Koch sind sich einig, dass sie sich freuen würden, wenn auf dem Oberen Schloss auch wieder Gottesdienste, die der Ökumene verpflichtet sind, stattfinden könnten.

Die abendliche Vesper wurde von der Jungen Hofkapelle, unter der Leitung von Kreiskantor Ralf Stiller, auf höchstem Niveau musikalisch umrahmt. Begleitend gibt es derzeit eine Sonderausstellung im Fürstensaal „Ewigkeit in Holz“anlässlich des 110. Geburtstages der Schöpferin des Altars, Elly-viola Nahmmacher.