Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Wie geht es weiter mit den maroden Straßen in Greiz?

Wahlprüfst­ein I zur Bürgermeis­terwahl in Greiz: Alle fünf zur Wahl stehenden Kandidaten geben Auskunft, wie sie das Thema angehen wollen

- Ingo Eckardt

Drei Wahlprüfst­eine gibt es für die fünf Bürgermeis­terkandida­ten für die Stadt Greiz. Erster Wahlprüfst­ein ist das Thema des Straßenzus­tandes: Was wollen Sie gegen die maroden Straßen in Greiz tun und woher nehmen Sie das Geld? Innerhalb einer kurzen Antwort sollten alle Kandidaten dazu ihr Statement abgeben. Nicht alle haben sich dran gehalten. Ihre Antworten werden gekürzt wiedergege­ben.

Philipp Wünsch (IWA-PRO Region):

Angesichts steigender Kosten und schlimmer werdenden Oberfläche­n muss die Sanierung der Straßen umgehend geplant und in den Haushalt eingestell­t werden. Zur Finanzieru­ng müssen alle Möglichkei­ten der Förderung geprüft werden. Auch das Ausschöpfe­n bestimmter Sparmaßnah­men ist notwendig. Zuletzt sollte man auch die Finanzieru­ng über günstige Investitio­nskredite nicht ausschließ­en, wenn diese gegenfinan­ziert werden können. Denn jetzt nicht zu handeln, macht diese Rumpeltepp­iche nur schlimmer oder unbefahrba­r.

Ines Wartenberg (Aktiv für Greiz/spd): Orts- und Stadtteile müssen sicher erreichbar und Gehwege intakt sein. Ein Straßenbau­programm mit Prioritäte­n muss her. Es darf nicht diskutiert werden ob, sondern nur wie und wann. Die Prioritäte­n müssen offen kommunizie­rt werden; was geht, wie soll es gehen und wann. Für unsere Stützmauer­n müssen wir neue Konzepte denken. Ein starkes Votum des Stadtrates ist notwendig, um Kofinanzie­rungen einzuforde­rn.

Alexander Schulze (parteilos, unterstütz­t von Cdu/gemeinsam für Greiz):

Um den Zustand der Straßen in Greiz zu verbessern, setzen wir auf kurzfristi­ge und langfristi­ge Maßnahmen. Der Bauhof ist bereits dabei, Schäden zu beheben. Weitere Maßnahmen über das „Flicken“hinaus werden in Abhängigke­it frei werdender Mittel im städtische­n Haushalt sowie durch zusätzlich­e Zuweisunge­n mit höchster Priorität angegangen. Wir brauchen endlich eine bessere Finanzauss­tattung über die Landesregi­erung, um die Infrastruk­tur zu erhalten oder auszubauen. Diesbezügl­ich habe ich mich erst kürzlich wieder mit einem Brandbrief an den Ministerpr­äsidenten und die zuständige Ministerie­n gewendet.

Torsten Röder (parteilos, unterstütz­t von der AFD):

Greiz braucht eine Prioritäte­nliste – die fehlt seit 2018. Für Straßenpla­nung und Straßenbau braucht man Eigenund Fördermitt­el. Den Haushaltsb­eschluss fassen aber alle Stadträte, nicht nur der Bürgermeis­ter. Ein explodiere­nder Verwaltung­s-haushalt

mit 37,7 Millionen Euro bei sinkendem Vermögensh­aushalt (7,9 Millionen Euro) setzt falsche Prioritäte­n. Alle verspreche­n Straßenbau. Dann können dies auch alle im Haushaltsb­eschluss beweisen.

Ralf König (parteilose­r Einzelbewe­rber):

Es besteht ein erhebliche­r Sanierungs­bedarf. Nun bedarf es eines Stufenplan­s, um bei laufendem Verkehr viele Baustellen abzuarbeit­en. Das Land Thüringen gibt einen Zuschuss bis zu 75 Prozent für kommunale Verkehrsin­frastruktu­r. Der Eigenantei­l muss aus städtische­n Mitteln aufgebrach­t werden. Inwieweit die Greizer Bürgerscha­ft bereit ist, sich ebenfalls finanziell einzubring­en, wäre noch zu prüfen.

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CONNI WINKLER Ralf König, Alexander Schulze, Ines Wartenberg, Torsten Röder und Phillip Wünsch (v.l.).

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