Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Stichwahl ums Landratsamt
Kandidaten von CDU und AFD kämpfen in zwei Wochen um das Martina-schweinsburg-erbe
Fabian Klaus und Elena Vogel Greiz.
Wer die Nachfolge der langjährigen Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) antritt, das entscheidet sich erst in zwei Wochen: Ulli Schäfer (CDU) und Kerstin Müller (AFD) müssen dann in der Stichwahl erneut gegeneinander antreten. Sie haben unter insgesamt fünf Bewerbern bei einer hohen Wahlbeteiligung von 66,7 Prozent die meisten Stimmen bekommen. Schweinsburg, die im September für den Thüringer Landtag kandidiert, konnte aus Altersgründen nicht erneut antreten.
Die Bürgermeisterwahl in Greiz ist indes in einem Herzschlagfinale entschieden worden. Amtsinhaber Alexander Schulze (Cdu/gemeinsam für Greiz) kam nach Auszählung aller Stimmbezirke auf 50,6 Prozent und verhinderte damit, obwohl er insgesamt vier Konkurrenten hatte, sogar den Gang in die Stichwahl.
Landesweit waren am Sonntag insgesamt 1,74 Millionen Menschen zu einer besonders umfangreichen Wahl aufgerufen, die so nur alle 30 Jahre vorkommt.
Der Grund liegt in unterschiedlichen Längen der Wahlperioden in Thüringen. Während Bürgermeister und Oberbürgermeister für sechs Jahre gewählt werden, bleiben die Räte fünf Jahre im Amt. In diesem Jahr überschneidet sich damit das Ende der Amtszeiten.
Nach Angaben des Landesamtes für Statistik bewegte sich die Wahlbeteiligung am Sonntag bis zum Nachmittag annähernd auf dem Niveau der Kommunalwahlen von 2019, lag leicht darunter. Am Abend lag sie dann, je mehr Stimmbezirke ausgezählt wurden, konstant über 50 Prozent.
Mit Schließung der Wahllokale hat landesweit die Auszählung der Stimmen begonnen, die bis tief in die Nacht andauerte und nicht überall abgeschlossen wurde. In der
Erstwählerinnen und Erstwähler
Landeshauptstadt Erfurt war bereits im Vorfeld klar, dass die Auszählung der für den Stadtrat abgegebenen Stimmen erst am Montag stattfinden würde.
Für 28.000 junge Menschen aus Thüringen ist die Kommunalwahl eine Premiere gewesen, weil sie das erste Mal mitbestimmen durften.
Im Gegensatz zur Landtagswahl ist man bei der Kommunalwahl bereits ab 16 Jahren wahlberechtigt. Wer allerdings gewählt werden will, der muss volljährig sein.
Kurios startete der Wahltag in einem Wahllokal in Weimar. Dorthin wurden die falschen Wahlscheine in ein Wahllokal geliefert, was aber behoben werden konnte.
In Gera musste Wahlleiter Alexander Streibharth sehr früh Wahlkabinen nachordern, weil der Andrang groß war. In einem Geraer Wahllokal, wo neue gelbe Wahlurnen zum Einsatz kamen, mussten diese umgedreht werden, weil sie an „gelbe Tonnen“erinnerten. Mehrere Wähler wollten offenbar die Wahlzettel nicht in den vorgesehen Schlitz stecken, sondern den versiegelten Deckel öffnen.
In Bad Köstritz (Landkreis Greiz) kam es zu einem tragischen Vorfall. Eine Frau kollabierte in der Schlange vor dem Wahllokal und verstarb. Meine Meinung, Lokales