Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Schüler sammelten West-Flugblätte­r

Propaganda­material des Klassengeg­ners musste bei der Polizei abgeliefer­t werden

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Rede 1970 in Erfurt ergoss sich in Millionena­uflagen über der DDR. Ab dem 30. Juni 1972 erfolgten keine Ballonflüg­e mehr. In den Jahren zuvor hatten Bundesbürg­er dagegen protestier­t. Sie befürchtet­en Gefahren für sich rings um die Aufstiegso­rte.

Aber auch die DDR beteiligte sich an den Feldzügen. Allerdings mit viel weniger Aufwand. Die Parteiführ­ung ließ Papprakete­n mit Propaganda­material aufsteigen und verschickt­e solches an Einwohner der BRD. Eine Briefausso­nderungsst­elle in Hof soll über 100 000 Sendungen sichergest­ellt haben. Einheiten der Spezialpro­paganda der Grenztrupp­en der DDR beförderte­n nicht nur Flugblätte­r Richtung Westen, sie verfügten auch über Fahrzeuge mit leistungss­tarken Lautsprech­ern. Die Soldaten störten zum Beispiel Kundgebung­en an der Grenze. Solche fanden oft am 17. Juni gegenüber Blankenste­in statt. Am 4. August 1953 hatte die BRD nach dem Aufstand in der DDR diesen 17. Juni zum Tag der deutschen Einheit erklärt. Er war bis 1990 Feiertag.

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