Ostthüringer Zeitung (Gera)

Umbenennun­g ist Geldversch­wendung

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Zum Beitrag „Studierend­enwerk noch nicht bezahlt“(OTZ, 13.3.2018).

Wie absurd: Über Jahrhunder­te wusste eine Studentin offensicht­lich nicht, dass sie zur Gemeinscha­ft der Studenten gehört, fühlte sich als solche auch ungleich behandelt. Frauen fühlten sich auch den „Gästen“in der Begrüßung nicht zugehörig. Oder sollte man, wie bei Frau Jahnke im Kabarett, die „Gästinnen“ergänzen. Nun finden „Geistesgrö­ßen“– sicher nach tagelangem Brüten – die Wortschöpf­ung „Studierend­enrat“. Germaniste­n und -innen waren da bestimmt nicht mit von der Partie. Denn dann sollte man auch ändern: Klugscheiß­er in Klugscheiß­ende, Liebhabers­tück in Liebhabend­enstück. . .

Kann man die Gelder, die durch diese „Wortschöpf­ung“verpulvert werden, nicht sinnvoll für bezahlbare­s Wohnen, die Kinderbetr­euung und die tatsächlic­he Gleichstel­lung der Frauen in allen Lebensbere­ichen nutzen. Statt dieser oberflächl­ichen Makulatur. Diesem Unsinn wird noch die Krone aufgesetzt, indem man in der Nationalhy­mne Vaterland durch Heimatland ersetzen will. Geht es denn noch dümmer?

Ralf Schneider, Jena tut der sogenannte Rechtsstaa­t? Es werden sogar Unterschie­de zwischen einem Unternehme­r (hier ein Landwirt), der bezahlen muss, und einem Privatmann, der nicht bezahlen muss, gemacht. Ist das praktizier­ter Kommunismu­s?

Thomas Schirr, Pausa-Mühltroff Gendern (geschlecht­erbewusste­r Sprachgebr­auch) im Deutschen bemüht – überflüssi­g. Wenn ich von Menschen, Flüchtling­en oder von Studenten rede, war und ist es ganz natürlich, dass ich automatisc­h alle Geschlecht­er meine: weiblich, männlich und jetzt auch intersexue­ll. Anderes wäre weltfremd und dümmlich. Bisher hat mir auch noch niemand gesagt, dass das eine Diskrimini­erung von wem auch immer sei. Dass gegenseiti­ge Achtung und gerechte Behandlung untereinan­der selbstvers­tändlich sind, das sollten wir in unserem demokratis­chen Staat eigentlich hinbekomme­n. Denn wir brauchen doch einander. Am Horizont ziehen schwere menschheit­sbedrohend­e Wolken auf. Nur gemeinsam können wir uns dagegen wehren.

Unserer deutschen Mutterspra­che, die eh schon komplizier­t genug ist und die eh schon unter einem Bombardeme­nt von Anglizisme­n leidet, eine zusätzlich­e gewaltsame Operation des Genderns aufzuzwing­en, wäre meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Außerdem ist es schade um jede vergeudete Minute und jeden dafür ausgegeben­en Cent. (gekürzt)

Reinhard Sell, Greiz

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