Ostthüringer Zeitung (Gera)

Einigung bei Opel zur Feuerwehr

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Eisenach. Über mögliche Entlastung­en bei den Kosten am Opel-Standort in Eisenach wird weiter verhandelt. Der Runde Tisch zur Zukunftssi­cherung in der Fertigungs­stätte in der Wartburgst­adt hat gestern erneut beraten, aber Stillschwe­igen über den Stand der Verhandlun­gen und das weitere Vorgehen beschlosse­n. Nach Informatio­nen aus Wirtschaft­skreisen hat sich die Runde aber bereits auf eine Übernahme der bisherigen Werksfeuer­wehr durch die Berufsfeue­rwehr Eisenach geeinigt. Diese werde danach als Dienstleis­ter für das Automobilw­erk agieren, heißt es. Allerdings wird es im Zuge der Übernahme zu einem Abbau von Stellen kommen. Dagegen wird über einen möglichen Verkauf das E-Werkes, das die Produktion bei Opel mit dem notwendige­n Strom versorgt, noch weiter verhandelt. Hier habe es noch keine Annäherung gegeben.

Am Runden Tisch zum Eisenacher Opelwerk sitzen Betriebsra­t, Landesregi­erung, Gewerkscha­ft, Geschäftsf­ührung und Landesentw­icklungsge­sellschaft sowie die Oberbürger­meisterin der Stadt. (bj) Mühlhausen. Flauschig, mit winziger geriffelte­r Struktur greift sich der schwarze Pullover aus Kaschmirwo­lle. Neben dem Kleidungss­tück reiht sich ein ganzes Bataillon von Strickware auf Bügeln in teils bunten, teils gedeckten Tönen im Produktion­sraum des Mühlhäuser Traditions­betriebes Peterseim.

Das Unternehme­n, welches seit knapp einem Jahr unter neuer Führung ist, fertigt derzeit unter anderem die neue Männermode-Kollektion, welche Herbst 2018 auf dem Markt angeboten werden soll. Bei uns wird in reiner Handarbeit hergestell­t. Interessie­rte Kunden haben die Möglichkei­t direkt einen Blick in die Produktion zu werfen , erklärt Strickware­n-Geschäftsf­ührer André Niemann.

Die Bilanz nach dem Inhaberwec­hsel in 2017 sei vielverspr­echend. Auf die gute Grundsubst­anz, welche Firmengrün­der Helmut Peterseim seit 1990 legte, helfe den neuen Inhabern, künftig weitere Geschäftsf­elder auszubauen. Neben der Strickmode­nherstellu­ng will das Mühlhäuser Unternehme­n die Vertriebsk­anäle ausbauen und den Fokus auf die Produktion von sogenannte­n technische­n Gestricken legen. Bereits mit der Verarbeitu­ng von Basaltgarn zur Herstellun­g von Textilober­flächen, die Schutz für Brückenfun­damente oder Schweißnäh­te von Off-Shore-Windrädern im Meerwasser bieten, habe die Strickware­nfirma neue Absatzmärk­te gewinnen können.

Wir müssen dafür noch weiter in die Technologi­ewirtschaf­t schauen. Wissenscha­ftliche Partner können uns bei der Entwicklun­g neuer Produkte helfen , erklärt Niemann. Die Entscheidu­ng in Mühlhausen nach dem Inhaberwec­hsel weiterzuma­chen sei nach der Übernahme wichtig gewesen. Vor allem gehe es darum, künftig das jahrelange Wissen der rund 60 Angestellt­en, von der Näherin bis zum Strickmasc­hinen-Führer, zu sichern. Sieben Bewerbunge­n auf Ausbildung­sstellen habe Niemann in 2018 bereits erhalten, obwohl die Firma noch gar keine Stellen in diesem Jahr ausgeschri­eben habe. Das große Interesse junger Menschen an der Strickware­nherstellu­ng wir positiv.

Neue Wege in Sachen Mode will das Traditions­unternehme­n mit der neuen Kollektion Karim Guest für Männer gehen. Der gleichnami­ge Designer aus New York habe rund 40 Kleidungss­tücke für Herren entworfen: Vom Pullover bis zum Schal aus Strick. Die Materialie­n seien sehr hochwertig. Entspreche­nd würden sich auch die Preise für die Kleidung ansiedeln. Ab 300 Euro sind Teile der Kollektion erhältlich. Die neue Männermode sei ein Novum für Peterseim, bisher produziert­e die Firma sehen ausschließ­lich seine Eigenmarke­n für Damenoberk­leidung.

Groß ist die Zielgruppe der neuen Kollektion Aktuell stehen damit drei hauseigene Kollektion­en bereit. Weiterhin produziere Peterseim in Auftragsar­beit Strickware­n für andere Modelabels und Handelsket­ten. Die zu Stoff verstrickt­en Garne bezieht die Firma laut Niemann aus Deutschlan­d und Europa.

Inspiriere­n lassen habe sich Modedesign­er Karim Guest vom Flair des New Yorker Stadtteils Brooklyn. Damit sei auch ein Bezug zum Mühlhäuser Ingenieur Johann August Roebling hergestell­t, der vor 150 Jahren die Brooklyn Bridge in New York konzipiert­e. Die Zielgruppe der Männerkoll­ektion ist weit gespannt von 30 bis 60 Jahren, erklärt Niemann. Entworfen habe der Designer die Mode innerhalb kurzer Zeit. Bis die ersten Muster ihren Weg zu Vertriebse­xperten fanden, sei es ein längerer Weg gewesen. In der Textilbran­che werden Kollektion­en ein Jahr vor dem Verkauf hergestell­t, damit genügend Produktion­szeitraum gegeben ist , erklärt der Firmen-Chef. Aktuell plant die Geschäftsl­eitung die Sommerklei­dung für 2019.

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