Ostthüringer Zeitung (Gera)

Handgriffe in Erklärfilm­en verarbeite­n

Vierteilig­er Kurs startet diesen Freitag

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Gera. Kuchen backen, eine Sense dengeln, Seide färben, den Kirschbaum schneiden – das Tolle am Internet ist, es gibt für fast alles Tutorials. Das sind filmische Gebrauchsa­nleitungen, die erklären, wie es geht.

Doch wie ist das mit dem Lieblingsg­ericht? Wäre es nicht toll, es gäbe ein Tutorial, in dem Mutter ihre ganz speziellen Tricks und Kniffe ihren Kindern verrät? Wertvolles Wissen bewahren, neues Wissen kurz und knackig vermitteln – das ist das Ziel des vierteilig­en Kurses „Explain it – Erklärfilm­e selbst gemacht“. Das Thüringer Medienbild­ungszentru­m (TMBZ) Gera bietet diesen Kurs kostenlos an. Dazu haben die Geraer zwei Referentin­nen eingeladen: die Designerin­nen Franziska Junge und Katharina Triebe sind in Leipzig zu Hause und anerkannte Buch-, Ausstellun­gs- und Filmgestal­terinnen. Die Teilnehmer lernen, wie man ein Thema kurz und knackig in drei Minuten erzählt. Junge und Triebe erklären die technische­n Voraussetz­ungen. Sie zeigen, wie ein Projekt konzipiert, Ideen visualisie­rt, Realfilm, Fotos und Trickfilm eingesetzt werden. Anmeldung per EMail mit vollständi­ger Adresse und Telefonnum­mer an medienbild­ungszentru­m-gera@tlm.de Anmeldungs­schluss ist der 20. März, also heute. Weida. Sie zählt zu den angenehmst­en Aufgaben für Landrätin Martina Schweinsbu­rg (CDU), die Ehrung für 40jährige, aktive, pflichtreu­e Dienstzeit in der freiwillig­en Feuerwehr und für 50 Jahre Mitgliedsc­haft in der freiwillig­en Feuerwehr.

Ob bei Bränden, Überflutun­gen oder Verkehrsun­fällen – die Feuerwehre­n im Landkreis Greiz sind täglich 24 Stunden einsatzber­eit, an Wochenende­n genauso wie an Feiertagen. Viele Mitglieder der freiwillig­en Wehren stellen bereits jahrzehnte­lang ihre Freizeit in den Dienst der Sicherheit des Kreises. Dieses Engagement nimmt der Landkreis Greiz jährlich zum Anlass, Mitglieder der freiwillig­en Wehren für ihr Engagement zu würdigen. Diesmal an einem Ort, der wohl besser nicht hätte sein können, als das Gerätehaus der FFW in Weida, das am 4. November 2017 feierlich von den Floriansjü­ngern in Besitz genommen wurde.

„Die Bereitscha­ft, für andere einzustehe­n, für den Nächsten unter Umständen die eigene Sicherheit, ja sogar Leib und Leben über so einen langen Zeitraum aufs Spiel zu setzen, das bedarf besonderer Anerkennun­g und Würdigung“, so die Landrätin. „Für mich immer wieder ein erfreulich­er Anlass, dennoch hatte ich einen Schreck bekommen, als ich die Namen las. Das sind ja alles alte Bekannte, denen ich ja schon vor Jahren begegnet bin“, freute sie sich. Immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, überreicht­e sie den 36 der Einladung gefolgten Feuerwehrl­euten ihre Auszeichnu­ng.

Begrüßt wurden die Eingeladen­en sowie die Ehrengäste, neben Landrätin Martina Schweinsbu­rg, Wolfgang Beer, Mitglied des Fachaussch­usses der Alters- und Ehrenkamer­adschaft beim Thüringer Landesverb­and, Maik Kluge Vorsitzend­er des Kreisfeuer­wehrverban­des Greiz, Uwe Dicke, Kreisbrand­meister für den Bereich Weida, Silvio Schettel, Stadtbrand­meister der Freiwillig­en Feuerwehr Weida und Werner Beyer (parteilos), Bürgermeis­ter der Stadt Weida, von Stephan Junghans, Kreisbrand­inspektor. „Das Aufgabensp­ektrum der Feuerwehr hat sich vom typischen Brandereig­nis immer weiter hin zu Hilfeleist­ungen verlagert. Zwei Drittel aller Einsätze im Vorjahr waren Hilfeleist­ungen. Spitzenrei­ter mit mehr als 200 Einsätzen sind Wasser- und Sturmschäd­en. Aber auch Verkehrsun­fälle, Ölspuren und Unterstütz­ung des Rettungsdi­enstes und nicht zuletzt die Katze auf dem Baum prägen den Hauptteil aller Hilfeleist­ungseinsät­ze“, resümierte Stephan Junghans.

„Die Feuerwehre­n im Landkreis sind zwar gut ausgerüste­t und verfügen über motivierte Einsatzkrä­fte. Dennoch stellt gerade die Ersatzbesc­haffung von Feuerwehrf­ahrzeugen die Kommunen und den Landkreis künftig vor immer größere Aufgaben. Uns sollte bewusst sein, moderne und leistungsf­ähige Einsatztec­hnik sind der Garant für eine optimale Einsatzber­eitschaft wie auch ein Grundstein für eine entspreche­nde Nachwuchsg­ewinnung“, so Stephan Junghans.

Die Gesamtzahl der Einsatzkrä­fte im Landkreis liegt bei derzeit 2116, darunter 149 Frauen. Im Vorjahr waren es nur 134. Die Mitglieder­zahl in der Jugendfeue­rwehr stieg von 416 im Jahre 2016 auf 448 im Jahr 2017. Dennoch kein Grund zur Zufriedenh­eit, wie Silvio Schettel meint. Allein in Weida zählt die Jugendfeue­rwehr 17 Mitglieder im Alter zwischen 9 und 16 Jahren. „Eher zu wenig“, sagt der Stadtbrand­meister. Das Interesse sei da, aber Abgänge wegen Ausbildung und Studium, lassen sich nicht vermeiden.

Für das leibliche Wohl an diesem Abend hatten die „guten Seelen“in der Weidaer Wehr, Ines Grimm und Brigitte Fröhlich, gesorgt. Ihnen zur Seite stand Willi Hans-Fröhlich. Dieser konnte sich über eine Ehrung der ganz besonderen Art freuen. Bürgermeis­ter Werner Beyer sprach dem 81Jährigen Dank und Anerkennun­g aus, für 65 Jahre treue und aufopferun­gsvolle Unterstütz­ung im Dienstbetr­ieb der Stützpunkt­feuerwehr Weida. „Für mich total überrasche­nd. Eigentlich war ich ja nur gekommen um in der Küche zu helfen“, freute er sich. Vier Tage vor seinem 16. Geburtstag war er damals in die Wehr eingetrete­n. Gern erinnert er sich an diese Zeit und die dabei gelebte Kameradsch­aft. Zum Abschluss gab Stephan Junghans allen mit auf den Weg: „Möge der Heilige Sankt Florian, der Schutzpatr­on aller Feuerwehrl­eute, immer ein Auge auf uns werfen und seinen Eimer immer reichlich mit Wasser gefüllt haben und dass alle Feuerwehrf­rauen und Feuerwehrm­änner unbeschade­t von Ausbildung und Einsätzen zurückkehr­en.“

Von Sturmschäd­en bis Katze auf dem Baum

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