Silberreiher überwintern vermehrt im Orlatal

Der Schreitvogel hält sich vor allem zwischen Oppurg und Pößneck und bei Schweinitz auf. Der Naturschutzbund nimmt Meldungen entgegen.

Ein Vorkommen in dieser Größenordnung habe es nach den Aufzeichnungen der Ornithologen im Saale-Orla-Kreis bislang noch nicht gegeben. „Der erste Nachweis gelang 1976 an einem Teich bei Dreba. Inzwischen sind Ansammlungen von 100 Vögeln im Spätsommer beziehungsweise Herbst bei uns keine Seltenheit mehr“, informiert der Experte. Am Neusiedler See oder den Masuren brüte er in großen Schilfbeständen, in Deutschland erst seit wenigen Jahren in geringer Brutpaarzahl.

Der Silberreiher hat etwa die Größe eines Graureihers und ein reinweißes Gefieder. Zur Brutzeit färbt sich der sonst gelbe Schnabel schwarz. Die Flügelspanne beträgt 145 bis 170 Zentimeter, das Gewicht ein bis eineinhalb Kilogramm. Der Vogel habe ein großes Verbreitungsgebiet in Amerika, Afrika sowie in Ost- und Südeuropa und breite sich seit einiger Zeit immer weiter aus.

Genaueres Hinschauen im Orlatal „lohnt sich, denn mit etwas Glück und guter Optik lassen sich besonders die mit einem größeren Farbring gekennzeichneten Vögel erfassen. Auch durch Fotografen konnte schon mancher Code abgelesen werden“, so Jürgen Auerswald. Er nimmt für den Naturschutzbund (Nabu) Meldungen zum Aufenthalt der Silberreiher unter Angabe des Tages und Anzahl entgegen und zwar schriftlich an den Nabu, Ortsstraße 62 in 07806 Dreba.

Silberreiher sind derzeit bei ihrer Nahrungssuche auf den Flächen zwischen Oppurg und Pößneck zu beobachten. Archivfoto: Hans-Peter Stadermann