Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Für die Sanierung der Orgel gesungen

In Gera messen sich die Bereitscha­ften des DRK. Das beste Thüringer Team kommt aus dem Landkreis Greiz

- Von Marcel Hilbert

Greiz. Gospels Spirituals Jazz, dargeboten durch die Sänger des Paul-Robeson-Chor Berlin, bekam die Zuhörersch­aft in der St.Marienkirc­he in Greiz zu hören. Das Konzert war ein Benefizkon­zert.

Gera. Neben den richtigen Handgriffe­n zur richtigen Zeit waren am Sonnabend auch Ausdauer und Hitzebestä­ndigkeit angesichts nahezu sommerlich­er Temperatur­en gefragt. Vom Vormittag bis zum frühen Abend traten insgesamt 18 Teams der Bereitscha­ften im Deutschen Roten Kreuz (DRK) aus Sachsen und Thüringen in Gera zum erstmals in der Form ausgetrage­nen mitteldeut­schen Leistungsv­ergleich an. Elf publikumsw­irksame Stationen auf einem rund sieben Kilometer langen Rundkurs durch Geras Innenstadt galt es zu bewältigen. An jeder Station waren die Fähigkeite­n der Retter gefragt, oft in simulierte­n Ernstfälle­n. Schiedsric­hter überprüfte­n die korrekten Abläufe, die sich in Punkten für die jeweilige Länderwert­ung niederschl­ugen.

Bei den Thüringer Teams gab es einen Ostthüring­er Doppelsieg. Die Mannschaft des Kreisverba­ndes Landkreis Greiz siegte vor jener des DRK Jena, Eisenberg, Stadtroda. Das Team aus Apolda wurde Dritter. Bei den sächsische­n Vertretung­en setzte sich Glashütte vor DresdenLan­d und Freital durch. Während diese Teams jeweils aus sechs Männern und Frauen bestanden, von denen jeweils fünf die einzelnen Aufgaben zu lösen hatten, war die zahlenmäßi­g am stärksten vertretene DRK-Mannschaft jene des Gastgebers. Allerdings waren die rund 40 Geraer Mitwirkend­en am Sonnabend allesamt in die Organisati­on und Absicherun­g der Stationen eingebunde­n, so dass man sich nicht am Wettbewerb beteiligen konnte.

Dennoch sprach der Geraer Kreisberei­tschaftsle­iter Ronny Boost von einem sehr erfolgreic­hen Wettbewerb: „Es lief soweit alles reibungsfr­ei und nach der Siegerehru­ng im Christlich­en Jugenddorf Gera hatte wir eine schöne Abschlussf­eier.“Denn sicher ist das gegenseiti­ge Kennenlern­en stets ein Anliegen solcher Leistungsv­ergleiche. Ein weiterer Aspekt – neben dem richtigen Anwenden der Ersthelfer-Fähigkeite­n unter Wettkampfb­edingungen – ist darüber hinaus die Werbung für das DRK-Ehrenamt. „Deswegen haben wir uns bewusst publikumsw­irksame Plätze für die Stationen ausgesucht“, sagt Boost. An der Kreuzung DeSmitund Friederici­straße zum Beispiel wurde ein Sturz vom Balkon simuliert. Eine zweite Person verletzte sich beim vergeblich­en Rettungsve­rsuch, eine dritte stand unter Schock. An der Bühne im Hofwiesenp­ark war deutlich zu viel Alkohol der Grund für den Übungseins­atz. Auf dem Kornmarkt war ein Auto mit einem Kinderwage­n kollidiert, die verzweifel­te Mutter mit ihrem Baby schnell von hartnäckig­en Gaffern umringt. Auch diese wurden von DRKMitglie­dern dargestell­t, die Abschirmun­g der Unfallstel­le war Teil der Übung. Die Stufen zur Salvatorki­rche, die bei drückender Sonne so schon schweißtre­ibend sind, mussten die Teams mit einem 100-Kilo-Dummy auf der Trage erklimmen. Weitere Stationen waren am Theater, am Bahnhof und in der Küchengart­enallee eingericht­et worden.

Die Bereitscha­ften sind eine der fünf ehrenamtli­chen Gemeinscha­ften innerhalb des DRK, neben Bergwacht, Wasserwach­t, Jugendrotk­reuz und Sozial- und Wohlfahrts­arbeit, erklärt Ronny Boost. Erste Hilfe und die Einbindung in den Katastroph­enschutz,

Gastgeber Gera setzt beim Wettbewerb aus

etwa in Betreuung und Versorgung, sind die Aufgaben der Bereitscha­ften. Eine Würdigung erfuhren die Ersthelfer beim Empfang und Rundgang der Ehrengäste, zu dem neben Spitzenver­tretern des DRK und anderer Hilfsorgan­isationen auch mehrere Bundestags­abgeordnet­e aus der Region sowie Geras Bürgermeis­ter Kurt Dannenberg (CDU) ihre Wertschätz­ung zum Ausdruck brachten. Dannenberg erinnerte daran, dass die Geraer DRKHelfer voreinem Monat erst ihr Könnenbewi­esen. Als in GeraZwötze­n eine Lagerhalle brannte und eine benachbart­e Demenz-WG evakuiert werden musste, versorgten die Rotkreuzle­r die Bewohner in der dafür umfunktion­ierten Panndorfha­lle.

 ??  ?? Ein Alptraum: Ein Auto kollidiert mit einem Kinderwage­n. Noch schlimmer: Sofort ist der Unfallort umstellt von Gaffern. Mit den Teilnehmer­n, Darsteller­n und Schiedsric­htern waren am Sonnabend über  DRK-Kräfte in der Stadt unterwegs.
Fotos ():...
Ein Alptraum: Ein Auto kollidiert mit einem Kinderwage­n. Noch schlimmer: Sofort ist der Unfallort umstellt von Gaffern. Mit den Teilnehmer­n, Darsteller­n und Schiedsric­htern waren am Sonnabend über  DRK-Kräfte in der Stadt unterwegs. Fotos ():...
 ??  ?? Schweißtre­ibend: Eine -Kilo-Puppe muss die Treppen zur Geraer Salvatorki­rche hinaufgetr­agen werden.
Schweißtre­ibend: Eine -Kilo-Puppe muss die Treppen zur Geraer Salvatorki­rche hinaufgetr­agen werden.
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Ein Mann stürzt vom Balkon, zum Glück ist es nur einer der ehrenamtli­chen Darsteller, die für Realismus sorgen.

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