Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Für die Sanierung der Orgel gesungen
In Gera messen sich die Bereitschaften des DRK. Das beste Thüringer Team kommt aus dem Landkreis Greiz
Greiz. Gospels Spirituals Jazz, dargeboten durch die Sänger des Paul-Robeson-Chor Berlin, bekam die Zuhörerschaft in der St.Marienkirche in Greiz zu hören. Das Konzert war ein Benefizkonzert.
Gera. Neben den richtigen Handgriffen zur richtigen Zeit waren am Sonnabend auch Ausdauer und Hitzebeständigkeit angesichts nahezu sommerlicher Temperaturen gefragt. Vom Vormittag bis zum frühen Abend traten insgesamt 18 Teams der Bereitschaften im Deutschen Roten Kreuz (DRK) aus Sachsen und Thüringen in Gera zum erstmals in der Form ausgetragenen mitteldeutschen Leistungsvergleich an. Elf publikumswirksame Stationen auf einem rund sieben Kilometer langen Rundkurs durch Geras Innenstadt galt es zu bewältigen. An jeder Station waren die Fähigkeiten der Retter gefragt, oft in simulierten Ernstfällen. Schiedsrichter überprüften die korrekten Abläufe, die sich in Punkten für die jeweilige Länderwertung niederschlugen.
Bei den Thüringer Teams gab es einen Ostthüringer Doppelsieg. Die Mannschaft des Kreisverbandes Landkreis Greiz siegte vor jener des DRK Jena, Eisenberg, Stadtroda. Das Team aus Apolda wurde Dritter. Bei den sächsischen Vertretungen setzte sich Glashütte vor DresdenLand und Freital durch. Während diese Teams jeweils aus sechs Männern und Frauen bestanden, von denen jeweils fünf die einzelnen Aufgaben zu lösen hatten, war die zahlenmäßig am stärksten vertretene DRK-Mannschaft jene des Gastgebers. Allerdings waren die rund 40 Geraer Mitwirkenden am Sonnabend allesamt in die Organisation und Absicherung der Stationen eingebunden, so dass man sich nicht am Wettbewerb beteiligen konnte.
Dennoch sprach der Geraer Kreisbereitschaftsleiter Ronny Boost von einem sehr erfolgreichen Wettbewerb: „Es lief soweit alles reibungsfrei und nach der Siegerehrung im Christlichen Jugenddorf Gera hatte wir eine schöne Abschlussfeier.“Denn sicher ist das gegenseitige Kennenlernen stets ein Anliegen solcher Leistungsvergleiche. Ein weiterer Aspekt – neben dem richtigen Anwenden der Ersthelfer-Fähigkeiten unter Wettkampfbedingungen – ist darüber hinaus die Werbung für das DRK-Ehrenamt. „Deswegen haben wir uns bewusst publikumswirksame Plätze für die Stationen ausgesucht“, sagt Boost. An der Kreuzung DeSmitund Friedericistraße zum Beispiel wurde ein Sturz vom Balkon simuliert. Eine zweite Person verletzte sich beim vergeblichen Rettungsversuch, eine dritte stand unter Schock. An der Bühne im Hofwiesenpark war deutlich zu viel Alkohol der Grund für den Übungseinsatz. Auf dem Kornmarkt war ein Auto mit einem Kinderwagen kollidiert, die verzweifelte Mutter mit ihrem Baby schnell von hartnäckigen Gaffern umringt. Auch diese wurden von DRKMitgliedern dargestellt, die Abschirmung der Unfallstelle war Teil der Übung. Die Stufen zur Salvatorkirche, die bei drückender Sonne so schon schweißtreibend sind, mussten die Teams mit einem 100-Kilo-Dummy auf der Trage erklimmen. Weitere Stationen waren am Theater, am Bahnhof und in der Küchengartenallee eingerichtet worden.
Die Bereitschaften sind eine der fünf ehrenamtlichen Gemeinschaften innerhalb des DRK, neben Bergwacht, Wasserwacht, Jugendrotkreuz und Sozial- und Wohlfahrtsarbeit, erklärt Ronny Boost. Erste Hilfe und die Einbindung in den Katastrophenschutz,
Gastgeber Gera setzt beim Wettbewerb aus
etwa in Betreuung und Versorgung, sind die Aufgaben der Bereitschaften. Eine Würdigung erfuhren die Ersthelfer beim Empfang und Rundgang der Ehrengäste, zu dem neben Spitzenvertretern des DRK und anderer Hilfsorganisationen auch mehrere Bundestagsabgeordnete aus der Region sowie Geras Bürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) ihre Wertschätzung zum Ausdruck brachten. Dannenberg erinnerte daran, dass die Geraer DRKHelfer voreinem Monat erst ihr Könnenbewiesen. Als in GeraZwötzen eine Lagerhalle brannte und eine benachbarte Demenz-WG evakuiert werden musste, versorgten die Rotkreuzler die Bewohner in der dafür umfunktionierten Panndorfhalle.