Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Vorhersehbares Debakel
Zum Afghanistan-Einsatz.
17 Jahre dauert nun der Krieg, den der Westen 2001 in Afghanistan begann. Seither haben Hunderttausende Soldaten nicht ausgereicht, um dem Land Frieden zu bringen. Über 150 000 Menschen sind bislang gestorben. Der Krieg stürzt Afghanistan immer tiefer ins Chaos. Das Land zerfällt zusehends. Es wurde zur wichtigsten Produktionsstätte für Opium und hat die niedrigste Lebenserwartung der Welt. Spätestens im Jahre 2003 hätten die verantwortlichen Kriegsherrn erkennen müssen, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist.
Die Bundeswehr ist seit 2002 in Afghanistan. Der Einsatz wurde unter trügerischen Voraussetzungen und gezielter Irreführung mit dem Ziel einer humanitären Hilfsaktion beschlossen. Die Weltgemeinschaft hat bisher Hilfsgüter in Rekordhöhe in Afghanistan ausgegeben.
Allein Deutschland gab zehn Milliarden – dabei sind die immensen Kosten für den Bundeswehr-Einsatz nicht berücksichtigt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat kürzlich beim Besuch im deutschen Feldlager Masar-i-Scharif den Einsatz der Truppe ohne absehbares Ende eingestimmt. Das Traurige am Afghanistan-Debakel ist die Tatsache, dass fast alle Probleme vorhergesagt wurden.
Peter Jugel, Greiz