„Schufterin mit Herz“

Für Andrea Nahles ist die Übernahme des SPD-Vorsitzes der Höhepunkt eines langen Weges. Die Tochter eines Maurers aus der Eifel gründete einst selbst einen SPD-Ortsverein. Als Fahranfängerin hatte sie in Schweden einen Autounfall, daher die Narbe an der Stirn. Ihre Magisterarbeit schrieb die Germanistin über die „Funktion von Katastrophen im Serien-Liebesroman“. Als Juso-Chefin unterstützte sie den Sturz von Rudolf Scharping durch Oskar Lafontaine, später trug sie zum Rücktritt von Franz Müntefering bei. Nach dem Absturz auf 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl wechselte sie vom Posten der Arbeitsministerin auf den Fraktionsvorsitz. Ihr Privatleben schottet sie ab, Tochter Ella (7) geht in Rheinland-Pfalz auf eine Einklassenschule. Nahles’ Heimatdorf Weiler ist ihr wichtig, um zu spiegeln, was die Leute bewegt. Könnte sie eine Schlagzeile über sich dichten, würde die nach eigenen Worten lauten: „Schufterin mit Herz“.