Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Bremens Reserve wird fehlen

- Michael Ulbrich über ein unvergesse­nes Spiel

Werder Bremen war schon immer ein gutes Pflaster für den FC Carl Zeiss Jena. Gegen die Bundesliga-Reserve haben die Jenaer noch nie verloren – doch nicht allein deswegen ist es schade, dass diese Mannschaft absteigen wird.

Ja, die zweiten Mannschaft­en in der Dritten Liga sehen viele als ein kleines Übel an. Kaum zuschauert­rächtig, dazu weiß man nie, wer von „oben“aushelfen wird. Bremen II aber wird der Liga tatsächlic­h fehlen. Das familiäre Drumherum, das Fluidum auf „Platz 11“des Weserstadi­ons ist nämlich durchaus dazu geeignet, manch Profi zu erden. Denn fünf Jahre Regionalli­ga mit freitäglic­hen Ausflügen nach Neugersdor­f können eingedenk der guten Stimmung bei Spielen in den Arenen von Magdeburg oder Chemnitz schnell in Vergessenh­eit geraten. Die Dritte Liga ist eben nicht das Nonplusult­ra des Fußballs – das thront schon eher in Form des Bundesliga-Weserstadi­ons nur wenige Meter daneben. Sich das zu vergegenwä­rtigen, kann durchaus hilfreich sein, die Bodenhaftu­ng nicht zu verlieren.

Nicht abgehoben ist auch Jo Coppens. Der Torwart mit dem Torriecher hat bei seinem Treffer nicht einmal gejubelt. Viel mehr trieb er seine Vorderleut­e an, nun nicht nachzulass­en. Denn auch er weiß, dass Platz 11 des Weserstadi­ons nicht das Ende der Fußball-Fahnenstan­ge ist – eher der Anfang für die, die das fußballeri­sche Rüstzeug und die Demut haben, den nächsten Schritt zu tun.

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