Visual Customizer für Radmarke
Für Ruff Cycles, Hersteller individueller Chopper-bikes aus Regensburg, entwickelte die Digitalagentur Taikonauten einen Online-konfigurator, mit dem Kunden ihr Wunschfahrrad nahezu lebensecht zusammenklicken können – ein Auftrag im Dienste ausgeklügelt
Maximale Wahlmöglichkeiten bei maximaler Usability bietet der Online-konfigurator von Taikonauten
Um sich den Realbedingungen zu nähern, hantierte Taikonauten mit provisorischen Renderings der Bikekomponenten, sogenannten Moods. Mit Htmlprototypen ging es dann in eine neue TestingRunde, und auch der gute alte Hausfrauentest kam zum Einsatz, um die Bedienbarkeit in freier Wildbahn auf die Probe zu stellen. »Wir mussten ja sehen, wie die Leute mit dem Ding umgehen«, so Jonas Lempa. »Sehr frühes Testen mit echten Usern ist immer spannend und erkenntnisreich. Man kann die besten UX Designer mit einem Projekt betrauen – es ist und bleibt eine Antizipation des Verhaltens einer definierten Zielgruppe. Validierung gibt es ausschließlich mit echten Usern.«
Wallpaper für die Community
Echt sollte natürlich auch der Konfigurator selbst wirken, nicht nur was die Anmutung der Fahrradkomponenten angeht. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, sein fertig konfiguriertes Bike in reale Settings zu montieren. Sogar vom User selbst erstellte Hintergründe sollen sich demnächst hochladen lassen, »damit die Leute sich mit der digitalen Kreation identifizieren können, so als stünde sie bei ihnen im Raum«, begeistert sich Jonas Lempa. »Wir haben bei unseren Konfiguratoren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Besucher bei null anfangen wollen.« Stattdessen sei von Beginn an Inspiration gefragt.
Und so integrierte das Team noch mehr Features, um den Communityaspekt zu stärken. Jede BikeKonfiguration hat eine eigene »DNA«, die man per Email an Freunde schicken oder in sozialen Netzen sharen kann, um sie weiteren virtuellen Bikebastlern zu überlassen. Aber auch im Konfigurator selbst gibt es eine Möglichkeit, per Zufallsgenerator Rä der anderer Kunden abzurufen. Oder man lässt sich gleich von den Top 10 des Geschäft sführers Pero Desnica inspirieren.
Bloß keinen Latenzfrust im Shop
Magento ist kein Performanceheld, daher ging es bei diesem Projekt auch immer darum, die Datenlast möglichst gering zu halten. Im Schnitt gibt es pro Komponente 30 Bilder, um sie perspektivisch korrekt und mit Schatten sowie für verschiedene Geräteauflösungen darzustellen. Um mobil nicht etliche Megabyte großen Bilder laden zu müssen, schrieb das Entwicklerteam ein Tool, das die Bilder abhängig vom jeweiligen Device und je Komponente in geringerer Auflösung generiert. Mit einem zweiten Kniff reduzierten die Developer die Datenlast: Bei den Radrahmen kann man aus über 200 Ralfarben wählen – einer Farbnorm für wasserlösliche Lacke. Um nicht 200 und ein paar zerquetschte Rahmenbilder erstellen und laden zu müssen, gibt es nur ein Bild, dessen Rahmenfärbung sich dynamisch anpasst.
Im Dezember 2015 war es schließlich so weit, der Softlaunch stand auf dem Programm, um noch die eine oder andere kleine technische Optimierung vorzunehmen und auch die Performance noch weiter nach vorne zu bringen. Nach Abschluss der Feinjustierung folgt der offizielle Launch noch dieses Frühjahr. Dann sollen auch in den Ladengeschäften der Reseller Terminals mit dem Customizer Einzug halten, gleichzeitig starten Ruff Cycles und Taikonauten einige Marketingaktionen. as
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