Im Gerätehaus der Feuerwehr ist nur Platz für den DDR-Oldtimer
Mit einem alten IFA W 50 sind die Vierecker Feuerwehrleute jahrelang ausgerückt, bis ihnen der Landkreis vor einem Jahr ein neueres Modell auslieh. Nun soll die Wehr ein eigenes, modernes Fahrzeug erhalten. Doch wohin damit?
VIERECk. Wenn die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Viereck zu einem Einsatz gerufen werden, dann müssen sie mit zum Teil uralten Fahrzeugen ausrücken. Das eigene ist ein IFA W50 aus DDR-Zeiten. Das Fahrgestell wurde 1983, der Aufbau 1989 gebaut. „Als Ausgleichsmaßnahme haben wir aus dem Feuerwehr-Fahrzeugpool des Landkreises ein Fahrzeug bekommen, das wir seit rund einem Jahr nutzen. Es ist ein Tanklöschfahrzeug TLF 24/50, Baujahr 1996, das früher für die Feuerwehr in Torgelow im Einsatz war“, erläutert Gemeindewehrführer Karsten Joachim. Das sei aber eine Leihgabe.
Fahrzeug steht ganz woanders
Was das Ganze umständlich macht: Aus Platzgründen steht dieses Fahrzeug nicht im Feuerwehrgerätehaus, sondern befindet sich auf einer Stellfläche, die die Feuerwehr vom Gut Borken gemietet hat. „Das wirkt sich auf die Bereitschaft aus, denn das Fahrzeug muss erst hierher ins Feuerwehrgerätehaus gebracht werden, wo dann die Einsatzkräfte aufsitzen. Damit haben wir eine verlangsamte Ausrückzeit“, gibt der Wehrführer zu bedenken.
Nun sind die Feuerwehrleute guter Dinge, im Jahr 2025 ein eigenes neues Löschfahrzeug LF 10 zu bekommen. Dafür gebe es bereits eine Förderzusage über eine Landesbeschaffungsmaßnahme.
Doch wohin damit? Da haben sich Gemeinde und Feuerwehrleute schon so einige Gedanken gemacht. „Wenn man sich die Örtlichkeit hier anschaut, sieht man, dass wir für ein zusätzliches Fahrzeug überhaupt keinen Platz haben. Deshalb wollen wir im kommenden Jahr eine weitere Stellf läche anbauen“, erklärt Bürgermeister Axel Marquardt. Dafür hofft die Gemeinde auf Fördermittel vom Landkreis. „Da läuft im Moment die Planung. Wir bauen also nicht komplett neu, sondern ,nur‘ einen Stellplatz.“Die Förderung umfasse 110 000 Euro pro Stellfläche, aber maximal 50 Prozent der Baukosten. Der Förderantrag sei gestellt.
Bei einer Zusage könnte im nächsten Jahr gebaut werden. „Die Planungsleistungen sind schon ausgeschrieben, sodass wir Mitte 2024 Baurecht haben.“
Dazu braucht die Wehr ein Gaswarngerät
Über eine Neuanschaffung kleineren Formats haben sich die Kameraden in dieser Woche gefreut. Christian Schug von der Edis AG brachte ein Gaswarngerät vorbei. „Das brauchen wir, denn bei den heutigen Einsätzen haben wir es häufig mit Gasen zu tun. Da ist es schon eine Hilfe zu wissen, was da ausgetreten ist oder dass da etwas ist“, sagt der Wehrführer.
Mit Unterstützung von Bundeswehrsoldaten
Dabei verfüge die Stammeinheit in Viereck über 18 aktive Kameraden. Dazu kommen sechs Kameraden in Zweitmitgliedschaft, die von der Bundeswehr kommen und die Vierecker Kameraden unterstützen. Diese Unterstützung ist auch nötig, denn bisher musste die Feuerwehr in diesem Jahr 31 Mal ausrücken und zwei Einsatzübungen absolvieren. „Zu einem Einsatz fahren wir in der Regel im Verband mit der Ortsfeuerwehr Borken“, sagt Joachim, der als Berufsfeuerwehrmann in Greifswald arbeitet. „Hier in Viereck tagsüber eine Gruppe für den Einsatz zusammenzubekommen, ist schwierig.“
Der Wehrführer würde sich deshalb über ein paar mehr Leute freuen. „Auch die Jugendfeuerwehr könnte noch Zuwachs gebrauchen. In Borken haben wir zwar 15 Mitglieder, in Viereck sind es aber nur zwei“, sagt Karsten Joachim.