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Im Gerätehaus der Feuerwehr ist nur Platz für den DDR-Oldtimer

- Von Mathias Scherfling Kontakt zum Autor m.scherfling@nordkurier.de

Mit einem alten IFA W 50 sind die Vierecker Feuerwehrl­eute jahrelang ausgerückt, bis ihnen der Landkreis vor einem Jahr ein neueres Modell auslieh. Nun soll die Wehr ein eigenes, modernes Fahrzeug erhalten. Doch wohin damit?

VIERECk. Wenn die Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehr Viereck zu einem Einsatz gerufen werden, dann müssen sie mit zum Teil uralten Fahrzeugen ausrücken. Das eigene ist ein IFA W50 aus DDR-Zeiten. Das Fahrgestel­l wurde 1983, der Aufbau 1989 gebaut. „Als Ausgleichs­maßnahme haben wir aus dem Feuerwehr-Fahrzeugpo­ol des Landkreise­s ein Fahrzeug bekommen, das wir seit rund einem Jahr nutzen. Es ist ein Tanklöschf­ahrzeug TLF 24/50, Baujahr 1996, das früher für die Feuerwehr in Torgelow im Einsatz war“, erläutert Gemeindewe­hrführer Karsten Joachim. Das sei aber eine Leihgabe.

Fahrzeug steht ganz woanders

Was das Ganze umständlic­h macht: Aus Platzgründ­en steht dieses Fahrzeug nicht im Feuerwehrg­erätehaus, sondern befindet sich auf einer Stellfläch­e, die die Feuerwehr vom Gut Borken gemietet hat. „Das wirkt sich auf die Bereitscha­ft aus, denn das Fahrzeug muss erst hierher ins Feuerwehrg­erätehaus gebracht werden, wo dann die Einsatzkrä­fte aufsitzen. Damit haben wir eine verlangsam­te Ausrückzei­t“, gibt der Wehrführer zu bedenken.

Nun sind die Feuerwehrl­eute guter Dinge, im Jahr 2025 ein eigenes neues Löschfahrz­eug LF 10 zu bekommen. Dafür gebe es bereits eine Förderzusa­ge über eine Landesbesc­haffungsma­ßnahme.

Doch wohin damit? Da haben sich Gemeinde und Feuerwehrl­eute schon so einige Gedanken gemacht. „Wenn man sich die Örtlichkei­t hier anschaut, sieht man, dass wir für ein zusätzlich­es Fahrzeug überhaupt keinen Platz haben. Deshalb wollen wir im kommenden Jahr eine weitere Stellf läche anbauen“, erklärt Bürgermeis­ter Axel Marquardt. Dafür hofft die Gemeinde auf Fördermitt­el vom Landkreis. „Da läuft im Moment die Planung. Wir bauen also nicht komplett neu, sondern ,nur‘ einen Stellplatz.“Die Förderung umfasse 110 000 Euro pro Stellfläch­e, aber maximal 50 Prozent der Baukosten. Der Förderantr­ag sei gestellt.

Bei einer Zusage könnte im nächsten Jahr gebaut werden. „Die Planungsle­istungen sind schon ausgeschri­eben, sodass wir Mitte 2024 Baurecht haben.“

Dazu braucht die Wehr ein Gaswarnger­ät

Über eine Neuanschaf­fung kleineren Formats haben sich die Kameraden in dieser Woche gefreut. Christian Schug von der Edis AG brachte ein Gaswarnger­ät vorbei. „Das brauchen wir, denn bei den heutigen Einsätzen haben wir es häufig mit Gasen zu tun. Da ist es schon eine Hilfe zu wissen, was da ausgetrete­n ist oder dass da etwas ist“, sagt der Wehrführer.

Mit Unterstütz­ung von Bundeswehr­soldaten

Dabei verfüge die Stammeinhe­it in Viereck über 18 aktive Kameraden. Dazu kommen sechs Kameraden in Zweitmitgl­iedschaft, die von der Bundeswehr kommen und die Vierecker Kameraden unterstütz­en. Diese Unterstütz­ung ist auch nötig, denn bisher musste die Feuerwehr in diesem Jahr 31 Mal ausrücken und zwei Einsatzübu­ngen absolviere­n. „Zu einem Einsatz fahren wir in der Regel im Verband mit der Ortsfeuerw­ehr Borken“, sagt Joachim, der als Berufsfeue­rwehrmann in Greifswald arbeitet. „Hier in Viereck tagsüber eine Gruppe für den Einsatz zusammenzu­bekommen, ist schwierig.“

Der Wehrführer würde sich deshalb über ein paar mehr Leute freuen. „Auch die Jugendfeue­rwehr könnte noch Zuwachs gebrauchen. In Borken haben wir zwar 15 Mitglieder, in Viereck sind es aber nur zwei“, sagt Karsten Joachim.

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FOTO: ZVG FEUERWEHR VIERECK Christian Schug von der Edis übergibt das Gaswarnger­ät an Gemeindewe­hrführer Karsten Joachim. Im Hintergund: der W50 aus DDR-Zeiten, der immer noch in Benutzung ist.

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