Wichtige Frage für Eltern: Welche Lebensmittel machen unsere Kinder krank?
Die bunte Warenwelt macht auch vor Lebensmitteln nicht Halt. Welche sind gesund, welche nicht? Eine Ernährungsforscherin gab ihre 25-jährige Erfahrung an Eltern von Kita-Kindern weiter.
UECKER-RANDOW – „Welche Lebensmittel machen unsere Kinder krank?“Zu diesem Thema hatte die Kita „Wiesenspatzen“in Heinrichswalde Eltern eingeladen, um einen Vortrag von Kerstin Latzkow zu hören. Sie leitet die Berufliche Schule Dr. Erich Paulun an der Asklepios-Klinik in Pasewalk.
Begleitet wurde die Medizinpädagogin von sechs ihrer Pflegeazubis. Zusammen mit ihren Mitschülern haben sie im Rahmen ihres Leistungskurses Gesundheitsmanagement eine Broschüre erarbeitet, die sie vorstellten: „Elterntipps für die Mitgestaltung im Rahmen der Vollverpflegung in der Kita“.
Die bunte Welt der Waren, die seit den 1990erJahren auch in den neuen Bundesländern Normalität geworden ist, hat natürlich auch vor den Lebensmitteln nicht Halt gemacht. Viele sind heutzutage angereichert mit Zusatzstoffen, die ihre Haltbarkeit verlängern oder sie gesünder aussehen lassen, als sie sind. Sie nehmen aus der Verpackung Chemikalien auf oder werden aus fernen Ländern herbeigeschafft, wobei unklar ist, welche Behandlung sie bei der Herstellung erfahren haben. Dies den Menschen bewusst zu machen, die ihre Vorträge besuchen, ist das Anliegen von Kerstin Latzkow.
„Seit über 25 Jahren möchte ich genauer prüfen, welche Einf lüsse unser Ernährungsverhalten prägen“, sagt sie. Im Zentrum stehe für sie dabei die Frage: Welche Lebensmittel sind wirklich gesund, und welche können uns schaden? Dazu komme, dass die ungesunden Essgewohnheiten von Erwachsenen wie Kindern tagsüber und abends meist der Bequemlichkeit und morgens der
Zeitnot geschuldet seien. Die Quintessenz hat die Ernährungsforscherin mit ihren Schülern als Faustregeln für ihre „Elterntipps“Broschüre herausgearbeitet: „Je bunter die Farben, je weicher der Kunststoff der Verpackung, je länger die Haltbarkeit, je ferner der Jahreszeit und der Region, je länger die Zutatenliste, je mehr uns an Arbeit abgenommen wird ... desto höher sind in aller Regel die gesundheitlichen Risiken.“
Kerstin Latzkows gehaltvoller Vortrag sorgte für nachdenkliche Eltern. Viele Fragen wurden behandelt. Ist Süßstoff gesünder als Zucker, Butter gesünder als Margarine? Wie gefährlich ist gewürztes Fleisch vom Grill für Kleinkinder, und was bewirkt übermäßiger Konsum von Sojaeiweiß im Körper? Heißt „vegan“automatisch „gesund“, und warum wundern wir uns, wenn europäische Kinder auf Kiwi, Papaya und andere exotische Lebensmittel mit Unverträglichkeit reagieren?
Die Eltern wurden von Kerstin Latzkow aktiv in den „Auf klärungsunterricht“einbezogen, als es galt, den gekauften Joghurt vom selbstgemachten zu unterscheiden oder mit grünen und roten Karten über die Quizfragen im Vortrag abzustimmen. „Es wird kein Vortrag darüber, dass Apfel essen gesund und Cola trinken ungesund ist“, hatte die Medizinpädagogin zur Einführung versprochen. Hinterher waren sich die Zuhörer einig, dass sie von dem Vortragsabend und der anschließenden Diskussion eine ganze Menge an neuen Erkenntnissen mit nach Hause nehmen konnten.