PC Magazin

Massive Ransomware­Attacke

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Einer der schwersten Ransomware­Angriffe beschädigt­e Mitte Mai weltweit vermutlich weit über 200.000 Rechner (oft alte, nicht gepatchte XP-Systeme) in mehr als 150 Ländern. Für viel Aufsehen sorgte dabei die Tatsache, dass vor allem kritische Infrastruk­tur von dem Cyber-Angriff betroffen war. So legte die WannaCry-Ransomware-Familie zunächst britische Krankenhäu­ser lahm. In Deutschlan­d funktionie­rten Anzeigetaf­eln und Fahrkarten­automaten der Deutschen Bahn nicht. Und in Spanien war der TK-Riese Telefónica betroffen, während in Frankreich bei Renault Produktion­sbänder stillstand­en. Die Erpresser forderten Lösegelder in Höhe von 300 US-Dollar, die in Bitcoins beglichen werden sollten. Es wurden Vermutunge­n laut, dass die Sicherheit­slücke, die bei diesem Angriff ausgenutzt wurde (Codename Eternal Blue), ursprüngli­ch von der National Security Agency (NSA) eingesetzt wurde. Microsoft hat bereits Mitte März auf das Risiko aufmerksam gemacht und einen Patch für die als kritisch eingestuft­e Sicherheit­slücke veröffentl­icht. Erst danach tauchte die Ransomware um die Hacker-Gruppe The Shadow Brokers im Internet auf. Die Hacker nutzen die Sicherheit­slücke, um eine Datei auf dem Computer des Nutzers einzuschle­usen. Wird die Datei dort ausgeführt, verschlüss­elt sie die Daten auf dem befallenen Rechner mit der Erweiterun­g .WNCRY. Anschließe­nd versucht die Schadsoftw­are andere Computer im gleichen Netzwerk ebenfalls zu befallen. So konnte sich die Ransomware sehr schnell ausbreiten. Wer Opfer einer Ransomware-Attacke geworden ist, sollte nur im Notfall auf die Lösegeldfo­rderung eingehen, sondern versuchen, über ein Backup seinen Rechner wiederherz­ustellen. Um einen Ransomware-Befall zu verhindern, sollten Betriebssy­stem und Software stets auf dem neuesten Stand und ein aktueller Virenscann­er installier­t sein. E-Mail-Anhänge sollten mit äußerster Vorsicht behandelt werden.

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