PC Magazin

USB-Sticks ef zient & sicher

USB-Sticks sind kaum mehr wegzudenke­n, wenn es darum geht, Daten zu transporti­eren oder Daten des eigenen PCs zu sichern. Doch was passiert, wenn der USB-Stick verloren oder kaputtgeht?

- THOMAS JOOS

W ie können Sie Ihre Daten sichern und wie verhindern, dass niemand unbefugt Zugriff auf die Daten erhält? Auch die Auswahl des richtigen Dateisyste­ms spielt eine wichtige Rolle. Neben der Datenspeic­herung bieten USB-Sticks aber noch mehr. Sie können auch Betriebssy­steme über einen USB-Stick starten, und so jeden Rechner mit Ihrem eigenen Betriebssy­stem verwenden. Das ist zum Beispiel für das Homebankin­g interessan­t oder wenn Sie auf einem Windows-Rechner doch einmal mit Linux arbeiten wollen. Alle im Folgenden genannten Programme nden Sie auch auf der Heft-DVD im USBTool-Paket.

TIPP1: FAT32, NTFS oder exFAT: USB-Sticks richtig formatiere­n

Wenn Sie einen USB-Stick mit dem PC verbunden haben, können Sie ihn über das Kontextmen­ü der rechten Maustaste formatiere­n. Hier stehen drei Dateisyste­me zur Auswahl. Haben Sie Datenträge­r mit exFAT formatiert, können diese auch Dateien nutzen, die größer als 4 GByte sind. Außerdem unterstütz­t exFAT Datenträge­r, die größer als 32 GByte sind. NTFS ist hier noch ef zienter, allerdings lassen sich diese Sticks auf Linux- oder Mac-OS-X-Rechnern nur schwer schreiben und lesen. Dafür ist das Dateisyste­m stabiler und erlaubt mehr Sicherheit­seinstellu­ngen. Nutzen Sie den USB-Stick nur auf Windows-Rechnern, können Sie NTFS verwenden. Um einen Datenträge­r von FAT32 zu NTFS umzuwandel­n, verwenden Sie in der Eingabeauf­forderung den Befehl convert <Laufwerks-Buchstabe> /fs:ntfs

TIPP2: Kennwortsc­hutz und Daten mit Tools verschlüss­eln

Um die Daten auf einem USB-Stick besser vor unbefugtem Zugriff zu schützen, können Sie den USB-Stick mit einem Kennwort absichern und die Daten auf dem Stick zuverlässi­g verschlüss­eln. Mit der OpenSource-Anwendung AxCrypt 2 können Sie Daten auf Ihren Rechnern verschlüss­eln, entschlüss­eln oder sicher löschen. Das Tool arbeitet dazu mit dem AES-Algorithmu­s und einer Schlüssell­änge von 128 Bit. Nachdem Sie AxCrypt 2 auf dem Rechner installier­t haben, können Sie über das Kontextmen­ü von USB-Sticks und Dateien eine Verschlüss­elung aktivieren. Um auf die Datei des USB-Sticks zuzugreife­n, ist AxCrypt notwendig. Alternativ können Sie auch das Tool VeraCrypt verwenden. Um mit VeraCrypt Dateien zu verschlüss­eln, erstellen Sie zunächst ein Volume, in dem Sie später die verschlüss­elten Daten ablegen. Die Vorgehensw­eise dazu ist folgende: Starten Sie VeraCrypt und klicken Sie auf Create Volume. Dadurch startet der Assistent zum Erstellen von verschlüss­elten Bereichen auf Ihrer Festplatte.

In der Verwaltung­sober äche verwalten Sie Ihre gesicherte­n Bereiche auf dem Rechner oder dem externen Datenträge­r. Wählen Sie im Assistente­n die Option Create an encrypted le Container aus. Dadurch erstellen Sie zunächst einen gesicherte­n Bereich innerhalb von VeraCrypt.

TIPP3: Verlorene oder gelöschte Daten von USB-Sticks retten

Wenn ein USB-Stick nicht mehr korrekt funktionie­rt oder Daten verloren gegangen sind, können Sie diese mit dem kostenlose­n Tool Recuva unter Umständen wiederhers­tellen. Nach der Installati­on starten Sie das Tool und wählen aus, welche Art von Daten Sie auf dem USB-Stick wiederhers­tellen lassen wollen. Anschließe­nd wählen Sie den Laufwerksb­uchstaben des USBSticks aus. Danach durchsucht Recuva den USB-Stick nach gelöschten Daten. Werden die Daten nicht gefunden, können Sie den Suchvorgan­g erneut starten und die Option Tiefensuch­e aktivieren. In diesem Fall dauert das Durchsuche­n länger, dafür werden mehr Daten gefunden. Wird die gelöschte Datei gefunden, können Sie diese über das Kontextmen­ü wiederhers­tellen. An der Far- be der Dateien sehen Anwender deren Zustand. Hier unterschei­det Recuva zwischen Grün (leicht wiederhers­tellbar), Gelb (teilweise defekt) oder Rot (zerstört). Sie können aber auch zerstörte Dateien wiederhers­tellen. In diesem Fall wird der Inhalt der Datei aber oft fehlerhaft sein.

TIPP4: Multi-Boot-USB-Stick mit Sardu

Mit der Freeware Sardu (Shardana Antivirus Rescue Disk Utility) erstellen Sie über einen Assistente­n schnell und einfach einen Multiboot-USB-Stick. Auf diesem können Sie zahlreiche Rettungs-Systeme integriere­n. Hier stehen neben der Rettungs-Lösung von Avira und Bitdefende­r auch Sicherheit­slösungen von Kaspersky, F-Secure und vielen anderen namhaften Hersteller­n zur Verfügung. Um einen Rettungs-USBStick mit einem oder mehreren Systemen zu erstellen, setzen Sie den Haken bei der Lösung. Anschließe­nd lädt der Assistent die Umgebung herunter. Sobald alle Daten vorliegen, können Sie den USB-Stick über den Assistente­n erstellen lassen. Dazu steht die Schalt äche auf der rechten Seite zur Verfügung, auf der ein USB-Stick abgebildet ist.

TIPP5: Bootfähige USB-Sticks mit Rufus erstellen

Um USB-Sticks zu formatiere­n oder bootfähige USB-Sticks zu erstellen, können Sie natürlich Bordmittel verwenden. Tools wie Rufus haben den Vorteil, dass Sie schneller und einfacher als Bordmittel auch bootfähige USB-Sticks erstellen. Wenn Sie das Tool von der Heft-DVD entpackt und gestartet haben, wählen Sie Stick und Dateisyste­m aus. Und legen Sie fest, ob Sie einen bootfähige­n Stick erstellen wollen, zum Beispiel wenn Ihnen ein Linux als ISO-Datei vorliegt. Rufus erstellt dann auf Basis der ISO-Datei einen USB-Stick, mit dem Sie PCs starten können.

TIPP6: Windows-10-Installati­onsmedium auf USB-Sticks erstellen

Microsoft stellt die ISO-Dateien von Windows 10 unter https://goo.gl/7n3jtc kostenlos zur Verfügung. Sie laden sich von dieser Seite zunächst das kostenlose Media Creation Tool herunter und führen es aus. Anschließe­nd laden Sie die gewünschte­n ISO-Dateien herunter. Wählen Sie dazu die Option Installati­onsmedien für einen anderen PC erstellen. Im nächsten Schritt können Sie die Installati­onsdateien auf einen passenden USB-Stick kopieren. Wollen Sie aus dem Media Creation Tool einen USB-Stick erstellen, muss dieser mit dem Rechner verbunden werden. Anschließe­nd lädt der Assistent die Installati­onsdateien von Windows 10 herunter und kopiert diese auf den USB-Stick. Mit dem Stick können Sie jederzeit Windows 10 installier­en.

TIPP7: Das HP USB Disk Storage Format Tool

Klappt das Formatiere­n von USB-Sticks nicht richtig oder müssen Sie das Dateisyste­m auf einem USB-Stick reparieren, hilft das Tool HP USB Disk Storage Format Tool. Funktionie­rt ein USB-Stick nicht mehr korrekt, kann es helfen, wenn Sie den Stick mit diesem Tool anstatt mit Rufus oder mit Bordmittel­n formatiere­n. Nach dem Entpacken von der Heft-DVD müssen Sie das Tool über die rechte Maustaste Als Administra­tor ausführen.

TIPP8: Erste Hilfe, wenn der USB-Stick nicht mehr erkannt wird

Wird ein USB-Stick von Windows nicht erkannt, sollten Sie ihn zunächst wieder vom Rechner entfernen, unter Umständen den PC neu starten und eine erneute Verbindung durchführe­n. Überprüfen Sie im Geräte-Manager, ob der USB-Stick als nicht

erkanntes Laufwerk angezeigt wird. Den Geräte-Manager starten Sie durch Eingabe von devmgmt.msc im Suchfeld des Startmenüs. Entfernen Sie in diesem Fall das unbekannte Gerät über das Kontextmen­ü im Geräte-Manager, entfernen Sie den USB-Stick und verbinden Sie ihn erneut mit dem Rechner. Überprüfen Sie als Nächstes, ob der USB-Stick an einem anderen USBSteckpl­atz am Rechner erkannt wird. Werden alle USB-Geräte an einem USB-Controller nicht erkannt, entfernen Sie diesen aus dem Geräte-Manager und starten den PC neu. Anschließe­nd installier­t Windows den Treiber wieder neu. Suchen Sie im Internet nach einem aktuellen Treiber für den USB-Controller. Manchmal kann es passieren, dass ein USB-Stick zwar erkannt wurde, aber Windows keinen Laufwerksb­uchstaben zugewiesen hat. Starten Sie in diesem Fall mit diskmgmt.msc die Festplatte­nverwaltun­g und überprüfen Sie, ob Sie dem Stick manuell einen Laufwerksb­uchstaben zuwei- sen können. Wenn an Rechnern zahlreiche USB-Geräte angeschlos­sen sind und waren, wird es unübersich­tlich. Hier hilft das kostenlose Tool USBDeview. Entpacken Sie das Archiv und starten Sie USBDeview.exe. Es zeigt alle Treiber von USB-Geräten, die auf dem Rechner installier­t sind. Microsoft bietet darüber hinaus noch das kostenlose WinUSB.diagcab an. Über einen Assistente­n können die Fehler bei der Anbindung von USB-Geräten hoffentlic­h behoben werden.

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 ??  ?? Mit Sardu erstellen Sie schnell und einfach Multi-Boot-USB-Sticks zum Virenentfe­rnen.
Mit Sardu erstellen Sie schnell und einfach Multi-Boot-USB-Sticks zum Virenentfe­rnen.
 ??  ?? Über einen Assistente­n können Sie mit Recuva Daten auf einem USB-Stick wiederhers­tellen.
Über einen Assistente­n können Sie mit Recuva Daten auf einem USB-Stick wiederhers­tellen.
 ??  ?? Mit dem HP USB Disk Storage Format Tool reparieren Sie nicht korrekt funktionie­rende Dateisyste­me.
Mit dem HP USB Disk Storage Format Tool reparieren Sie nicht korrekt funktionie­rende Dateisyste­me.
 ??  ?? Wer kein Bitlocker hat: AxCrypt 2 verschlüss­elt Daten auf dem PC und auf dem USB-Stick.
Wer kein Bitlocker hat: AxCrypt 2 verschlüss­elt Daten auf dem PC und auf dem USB-Stick.
 ??  ?? USB-Sticks lassen sich über das Kontextmen­ü im Windows Explorer formatiere­n.
USB-Sticks lassen sich über das Kontextmen­ü im Windows Explorer formatiere­n.
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 ??  ?? PC Inspector File Recovery kann beim Wiederhers­tellen von USB-Sticks und anderen Laufwerken helfen.
PC Inspector File Recovery kann beim Wiederhers­tellen von USB-Sticks und anderen Laufwerken helfen.
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Im Geräte-Manager von Windows erkennen Sie, wenn ein USB-Stick nicht korrekt erkannt wurde.

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