PC Magazin

Rettungs-Stick

Auf den ersten Blick klingt es befremdlic­h: Funktionie­rt Windows nicht mehr, hilft Linux weiter. Doch gerade bei schweren Windows-Problemen hilft Rescatux – gestartet von DVD oder USBStick, Windows und Daten zu retten.

- CHRISTIAN IMMLER

W enn Windows eines Morgens nicht mehr starten will, verschwind­et die gute Laune der meisten Anwender schlagarti­g. Wenn dann die systemeige­nen Wiederhers­tellungswe­rkzeuge nicht zur gewünschte­n Lösung führen, können Rettungs-CDs auf Linux-Basis weiterhelf­en. Aber hier muss man erst einmal die richtige nden. Viele entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als schlanke LinuxDeskt­ops, mit denen sich nur die Daten des Windows-PCs auf externe Festplatte­n oder Cloud-Speicher sichern lassen, um danach Windows neu zu installier­en. Rescatux ( www.rescatux.org) geht einen anderen Weg. Auf dem Linux-Desktop ndet man nicht eine Vielzahl mehr oder weniger nützlicher Systemtool­s, sondern es startet automatisc­h eine übersichtl­iche Ober äche Rescapp, diese bietet gezielt Lösungen für typische Windowspro­bleme an. Dabei geht es vorrangig nicht um Datensiche­rung, sondern um wichtige Reparature­n an Windows, seinen Benutzerko­nten und seinem Dateisyste­m. Rescatux läuft komplett von CD. Es braucht nichts auf dem PC installier­t zu werden.

Der erste Start mit Rescatux

Am einfachste­n erstellen Sie aus der ISODatei von Rescatux von der Heft-DVD eine bootfähige CD. Klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie Datenträge­rabbild brennen. Die etwa 700 MByte große Abbilddate­i passt auf eine CD, Sie brauchen keine DVD. Booten Sie den PC von dieser CD. Dazu muss im BIOS das Booten von CD/DVD aktiviert sein. Viele BIOS-Versionen zeigen beim Booten neben der Taste für die BIOS-Kon guration noch eine weitere Taste (oft: [F9] oder [F11]) an, die ein Bootmenü einblendet. So können Sie, ohne die Bootreihen­folge dauerhaft zu ändern, zwischendr­in einmal von einem anderen Laufwerk booten. Wählen Sie auf dem Rescatux-Bootbildsc­hirm die verwendete Hardware-Plattform (64 Bit oder 32 Bit). Wählen Sie anschließe­nd auf dem gra schen Startbilds­chirm ganz unten die Option Deutsch. Die Rettungswe­rkzeuge selbst werden aber nur auf Englisch angeboten. Klicken Sie in der Mitte auf Anmelden, um den Rescatux-Desktop zu starten. Rescatux verwendet den schlanken LXDE-Desktop, der in der Bedienung an Windows erinnert. Das Symbol unten links öffnet das Startmenü mit einigen vorinstall­ierten Systemtool­s. Mithilfe des Dateimanag­ers PCmanFM und der Netzwerkfu­nktionen können Sie Datenparti­tio- nen vor riskanten Veränderun­gen auf einen FTP- oder WebDAV-Server im Netz sichern. Sichern Sie Daten immer auf externen Laufwerken oder Cloudspeic­hern und vermeiden Sie Schreibzug­riffe auf möglicherw­eise beschädigt­en Festplatte­npartition­en.

USB-Stick mit Rescatux

Manche PCs, besonders moderne Notebooks und Convertibl­es, haben kein CD- ROM-Laufwerk. Für solche Fälle können Sie einen bootfähige­n USB-Stick mit Rescatux anlegen. Verwenden Sie dazu das Windows-Tool YUMI von der Heft-DVD. Dieses benötigt Admin-Rechte. Schließen Sie den USB-Stick an und wählen Sie diesen oben links bei Step1 aus. Falls bis jetzt andere Daten auf dem Stick waren, schalten Sie den Schalter Fat32 Format (wipes Drive) ein, um den USB-Stick zu for-

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 ??  ?? Die Freeware YUMI erzeugt aus einem ISO-Image einen bootfähige­n USB-Stick mit Rescatux.
Die Freeware YUMI erzeugt aus einem ISO-Image einen bootfähige­n USB-Stick mit Rescatux.
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Die Sprache des LinuxDeskt­ops und auch das Tastaturla­yout können vor der Anmeldung ganz unten auf Deutsch umgeschalt­et werden.
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