Rettungs-Stick
Auf den ersten Blick klingt es befremdlich: Funktioniert Windows nicht mehr, hilft Linux weiter. Doch gerade bei schweren Windows-Problemen hilft Rescatux – gestartet von DVD oder USBStick, Windows und Daten zu retten.
W enn Windows eines Morgens nicht mehr starten will, verschwindet die gute Laune der meisten Anwender schlagartig. Wenn dann die systemeigenen Wiederherstellungswerkzeuge nicht zur gewünschten Lösung führen, können Rettungs-CDs auf Linux-Basis weiterhelfen. Aber hier muss man erst einmal die richtige nden. Viele entpuppen sich bei genauerem Hinsehen als schlanke LinuxDesktops, mit denen sich nur die Daten des Windows-PCs auf externe Festplatten oder Cloud-Speicher sichern lassen, um danach Windows neu zu installieren. Rescatux ( www.rescatux.org) geht einen anderen Weg. Auf dem Linux-Desktop ndet man nicht eine Vielzahl mehr oder weniger nützlicher Systemtools, sondern es startet automatisch eine übersichtliche Ober äche Rescapp, diese bietet gezielt Lösungen für typische Windowsprobleme an. Dabei geht es vorrangig nicht um Datensicherung, sondern um wichtige Reparaturen an Windows, seinen Benutzerkonten und seinem Dateisystem. Rescatux läuft komplett von CD. Es braucht nichts auf dem PC installiert zu werden.
Der erste Start mit Rescatux
Am einfachsten erstellen Sie aus der ISODatei von Rescatux von der Heft-DVD eine bootfähige CD. Klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie Datenträgerabbild brennen. Die etwa 700 MByte große Abbilddatei passt auf eine CD, Sie brauchen keine DVD. Booten Sie den PC von dieser CD. Dazu muss im BIOS das Booten von CD/DVD aktiviert sein. Viele BIOS-Versionen zeigen beim Booten neben der Taste für die BIOS-Kon guration noch eine weitere Taste (oft: [F9] oder [F11]) an, die ein Bootmenü einblendet. So können Sie, ohne die Bootreihenfolge dauerhaft zu ändern, zwischendrin einmal von einem anderen Laufwerk booten. Wählen Sie auf dem Rescatux-Bootbildschirm die verwendete Hardware-Plattform (64 Bit oder 32 Bit). Wählen Sie anschließend auf dem gra schen Startbildschirm ganz unten die Option Deutsch. Die Rettungswerkzeuge selbst werden aber nur auf Englisch angeboten. Klicken Sie in der Mitte auf Anmelden, um den Rescatux-Desktop zu starten. Rescatux verwendet den schlanken LXDE-Desktop, der in der Bedienung an Windows erinnert. Das Symbol unten links öffnet das Startmenü mit einigen vorinstallierten Systemtools. Mithilfe des Dateimanagers PCmanFM und der Netzwerkfunktionen können Sie Datenpartitio- nen vor riskanten Veränderungen auf einen FTP- oder WebDAV-Server im Netz sichern. Sichern Sie Daten immer auf externen Laufwerken oder Cloudspeichern und vermeiden Sie Schreibzugriffe auf möglicherweise beschädigten Festplattenpartitionen.
USB-Stick mit Rescatux
Manche PCs, besonders moderne Notebooks und Convertibles, haben kein CD- ROM-Laufwerk. Für solche Fälle können Sie einen bootfähigen USB-Stick mit Rescatux anlegen. Verwenden Sie dazu das Windows-Tool YUMI von der Heft-DVD. Dieses benötigt Admin-Rechte. Schließen Sie den USB-Stick an und wählen Sie diesen oben links bei Step1 aus. Falls bis jetzt andere Daten auf dem Stick waren, schalten Sie den Schalter Fat32 Format (wipes Drive) ein, um den USB-Stick zu for-