LGA-2066-Mainboards für Core-X-CPUs
Der neue Sockel LGA 2066 verlangt den Mainboard-Herstellern viel Fingerspitzengefühl ab, denn sie müssen die Verteilung der PCIExpress-3.0-Lanes auf jeden Core-X-Prozessor abstimmen. Für M.2-SSDs kann der X299-Chipsatz sogar zur Leistungsbremse werden.
Die Skylake-X- und Kaby-Lake-X-CPUs bringen eine sehr unterschiedliche Anzahl von PCI-Express-3.0-Lanes mit. Die maximal möglichen 44 Lanes bekommt man nur mit den Core-i9-CPUs, so wie bei unserem Testsieger Intel Core i9-7900X. Seine Skylake-X-Kollegen Core i7-7800X (6 Kerne) und Core i7-7820X (8 Kerne) bieten lediglich 28 Lanes, die Kaby-Lake-X-Vierkerne Core i7-7740X und Core i5-7640X jeweils nur 16 Lanes. Nehmen wir das Beispiel-Mainboard ASUS Prime X299 Deluxe: Werkelt in unserem Test-Mainboard der Core i9-7900X, werden zwei der PCI-Express-3.0-Steckplätze mit x16-Tempo angesteuert. Dort passen dann zum Beispiel zwei Gra kkarten hinein, die sich per SLI-Verbindung zu einem besonders schnellen Pixelbeschleuniger aufrüsten lassen. Einer 28- oder 16-Lane-CPU stellt das ASUS-Mainboard dagegen nur einen x16-Slot zur Verfügung. Das bedeutet zwar theoretisch eine Limitierung der Gra kkarten-Bandbreite, hat in der Praxis aber kaum Auswirkungen auf die Performance. Neben den PCI-Lanes, die direkt am Prozessor hängen, stellt der X299-Chipsatz seinerseits 30 weitere Anschlüsse zur Verfügung, die sogenannten High-SpeedI/O-Lanes (HSIO). Mainboard-Hersteller können das HSIO-Paket auf bis zu 24 PCIExpress-3.0-Lanes, 10 USB-3.0- und 8 SATA-3.0-Ports aufteilen. Alle I/O-Ports tauschen sich mit dem Prozessor über eine DMI-3.0-Verbindung aus, die aber auf PCIExpress-x4-Tempo limitiert ist. Für M.2SSDs kann das einen Flaschenhals darstellen, da über das DMI 3.0 auch alle anderen Peripheriegeräte kommunizieren müssen. Hat der Mainboard-Hersteller einen M.2Slot am Chipsatz statt direkt an der CPU angebunden, kann das den schnellen Flashspeicher mangels verfügbarer Bandbreite ausbremsen. Abhilfe schafft meist ein Blick ins Handbuch des MainboardHerstellers. Noch mal ASUS: Das Prima X299 Deluxe bietet zwei Einschübe für M.2-SSDs. Einer davon – der nominell langsamere – hängt am X299-Chipsatz ( SATA & PCIE 3.0 x 4 mode), während der zweite direkt vom Prozessor angesteuert wird ( PCIE 3.0 x 4 mode).