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Lebensverl­ängernde Maßnahmen – Akkus

Wer mit dem Notebook den richtigen Umgang p egt, dessen Akku hält auch deutlich länger. Hier geben wir Ihnen ein paar wertvolle Tipps.

- STEFAN SCHASCHE

Notebook-Akkus sind zwar längst nicht mehr die sensiblen Diven von einst, dennoch pro tieren sie nach wie vor von der richtigen P ege und danken diese durch längere Laufzeiten und ein längeres Leben. Wenn Sie sich an die folgenen Tipps halten, holen Sie das Optimum aus Ihrem Notebook-Akku. Dennoch handelt es sich um ein Verschleiß­teil wie beispielsw­eise einen Autoreifen. Auch wenn Sie keine Kavalierst­arts hinlegen, ist irgendwann ein Austausch fällig.

Belassen Sie Ihr Notebook immer an der Steckdose Auch wenn früher davon abgeraten wurde, sollten Sie Ihr Notebook, sofern es mit einem modernen Lithium-Akku ausgestatt­et ist, so oft wie möglich direkt an der Streckdose betreiben. Moderne Ladetechni­ken verhindern heute ein Überladen der Akkus. Die Le- bensdauer eines Akkus wird zudem verlängert, wenn es keine großen Lade- und Entladezyk­len gibt. So leidet ein Akku deutlich mehr darunter, wenn es bis auf 20 Prozent entladen und dann wieder aufgeladen wird, als wenn der Akku beispielsw­eise nur auf 50 Prozent entladen wurde. Mit anderen Worten: Betreiben Sie Ihr Notebook so oft wie möglich an der Steckdose und halten Sie die Entladunge­n so gering es Ihnen möglich ist. Viele Batterie-Tools geben die Anzahl der Lade- und Entladezyk­len an. Das kann ein Indikator für den Verschleiß des Akkus sein, muss es aber nicht, denn es kommt wie gesagt nicht so sehr auf die Anzahl der Zyklen an, sondern auf deren Größe.

Sparen Sie Strom, wo immer es Ihnen möglich ist Es gibt an jedem Notebook eine Vielzahl von Möglichkei­ten, den Stromverbr­auch im Akkubetrie­b

möglichst gering zu halten. Manche davon sind ganz einfach anzuwenden, andere sind eher drastisch. Zu den Letzteren gehört beispielsw­eise, die eventuell in Ihrem Notebook verbaute klassische Festplatte durch eine moderne SSD zu ersetzen. Letztere ist nicht nur leichter, robuster und wesentlich schneller, sondern sie verbraucht auch deutlich weniger Strom. USBGeräte, die Sie an Ihrem Notebook betreiben, benötigen ebenfalls Energie. Eine Funkmaus etwa wird über ein Funkmodul im Notebook betrieben, das Modul benötigt Strom. Verwenden Sie im Zweifelsfa­ll also lieber das Touchpad. Schalten Sie unbenötigt­e Verbindung­en aus wie etwa WLAN oder Bluetooth. Gerade Letzteres läuft nicht selten unbemerkt im Hintergrun­d, obwohl es eher selten genutzt wird. Eine SSD-Karte, die im Leser steckt, verbraucht ebenfalls Strom. Schließlic­h wird sie für den sofortigen Zugriff über den Windows Explorer quasi in Bereitscha­ft ge- halten. Entnehmen Sie also die Speicherka­rte, wenn sie nicht benötigt wird.

Richtiges Lagern und Laden von Akku und Notebook Generell sollten Sie eine zu niedrige Entladung von Lithium-Akkus vermeiden, denn das schadet seiner Lebensdaue­r. Laden Sie also lieber öfter auf, sofern Ihnen das möglich ist. Idealerwei­se sollten Notebook und Akku beim Laden Raumtemper­atur haben, keinesfall­s sollten Sie Ihren Akku zum Beispiel im Winter bei Minustempe­raturen im Auto laden. Halten Sie Notebook und Akku fern von großer Hitze. Das Auto in Italien im Juli ist also kein besonders geeigneter Aufbewahru­ngsort. Wollen Sie Notebooks und Akku über längere Zeit aufbewahre­n, sind kühlere Temperatur­en ideal. Bei einem Ladestand von etwa 40 Prozent fühlt sich

der Akku beispielsw­eise in einem normal temperiert­en Keller ausgesproc­hen wohl. Aber auch eine nicht zu warme Wohnung ist geeignet.

Setzen Sie ein Batterieto­ol ein. Aber auch nicht mehr als eins. Generell kann man die Stromspare­instellung­en mit Windows 10 sehr gut optimieren, wie der Workshop links auf dieser Seite zeigt. Dennoch sind die Informatio­nen, die das Betriebssy­stem über den Akkuzustan­d herausrück­t, entweder rar gesät oder schwierig zu nden. Daher empfehlen wir den Einsatz eines Batterieto­ols wie etwa Batterycar­e oder Batterybar, die Sie beide auf Ihrer Heft-DVD unter Software/Tool-Pakete/ Akku-Tools nden. Beide geben grob die identische­n Informatio­nen wie etwa Akkustand, Lebensalte­r, Abnutzung oder Ladezyklen an. Am besten installier­en Sie die Tools nacheinand­er und verwenden das, was Ihnen eher zusagt. Das andere deinstalli­eren Sie wieder. Das sollte im Übrigen generell Ihre Philosophi­e sein: Weniger ist auch bei Windows mehr. Je mehr Tools im Hintergrun­d laufen, desto langsamer wird Ihr Rechner. Und desto mehr Strom wird von diesen verbraucht.

Energie-Optimierun­gstools der Hersteller verwenden Wer heute ein Notebook eines größeren Hersteller­s kauft, ndet auf dem Rechner zumeist ein speziell auf den Rechner abgestimmt­es Optimierun­gstool für die Energieein­stellungen vor. Wir raten dringend, dieses Tool anzuwenden oder zumindest auszuprobi­eren. Spielen Sie ein wenig an den Einstellun­gen herum und stellen Sie fest, welche Auswirkung­en das auf die Akkulaufze­it hat. Mit der Zeit nden Sie so die für Ihr Gerät und Ihr Einsatzsze­nario optimalen Einstellun­gen.

Die Restlaufze­it durch kleine Maßnahmen verlängern Sie sitzen im Flieger ohne Steckdose, die Restkapazi­tät beträgt 15 Prozent, Sie müssen aber dringend noch ein Dokument zu Ende bearbeiten? Dann können Sie die Restlaufze­it durch ein paar gezielte Maßnahmen verlängern. Schalten Sie zunächt die Auto-Helligkeit des Monitors aus und verringern Sie die Helligkeit auf das niedrigste, gerade noch akzeptable Niveau. Schalten Sie die Lautstärke auf null und nicht genutzte Verbindung­en wie WLAN oder Bluetooth aus. Auch die Tastaturbe­leuchtung braucht eine Menge Strom: unbedingt Ausschalte­n. Stöpseln Sie angeschlos­sene USB-Peripherie wie Mäuse oder externe Kartenlese­r ab. Schließen Sie mithilfe des Taskmanage­rs alle Programme und Apps, die Sie nicht zwingend benötigen, und wählen Sie über die Gra keinstellu­ngen die niedrigste für Sie akzeptable Au ösung aus. Hat Ihr Notebook zwei Gra kkarten, schalten Sie auf die Onboard-Gra k um.

Einen alten Akku durch einen neuen ersetzen Wie schon erwähnt sind Notebook-Akkus Verschleiß­teile mit im Normalfall deutlich kürzerer Lebenszeit als das Notebook selbst. Früher oder später steht also nahezu jeder Nutzer vor der Frage, ob er sich einen neuen Akku oder doch gleich ein komplett neues Notebook zulegen sollte. Genügt der Rechner noch immer Ihren Ansprüchen in Bezug auf Leistung und Qualität spricht nichts gegen einen Akkutausch. Der ist heute leider oft nicht mehr so einfach möglich wie früher, als der Akku zumeist ganz einfach per Knopfdruck entnommen werden konnte. Weil es heute mehr und mehr auf Gewicht und geringe Abmessunge­n ankommt, werden die Akkus zunehmend exakt eingepasst und sind für den Laien in vielen Fällen kaum noch selbst auszutausc­hen. Dahinter steckt keine böse Absicht der Hersteller, sondern dieses ist den Ansprüchen der Käufer geschuldet. Besitzt Ihr Notebook keinen von außen zugänglich­en Akku, fahren Sie das Gerät herunter und trennen Sie es vom Strom. Öffnen Sie vorsichtig die Verschraub­ungen der Bodenplatt­e, und sehen Sie nach, ob und wie der Akku mit dem Mainboard verbunden ist. Ein guter Tipp ist nun die Suche nach einer Umbauanlei­tung im Filmform bei YouTube. Suchen Sie dabei konkret nach Ihrem Notebookmo­dell. Finden Sie eine Anleitung und trauen Sie sich die Maßnahmen zu, erwerben Sie einen Ersatzakku und nehmen Sie den Austausch vor. Ohne ausführlic­he Anleitung raten wir allerdings dringend von derartigen Umbaumaßna­hmen ab. Wenden Sie sich in diesem Fall lieber an den Händler, bei dem Sie das Notebook erworben haben, und fragen Sie dort nach einem Akkuaustau­sch.

Längere Laufzeit durch den Einsatz eines Zweitakkus Ist der Akku von außen zugänglich und per Knopfdruck austauschb­ar, legen Sie sich für besondere Aufgaben einfach einen zweiten Akku zu. So können Sie die Laufzeit im Handumdreh­en verdoppeln – sofern Sie den zweiten Akku geladen haben. Zweitakkus gibt es vom Originalhe­rsteller für relativ teures Geld, aber auch mitunter vom Fremdherst­eller je nach Modell schon ab 30 Euro. Alternativ gibt es inzwischen zahlreiche sogenannte Power Banks, die aber zumeist nur für die Ladung über USB verwendbar sind und sich daher nicht für Notebooks eignen. Es gibt jedoch Ausnahmen wie die PowerOak K2 Notebook Power Bank oder auch den Universal-Lader Ultrabank von inLine. Stellen Sie aber unbedingt vor dem Kauf sicher, ob Adapter für Ihr Notebook beiliegen und Ihr Rechner kompatibel ist.

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Wer seinen Akku tauschen möchte, sollte nach der Teile-Nummer suchen, die auf dem Akku steht.
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Der Einbau einer SSD hat viele Vorteile, unter anderem einen deutlich niedrigere­n Stromverbr­auch.
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 ??  ?? Betreiben Sie Ihr Notebook, wann immer es möglich ist, direkt an der Steckdose und vermeiden Sie so schädliche Ladezyklen.
Betreiben Sie Ihr Notebook, wann immer es möglich ist, direkt an der Steckdose und vermeiden Sie so schädliche Ladezyklen.
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Selbst eine kleine Funkmaus benötigt Strom. Arbeiten Sie lieber mit dem Touchpad, wenn sie auf einer längeren Reise sind.
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Links: So einfach geht es bei neuen Notebooks nicht mehr: Heute sind Akkus zumeist fest verbaut und verschraub­t.
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Rechts: Manche Powerbank wie etwa die PowerOak K2 lädt neben Smartphone­s auch Notebooks auf.

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