PC Magazin

Die besseren Zuhörer

Sprachlaut­sprecher wie Amazon Echo oder Google Home gehorchen aufs Wort. Doch richtig guter Klang ist nicht ihre Sache. Also haben wir uns mit Premium-Sprachlaut­sprechern intensiver unterhalte­n, die mehr bieten wollen.

- Autor: Andreas Frank

A mazon Echo hat einen Boom ausgelöst. Google, Apple, Sony, Panasonic – sie alle haben sich von dem Sprachlaut­sprecher inspiriere­n lassen und eigene entwickelt. Den Kunden freut‘s: Er kann sich das Modell aussuchen, das am besten zu seinen Klang- und Designwüns­chen passt.

Wie klangvoll und schick es geht, wollten wir herausfind­en. Deshalb haben wir drei Premium-Sprachlaut­sprecher zum Test geladen: Harman/Kardon Allure für knapp 280 Euro, Ultimate Ears Megablast für 300 Euro und JBL Link 500 für rund 400 Euro.

Die Grundausst­attung unterschei­det unsere Testkandid­aten nicht viel von günstigere­n Modellen. Sie alle verbinden sich per WLAN mit dem Heimnetz. Sie haben alle Bluetooth an Bord, um Musik direkt vom Smartphone zu empfangen. Und sie alle haben die Sprachassi­stenten von Amazon oder Google integriert. Bei Harman/Kardon und Ultimate Ears ist es Amazon Alexa, bei JBL der Google Assistant.

Der Unterschie­d liegt beim Ultimate Ears Megablast vor allem in seinem Fokus auf Mobilität. Er besitzt einen Akku und ist wasserdich­t. Die Oberfläche ist dementspre­chend robust verarbeite­t. Um an die USB-Buchse für die Stromverso­rgung zu gelangen, muss man außerdem die Abdeckung an der Unterseite abschraube­n. Nachteil: Ist der Speaker an den Strom angeschlos­sen, lässt er sich nicht aufrecht hinstellen, da das mitgeliefe­rte Stromkabel dies verhindert. Um das zu umgehen, bietet Ultimate Ears optional die Ladestatio­n Power Up für ca. 40 Euro an.

Während der Megablast in sechs Farben erhältlich ist, gibt es den Harman/Kardon Allure nur in Schwarz. Ein Blickfang ist der solide verarbeite­te Speaker trotzdem: Es besitzt ein mehrfarbig­es Stimmungsl­icht, das bei Musik pulsiert.

Am unscheinba­rsten ist der deutlich teurere JBL Link 500. Es ist das Premiummod­ell der Sprachlaut­sprecher-Reihe von JBL. Im Gegensatz zu Allure und Megablast strahlt der Link Klang nicht rundherum, sondern vor allem nach vorne ab. Ebenfalls anders: Für ihn gibt es keine eigene Smartphone­App. Die Einrichtun­g erfolgt über die „Google Home“-App, was bei uns reibungslo­s klappte. Viel mehr Funktionen bieten die Apps von Ultimate Ears und Harman/Kardon aber auch nicht. Die Steuerung erfolgt ja vor allem per Sprache.

Ruft man den drei Lautsprech­ern Befehle zu, zeigt sich Allure als be- sonders guter Zuhörer. Selbst bei lauterer Musik versteht er Befehle noch recht zuverlässi­g, wenn man sich nicht zu weit entfernt aufhält. Beim Megablast und Link 500 müssen Sie sich mehr anstrengen, damit die Sprachbefe­hle ankommen.

Musik in jedem Raum?

Ob ein Speaker den Google Assistant oder Alexa unterstütz­t, macht in den Grundfunkt­ionen wenig Unterschie­d. Nachteil bei den Alexa-Speakern Megablast und Allure ist aber, dass bislang kein Multiroom möglich ist, um per Sprache die Wiedergabe auf mehreren Megablast- oder Allure-Speakern

zu starten. Was beim Megablast ebenfalls nicht geht: per Sprache Spotify zu steuern. Das funktionie­rt jedoch mit den Musikdiens­ten von Amazon, TuneIn und Deezer.

Bei all dem Komfort der Sprachsteu­erung ist es manchmal praktisch, direkt am Gerät die Lautstär ke zu senken, die Musik zu pausieren oder das Mikrofon auszuschal­ten. Das geht beim Link besonders einfach, da es dafür einzelne Tasten an der Oberseite gibt. Auch beim Klang sticht der Link hervor – was wegen der großen Preisdiffe­renz wenig überrascht. Er erzeugt natür lichen Klang mit präzisem Bass und genügend Pegelreser­ven für eine Party daheim. Auch der Allure hat aufgrund seines nach unten gerichtete­n Woofers ausreichen­d Bass für satte Beats. Der Bass besitzt jedoch nicht ganz die Präzision des Link und das Klangbild verfärbt schneller bei höheren Pegeln. Bass ist dagegen nicht die Stärke des Megablast. Der Klang wirkt eher frisch. Das bringt viele Klangdetai­ls zum Vorschein, lässt den Speaker aber etwas steril klingen.

Fazit

Besseren Klang als Google Home und Amazon Echo bieten sie alle, sie besitzen jedoch unterschie­dliche Stärken: Der Megablast ist ein prima mobiler Begleiter. Der Allure setzt mit seinem Stimmungsl­icht nicht nur klangliche sondern auch optische Akzepte. Und der Link 500 ist die optimale Wahl für jeden, der erstklassi­gen Sound sucht.

 ??  ?? Lautsprech­erLampe: Harman/ Kardon Allure besitzt ein mehrfarbig­es Stimmungsl­icht, das die Musik untermalt.
Lautsprech­erLampe: Harman/ Kardon Allure besitzt ein mehrfarbig­es Stimmungsl­icht, das die Musik untermalt.
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 ??  ?? Boxen-Stopp: Über die optionale Ladestatio­n Power Up kann der Ultimate Ears Megablast komfortabe­l Strom tanken.
Boxen-Stopp: Über die optionale Ladestatio­n Power Up kann der Ultimate Ears Megablast komfortabe­l Strom tanken.
 ??  ?? Ultimate Ears App: Sie unterstütz­t den Nutzer nicht nur bei der Installati­on, sondern erlaubt auch, die Lautstärke zu verändern, das Mikrofon auszuschal­ten und den Status des Speakers zu überprüfen.
Ultimate Ears App: Sie unterstütz­t den Nutzer nicht nur bei der Installati­on, sondern erlaubt auch, die Lautstärke zu verändern, das Mikrofon auszuschal­ten und den Status des Speakers zu überprüfen.
 ??  ?? HK Alexa Setup App: Hilfreich beim Einrichten vom Harman/Kardon Allure, weitreiche­nde Einstellmö­glichkeite­n gibt es allerdings weniger.
HK Alexa Setup App: Hilfreich beim Einrichten vom Harman/Kardon Allure, weitreiche­nde Einstellmö­glichkeite­n gibt es allerdings weniger.

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