Notebook-Schnäppchen:
Rüsten Sie ein günstiges Notebook selbst auf, statt ein Top-Gerät zu kaufen! – Sie sparen mehrere hundert Euro. Wir erklären, wie es geht.
Bis zu 400 Euro sparen
Weihnachten läutet schon wieder an der Tür. Die Zeit der kleinen und großen Geschenke. Das kann des einen oder anderen Girokonto schon über Gebühr belasten. Sollten Sie auf Ihrem Wunschzettel ein neues Laptop vermerkt haben, dann haben wir für Sie einen Tipp. Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Notebook-Kauf Geld sparen können. Doch Sie müssen mutig und ohne Furcht an die Sache herangehen. Es ist nämlich nicht jedermanns Sache, ein nagelneues und frisch geliefertes Laptop aufzuschrauben und in dessen Innereien zu hantieren.
Geeignetes Notebook auswählen
Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Wenn Sie eines dieser superschicken, aus einem Alublock gefrästen, megaschlanken und extraleichten „Pressbooks“präferieren, dann lesen Sie besser gar nicht weiter. Grundvoraussetzung zum Sparen ist nämlich, dass das Notebook aufgeschraubt werden kann und explizite Komponenten für den Austausch bzw. eine Aufrüstung zugänglich sind. Grundvoraussetzung Nummer Zwei ist, dass das Notebook beim Bestellen frei konfiguriert werden kann, oder Sie es in einer passenden Konfiguration vorfinden. Und schließlich bringt es auch noch einen erheblichen Preisvorteil, wenn Sie das Gerät ohne ein Windows-Betriebssystem bestellen können. Denn nur wenn dies zutrifft, summiert sich die Einsparung so, dass es sich auch lohnt, selbst Hand anzulegen. An zwei Beispielen wollen wir das exemplarisch darstellen.
Acer mit Ryzen-Prozessor und Linux
Das Acer Aspire 3 A315-41-R9V0 mit großem 15,6-Zoll-Full-HD-Display, Ryzen 3 2200U CPU, 8 GB RAM und 256 GByte SSD wurde uns mit einem Linux-Derivat geliefert. Das Geräte hat uns lediglich 483 Euro gekostet, und mit den vorhandenen Service-Klappen für den Speicher und einer weiteren Festplatte fällt es gut in unsere Do-it-yourselfKategorie. Ähnliche Modelle mit vorinstalliertem Windows 10 Home, 8 GByte RAM und einer 250 GByte großen SSD belaufen sich auf etwa 630 Euro. Unser Ziel ist ein ordentliches „Arbeitstier“mit großzügigem Speicherplatz und sogar Ambitionen in
Richtung gelegentlichem Gaming. Deshalb haben wir uns auch für die AMD-Plattform mit Vega-Grafik entschieden. Im 3D Mark CloudGate erreicht das Acer gute 7.485 und bei FireStrike 1.244 Punkte. 4.524 Punkte im PCMark 8 Work sind Musik in den Ohren für Office-Worker. Außerdem spendieren wir unserem Notebook noch eine 2,5-Zoll-SSD, die ADATA Ultimate SU800 mit einem TByte Kapazität für 154 Euro, die all unsere Fotos und Arbeitsprojekte speichert. Eine mechanische Festplatte empfehlen wir nicht. Die Gefahr eines Head-Crashes ist einfach zu groß. In einem zeitgemäßen Laptop haben mechanische Festplatten einfach nichts mehr verloren. Übrigens: Beim Öffnen von Plastikabdeckungen oder ganzen Gehäuserückteilen sollten Sie Schraubendreher nur für Schrauben verwenden; und Plastik sollte nur mit Plastik aufgehebelt werden, sonst entstehen unschöne Einkerbungen.
Secure Boot austricksen
Gerade bei Notebooks mit Linux kommt es vor, dass die Hersteller per Platform Key (UEFI Secure Boot) den Start anderer Betriebssysteme unterbinden. Das bedeutet für Sie in der Praxis, dass Sie ein anderes Betriebssystem erst installieren können, wenn es Ihnen gelingt, das UEFI in den Setup Mode zurückzusetzen. Bei unserem Laptop im Beispiel war das kniffelig, da wir zunächst ein Passwort vergeben und dann Einträge an verschiedenen Stellen im BIOS bearbeiten mussten. Letztlich ist es aber bei 64Bit-Systemen laut UEFI-Spezifikation immer möglich.
Windows Professional für 5 Euro
Eine Seriennummer für Windows Professional bekommen Sie bei Ebay schon für fünf Euro. Professional hat zahlreiche Vorteile – etwa Bitlocker. Wir haben eine Nummer bestellt und waren positiv überrascht. Die funktionsfähige Nummer wurde uns innerhalb von Minuten per E-Mail zugesendet. Über das MediaCreationTool von Microsoft, das Sie hier https://bit.ly/1SMLkg9 finden, erstellen Sie sich einen USB-Boot-Stick, von dem Sie Windows direkt installieren. Der Stick sollte leer sein und über mindestens acht GByte Kapazität verfügen. Nach der Installation haben Sie ein top MittelklasseLaptop zum Preis eines Einsteigergerätes.
400 Euro sparen bei Gaming-Books
Je besser das Notebook sein soll, desto mehr können Sie einsparen. Unser zweites Beispiel ist ein Gaming-Notebook mit absoluter Top-Ausstattung. Unsere Konfiguration sehen Sie unten in der Tabelle. Sie kaufen lediglich das „nackte“Basisgerät ohne Windows und rüsten es dann selbst auf mit bestellten Komponenten. Für die Windows-Installation nehmen Sie wieder einen USB-Stick, den Sie mit dem Microsoft-Tool erstellen. Secure Boot müssen Sie nicht zurücksetzen, da kein Betriebssysem vorinstalliert ist. Die Installation können Sie auch vor dem Aufrüsten der Hardware vornehmen, da ja bereits ein Systemspeicher vorhanden ist, die Samsung 860 EVO, die übrigens eine hervorragende Wahl ist. Zum Aufrüsten des Neo 15 müssen Sie die Gehäuserückseite entfernen. Dann sind aber alle Slots für M.2-SSM, RAM und 2,5-ZollSSD frei zugänglich. Wenn Sie anstelle der Crucial MX 500 eine gleich große SanDisk Ultra einbauen, dann sparen Sie nochmals 50 Euro mehr und kommen so auf eine Preisdifferenz von knapp 400 Euro. Und dafür können Sie schon eine Woche Urlaub machen – zum Beispiel in Ägypten am Roten Meer. Ja, und da könnten Sie am Strand das neue Schnäppchen ausgiebig nutzen.