Grafikkarten optimal ausreizen
Die beste Leistung für Games und Video
Mit einer nicht optimal konfigurierten Grafikkarte verschenkt man einiges an Spielspaß – sowohl im Hinblick auf die Bildwiederholraten, als auch im Hinblick auf die Qualität der grafischen Darstellung. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Grafikoptionen der Pixelbeschleuniger rund läuft, und mit welchen Tools Sie seine Fähigkeiten noch besser ausreizen können.
Die Bildqualität genau auf die Leistung der Grafikkarte abstimmen
Grafikoptionen wirken sich direkt auf die Leistung und Optik eines Spiels aus. Sind alle Parameter auf das Maximum hochgeschraubt, kommt aber selbst ein High-EndPC aus der Puste. Etliche Optionen können Sie aber auch auf niedrigerer Detailstufe fahren oder sogar abschalten, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Sichtweite: Die Verringerung der Sichtweite gehört zu den schnellsten und effektivsten Methoden, um ein Spiel zu beschleunigen. Sind weit entfernte Landschaftsdetails spielentscheidend oder eher ein nettes, letztlich aber verzichtbares Detail? Eine etwas niedrigere Detailstufe sieht oftmals nicht schlechter aus als die höchste, entlastet die Grafikkarte aber spürbar. Kantenglättung (Anti-Aliasing, auch AA): Bei der Kantenglättung sorgt die Grafikkarte durch die Berechnung zusätzlicher Bildinformationen für einen weicheren Übergang zwischen Bildkante und Hintergrund und verhindert so Treppeneffekte. Das sieht gut aus, kann aber je nach AA-Verfahren viel Leistung kosten. Aktuelle AA-Verfahren lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Die erste bilden Sampling-Verfahren wie Multi-Sampling Anti-Aliasing (MSAA) und Super-Sampling Anti-Aliasing (SSAA). Beide greifen bereits bei der Berechnung des Bildes und bieten deshalb auch die beste Bildqualität. Post- Processing-Verfahren wie Full-Scene AntiAliasing (FSAA) oder FXAA (Fast Approximate Anti-Aliasing) gehören zur zweiten Kategorie. Sie werden erst dann aktiv, wenn das Bild fertig berechnet wurde, was die Darstellung im Vergleich zu den SamplingVerfahren etwas unschärfer wirken lässt. Für schwächere Spiele-PCs ist FSAA die beste Wahl, weil hier die Performance-Auswirkungen auf das System am geringsten sind. Deutlich mehr Rechenleistung muss Ihr PC bei MSAA und insbesondere bei SSAA auffahren. MSAA berechnet nur die Polygonkanten der jeweiligen Spielszene neu, während SSAA das komplette Bild zunächst in einer höheren Auflösung rendert und erst dann auf die Bildschirmauflösung herunterrechnet. Für beide Verfahren lässt sich ein Multiplikator wählen, normalerweise 2x, 4x oder 8x. Je höher der Multiplikator, desto genauer sind die Berechnungen, desto höher aber auch die Anforderungen
an die Grafikkarte. Um den besten Kompromiss aus Leistung und Bildqualität zu erhalten, empfiehlt sich ein Multiplikator von 4x. Schatten und Reflexionen: Werden Schatten realistisch dargestellt und spiegeln sich Objekte korrekt in der Umgebung wieder, verleiht das den Spielszenen mehr Tiefe und Authentizität. In vielen Fällen lassen niedrigere Einstellungen das Spiel nicht schlechter aussehen, aber deutlich flüssiger laufen. Probieren Sie deshalb am besten verschiedene Einstellungen für beide Grafikoptionen aus, sofern es das Spiel unterstützt. Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion): Mit der Schattendarstellung befasst sich auch die Umgebungsverdeckung. Dieser Post-Processing-Effekt simuliert einen naturgetreuen, physikalisch korrekten Schattenwurf, indem er die Ecken und Kanten mancher Objekte dunkler wirken lässt. Wer eine etwas schlechtere Ausleuchtung der Spielszenen in Kauf nehmen will, schaltet die Umgebungsverdeckung aus und wird dafür in der Regel mit etwas mehr Tempo belohnt.
Kein Bildruckeln mehr: AMD FreeSync & Nvidia G-Sync aktivieren
AMD Freesync und Nvidia G-Sync machen Schluss mit Ruckeleffekten oder anderen lästigen Bildstörungen, indem sie zu einem Trick greifen: Sie synchronisieren die Bildwiederholrate von Monitor und Grafikkarte und sorgen dadurch für eine jederzeit flüssige Darstellung. Um AMD FreeSync im Grafikkartentreiber zu aktivieren, öffnen Sie die RadeonEinstellungen über einen Rechtsklick auf den Desktop. Wechseln Sie dann in der Software zum Tab Anzeige, und klicken Sie dort auf AMD FreeSync. Bei Nvidia ist das Vorgehen sehr ähnlich: Öffnen Sie zunächst die Nvidia-Systemsteuerung durch einen Rechtsklick auf den Desktop. Klicken Sie anschließend in der Menüleiste unter Anzeige hintereinander auf G-Sync einrichten, und aktivieren Sie G-Sync für den Fensterund Vollbildmodus. Folgende Grafikkarten-Serien von AMD unterstützen FreeSync: Pro Duo, RX Vega, RX 500, RX 400, R9/R7 300 (ausgenommen R9 370/X), R9 Nano, R9 Fury oder R9/R7 200 (ausgenommen R9 270/X und R9 280/X). Bei Nvidia ist die Auswahl noch größer. Alle Modelle der GeForce-10-Serie (Pascal-Architektur) – und damit praktisch alle aktuellen Produkte, wie etwa die GeForce GTX 1060 – unterstützen G-Sync. Ebenfalls zu G-Sync kompatibel sind ältere Nvidia-GPUs mit Maxwell- und Kepler-Architektur. Für AMD FreeSync benötigen Sie einen FreeSync-kompatiblen Monitor, der entweder über DisplayPort 1.2 oder HDMI mit dem PC verbunden sein muss. Nvidia G-Sync ist etwas restriktiver, denn hier funktioniert die Verbindung nur über den DisplayPort 1.2 oder höher. G-Sync-Monitore sind aufgrund von Lizenzgebühren etwas teurer als ihre FreeSync-Konkurrenten.
Windows 10: Der Spielemodus räumt Games oberste Priorität ein
Ab Version 1703, dem Creators Update, ist der Spielemodus in Windows 10 integriert. Damit räumt das Betriebssystem dem gerade laufenden Spiel die höchste Priorität ein und weist ihm möglichst viele freie CPU- und GPU-Ressourcen zu. Wahre Wunderdinge darf man sich vom Spielemodus aber keine erwarten; eine etwas bessere Leistung kann jedoch möglich sein. Um zu überprüfen, ob der Spielemodus aktiv ist, starten Sie das gewünschte Spiel und holen anschließend mit der Tastenkombination [Windows] + [G] die Spieleleiste in den Vordergrund. Der Spielemodus läuft nicht, wenn das Icon am rechten Leistenrand durchgestrichen ist. Klicken Sie in diesem Fall einfach auf das Icon, und der Spielemodus wird aktiviert.
FPS-Zähler: Aktuelle Bildwiederholrate in jedem Spiel anzeigen
Ein FPS-Zähler (Frames Per Second, Bilder pro Sekunde) gibt Aufschluss darüber, wie schnell ein Spiel auf Ihrem Rechner läuft. Je höher der Wert, desto flüssiger ist das Geschehen auf dem Monitor. Bei weniger als 30 Bildern pro Sekunde wird es ruckelig – dann empfiehlt es sich, die Grafikoptionen anzupassen. Den FPS-Zähler für AMD-Grafikkarten aktivieren Sie über das Tool Radeon Overlay, bei Nvidia über die Geforce Experience. Die Einrichtung läuft sehr ähnlich ab, weshalb wir sie exemplarisch für Nvidia zeigen. Rufen Sie im Windows-Startmenü unter Nvidia Corporation das Tool GeForce Experience auf. Klicken Sie in der Menüleiste auf das Dreiecks-Symbol und im Untermenü auf das Zahnrad-Icon. Wechseln Sie nun zum HUD- Layout, klicken Sie auf den FPS- Zähler, und legen Sie schließlich noch fest, in welcher Bildschirmecke die FPSAnzeige erscheinen soll. Ab sofort wird sie dann in jedem Spiel eingeblendet.