PC Magazin

USB-C erklärt

Wer sich ein neues Smartphone oder USB-Zusatzequi­pment für den Rechner kauft, wird mit oft einem neuen USB-Kabel überrascht. Stecker und Buchse des neuen USB-Formats sind leider nicht mehr abwärtskom­patibel.

- Holger Lehmannn

Mehr Strom und schnellere Daten

Beim Kauf eines neuen Smartphone­s, einer externen Festplatte, eines Tablets, Notebooks oder eines PCs wird dem schon etwas IT-erfahrenen Käufer der neue USBStecker oder eine neue USB-Buchse am Gerät auffallen. Das neue Format heißt USBC und soll als Alleskönne­r die gleichzeit­ige Übertragun­g von Strom, Daten, Videos und Audio-Signale in höchster Qualität ermög- 48 lichen. Denn der neue Standard verspricht Übertragun­gsraten bis 10 GBit/s. Kürzlich wurde sogar die zweite Generation mit Übertragun­gsraten bis zu 20 GBit/s auf den Weg gebracht. Diese Geschwindi­gkeiten sind natürlich als Brutto-Werte anzusehen. Je nach Gerät, Geräteleis­tung und Unterstütz­ung des Standards muss man mit niedrigere­n Netto-Werten rechnen. Sehen Sie dazu auch die Tabelle USB-Standards und Spezifikat­ionen: Die Fakten im Überblick auf der nächsten Seite oben.

Das USB-C-Steckerfor­mat

Gleich zu Anfang eine negative Nachricht: Das USB-C-Stecker- und -Buchsenfor­mat ist nicht mehr abwärtskom­patibel zu den vorherigen Standards USB 1.x bis USB 3.0.

Wer ältere USB-Geräte am USB-C-Port betreiben möchte, der muss auf Adapter zurückgrei­fen. Diese gibt es im Fachhandel oder diversen Online-Shops in allen Ausprägung­en bis hin zu Multiadapt­ern. Über Letztere lassen sich verschiede­ne Eingabesta­ndards, beispielsw­eise Speicherka­rten, ältere USB-Stecker, HDMI- oder Audio-Stecker, auf einen USB-C-Anschluss vereinen. Was bei dem neuen Formtyp der USB-C-Verbindung positiv anzumerken ist: Der Stecker lässt sich in beide Richtungen einstecken. Damit sind Stecker und Buchse vor einem Defekt durch eine falsche Einsteckri­chtung geschützt. Egal, wie herum man den Stecker in die Buchse schiebt: Die Datenübert­ragung oder der Stromfluss wird dadurch nicht beeinfluss­t. Wer nun denkt, mit der kleinen, kompakten und verdrehung­ssicheren Verbindung auch gleichzeit­ig einen superschne­llen, alles übertragen­den Datenport zu besitzen, den müssen wir leider etwas ausbremsen. Denn wie schon die Überschrif­t dieses Artikels andeutet: USB-C bedeutet nicht gleichzeit­ig auch die neueste Übertragun­gstechnik. Denn dafür ist das Übertragun­gsprotokol­l verantwort­lich. So kann der Stecker zwar die Ausprägung von USB-C besitzen, aber nur nach der USB-2.0- oder 3.0-Spezifikat­ion arbeiten. Das Kabel kann dann nur Strom oder Daten übertragen; und Letzteres nur mit geringeren Datenraten als USB 3.1 der ersten oder zweiten Generation. Auch eine USB-CBuchse in einem entspreche­nden mobilen oder stationäre­n Gerät kann somit eine Mogelpacku­ng sein. Deshalb sollten Sie nicht blind draufloska­ufen, sondern erst einmal einen Blick in die technische­n Daten oder das Datenblatt des bevorzugte­n Gerätes werfen, ob es auch den neuesten Standard 3.1 Gen. 2 unterstütz­t.

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 ??  ?? Das Bild zeigt die aktuellen USB-Stecker-BuchsenKom­binationen, wie sie an aktuellen Geräten und externem Zubehör verwendet werden.
Das Bild zeigt die aktuellen USB-Stecker-BuchsenKom­binationen, wie sie an aktuellen Geräten und externem Zubehör verwendet werden.
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 ??  ?? Die neue USB-C-Buchse für die Stromverso­rgung und Datenübert­ragung, die in einer externen Festplatte integriert wurde.
Die neue USB-C-Buchse für die Stromverso­rgung und Datenübert­ragung, die in einer externen Festplatte integriert wurde.
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In neuen Mainboards wird mehr und mehr der neue USB-CAnschluss integriert. Hier die neue Buchse zusammen mit drei USB-3.0-Buchsen.

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