USB-C erklärt
Wer sich ein neues Smartphone oder USB-Zusatzequipment für den Rechner kauft, wird mit oft einem neuen USB-Kabel überrascht. Stecker und Buchse des neuen USB-Formats sind leider nicht mehr abwärtskompatibel.
Mehr Strom und schnellere Daten
Beim Kauf eines neuen Smartphones, einer externen Festplatte, eines Tablets, Notebooks oder eines PCs wird dem schon etwas IT-erfahrenen Käufer der neue USBStecker oder eine neue USB-Buchse am Gerät auffallen. Das neue Format heißt USBC und soll als Alleskönner die gleichzeitige Übertragung von Strom, Daten, Videos und Audio-Signale in höchster Qualität ermög- 48 lichen. Denn der neue Standard verspricht Übertragungsraten bis 10 GBit/s. Kürzlich wurde sogar die zweite Generation mit Übertragungsraten bis zu 20 GBit/s auf den Weg gebracht. Diese Geschwindigkeiten sind natürlich als Brutto-Werte anzusehen. Je nach Gerät, Geräteleistung und Unterstützung des Standards muss man mit niedrigeren Netto-Werten rechnen. Sehen Sie dazu auch die Tabelle USB-Standards und Spezifikationen: Die Fakten im Überblick auf der nächsten Seite oben.
Das USB-C-Steckerformat
Gleich zu Anfang eine negative Nachricht: Das USB-C-Stecker- und -Buchsenformat ist nicht mehr abwärtskompatibel zu den vorherigen Standards USB 1.x bis USB 3.0.
Wer ältere USB-Geräte am USB-C-Port betreiben möchte, der muss auf Adapter zurückgreifen. Diese gibt es im Fachhandel oder diversen Online-Shops in allen Ausprägungen bis hin zu Multiadaptern. Über Letztere lassen sich verschiedene Eingabestandards, beispielsweise Speicherkarten, ältere USB-Stecker, HDMI- oder Audio-Stecker, auf einen USB-C-Anschluss vereinen. Was bei dem neuen Formtyp der USB-C-Verbindung positiv anzumerken ist: Der Stecker lässt sich in beide Richtungen einstecken. Damit sind Stecker und Buchse vor einem Defekt durch eine falsche Einsteckrichtung geschützt. Egal, wie herum man den Stecker in die Buchse schiebt: Die Datenübertragung oder der Stromfluss wird dadurch nicht beeinflusst. Wer nun denkt, mit der kleinen, kompakten und verdrehungssicheren Verbindung auch gleichzeitig einen superschnellen, alles übertragenden Datenport zu besitzen, den müssen wir leider etwas ausbremsen. Denn wie schon die Überschrift dieses Artikels andeutet: USB-C bedeutet nicht gleichzeitig auch die neueste Übertragungstechnik. Denn dafür ist das Übertragungsprotokoll verantwortlich. So kann der Stecker zwar die Ausprägung von USB-C besitzen, aber nur nach der USB-2.0- oder 3.0-Spezifikation arbeiten. Das Kabel kann dann nur Strom oder Daten übertragen; und Letzteres nur mit geringeren Datenraten als USB 3.1 der ersten oder zweiten Generation. Auch eine USB-CBuchse in einem entsprechenden mobilen oder stationären Gerät kann somit eine Mogelpackung sein. Deshalb sollten Sie nicht blind draufloskaufen, sondern erst einmal einen Blick in die technischen Daten oder das Datenblatt des bevorzugten Gerätes werfen, ob es auch den neuesten Standard 3.1 Gen. 2 unterstützt.