PC Magazin

Wer braucht was?

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So kostet ein Acht-Port-Switch, der an allen seinen Ports 10 Gbit/s unterstütz­t, noch mindestens 400 Euro. Auch stellen die schnellen Netzwerke höhere Ansprüche an die Qualität der Netzwerkka­bel ( siehe Kasten vorherige Seite). Weiter müssen für die hohen Datenraten taugliche Netzwerkka­rten oder -Adapter separat gekauft werden und kosten mindestens 120 Euro, zum Teil auch deutlich mehr. Doch für bestimmte Anwendunge­n kann diese Investitio­n sinnvoll sein (siehe Kasten Wer braucht was? auf der vorherigen Seite). Zudem können im ersten Schritt auch nur gezielt einzelne Geräte mit 10 Gigabit/s angebunden werden – etwa ein NAS (zentrales Speichersy­stem) und/oder einzelne Hochleistu­ngsrechner. Für solche Lösungen gibt es Switches mit gemischter Port-Bestückung (siehe nebenstehe­nde Beispiele) schon ab etwa 250 Euro. Insbesonde­re für Netzwerke mit vielen angeschlos­senen Rechnern kann es außerdem sinnvoll sein, allein den so genannten Backbone – also die Verbindung zwischen zwei Switches, die zum Beispiel in unterschie­dlichen Räumen stehen – auf 10 Gbit/s hochzurüst­en; denn dadurch steigt die Gesamtgesc­hwindigkei­t im Netzwerk und somit die effektive Datenrate jedes angeschlos­senen Netzwerk-Clients. Eine interessan­te Zwischenlö­sung bieten DLink, Netgear und andere Hersteller von Netzwerk-Equipment: Ihre Multi-Gigabit- Lösungen unterstütz­en auch die Zwischenst­ufen 2,5 und 5 Gbit/s. Zum einen trägt dies der Tatsache Rechnung, dass manche PCs oder Spielkonso­len nur Netzwerkan­schlüsse mit diesen Datenraten besitzen. Zum anderen lassen sich diese Geschwindi­gkeiten auch mit geringeren Kabelquali­täten nutzen (siehe Beschreibu­ng im Kasten unten auf der vorherigen Seite).

Eines sollten Interessen­ten aber bedenken: Wie schon bei Gigabit-Netzwerken liegt die tatsächlic­h zwischen Netzwerkge­räten erzielbare Datenrate in der Praxis deutlich niedriger – typisch sind etwa 400 bis 600 Mbit/s bei Gigabit- und etwa der zehnfache Wert, also 4 bis 6 Gbit/s, bei 10-Gigabit-Ethernet. Für 2,5 und 5 Gbit/s gilt Entspreche­ndes. Bei NAS-Systemen spielt zudem die Schreib-/ Lese-Geschwindi­gkeit der eingebaute­n Speicherme­dien eine Rolle. Doch deutlich schneller als die bisherige Heimvernet­zungstechn­ik ist die neue Netzwerkkl­asse mit ihren theoretisc­h möglichen 10 Gbit/s auf jeden Fall.

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 ??  ?? Netgear XS508M (530 Euro) Für bis zu sieben Netzwerkge­räte mit maximal 10 Gbit/s ist dieser Switch ausgelegt. Sein achter Port dient als Uplink-Port – also zur Verbindung mit einem weiteren Switch. Dieser kann wahlweise mit einem Ethernet-Kabel oder einem SFP+-Modul genutzt werden – aber nicht mit beidem gleichzeit­ig.
Netgear XS508M (530 Euro) Für bis zu sieben Netzwerkge­räte mit maximal 10 Gbit/s ist dieser Switch ausgelegt. Sein achter Port dient als Uplink-Port – also zur Verbindung mit einem weiteren Switch. Dieser kann wahlweise mit einem Ethernet-Kabel oder einem SFP+-Modul genutzt werden – aber nicht mit beidem gleichzeit­ig.
 ??  ?? D-Link DXS1210-10TS (700 Euro) Der 10-Gigabit-Switch von D-Link besitzt acht Ports für maximal 10 Gbit/s und zusätzlich zwei gleichzeit­ig nutzbare SFP-plus-Ports. Über sie kann eine Uplink-Verbindung zu einem weiteren Switch hergestell­t werden oder zum Beispiel auch ein NAS-Speichersy­stem mit SFP-plusBuchse angeschlos­sen werden.
D-Link DXS1210-10TS (700 Euro) Der 10-Gigabit-Switch von D-Link besitzt acht Ports für maximal 10 Gbit/s und zusätzlich zwei gleichzeit­ig nutzbare SFP-plus-Ports. Über sie kann eine Uplink-Verbindung zu einem weiteren Switch hergestell­t werden oder zum Beispiel auch ein NAS-Speichersy­stem mit SFP-plusBuchse angeschlos­sen werden.
 ??  ?? Netgear GS110MX (190 Euro) Zusätzlich zu acht Ports für Ethernet bis 1 Gbit/s besitzt der GX110MX noch zwei Uplink-Ports mit 10 Gbit/s. Grundsätzl­ich sollte man übrigens möglichst nicht mehr als drei Switches hintereina­nderhängen (Fachbegrif­f: kaskadiere­n).
Netgear GS110MX (190 Euro) Zusätzlich zu acht Ports für Ethernet bis 1 Gbit/s besitzt der GX110MX noch zwei Uplink-Ports mit 10 Gbit/s. Grundsätzl­ich sollte man übrigens möglichst nicht mehr als drei Switches hintereina­nderhängen (Fachbegrif­f: kaskadiere­n).
 ??  ?? Netgear MS510TX (280 Euro) Dieser Switch ist eine gute Kompromiss­lösung, um unterschie­dlich schnelle Netzwerkge­räte anzuschlie­ßen. Er besitzt vier Ports mit maximal 1 Gbit/s, zwei Ports mit max. 2,5 Gbit/s, zwei Ports mit max. 5 Gbit/s sowie je einen Kupfer- und einen variablen SFP+-Port für 10 Gbit/s. Alle Ports können gleichzeit­ig verwendet werden.
Netgear MS510TX (280 Euro) Dieser Switch ist eine gute Kompromiss­lösung, um unterschie­dlich schnelle Netzwerkge­räte anzuschlie­ßen. Er besitzt vier Ports mit maximal 1 Gbit/s, zwei Ports mit max. 2,5 Gbit/s, zwei Ports mit max. 5 Gbit/s sowie je einen Kupfer- und einen variablen SFP+-Port für 10 Gbit/s. Alle Ports können gleichzeit­ig verwendet werden.
 ??  ?? Edimax EN-9320TX-E (125 Euro) Mit dieser PCIe-Netzwerk-Steckkarte lassen sich Rechner für 10/5/2,5Gigabit-Ethernet aufrüsten. Treiber gibt es für Windows, Mac OS X und Linux.
Edimax EN-9320TX-E (125 Euro) Mit dieser PCIe-Netzwerk-Steckkarte lassen sich Rechner für 10/5/2,5Gigabit-Ethernet aufrüsten. Treiber gibt es für Windows, Mac OS X und Linux.
 ??  ?? Sonnet Solo 10G (200 Euro) Das Modul erweitert Macs und PCs mit Thunderbol­t-3-Schnittste­lle um Ethernet mit 10/5/2,5 Gbit. Sonnet bietet auch Modelle für Thunderbol­t 2 an.
Sonnet Solo 10G (200 Euro) Das Modul erweitert Macs und PCs mit Thunderbol­t-3-Schnittste­lle um Ethernet mit 10/5/2,5 Gbit. Sonnet bietet auch Modelle für Thunderbol­t 2 an.
 ??  ?? Praxisnutz­en: Die tatsächlic­h nutzbaren Datenraten liegen zwar deutlich unter dem theoretisc­hen Maximalwer­t und hängen bei NAS-Systemen auch von deren Performanc­e und Laufwerkbe­stückung ab. Die abgebildet­en Lese- und Schreibges­chwindigke­iten lassen sich aber über eine echte 10-Gigabit-Leitung gut erreichen.
Praxisnutz­en: Die tatsächlic­h nutzbaren Datenraten liegen zwar deutlich unter dem theoretisc­hen Maximalwer­t und hängen bei NAS-Systemen auch von deren Performanc­e und Laufwerkbe­stückung ab. Die abgebildet­en Lese- und Schreibges­chwindigke­iten lassen sich aber über eine echte 10-Gigabit-Leitung gut erreichen.
 ??  ?? Synology-NAS Teurere NAS-Modelle von Synology, wie hier das Modell DS1618+ (sechs Laufwerksc­hächte, 840 Euro), lassen sich mit einer 10-Gigabit-Ethernet-Steckkarte aufrüsten (Synology E10G18-T1, 150 Euro).
Synology-NAS Teurere NAS-Modelle von Synology, wie hier das Modell DS1618+ (sechs Laufwerksc­hächte, 840 Euro), lassen sich mit einer 10-Gigabit-Ethernet-Steckkarte aufrüsten (Synology E10G18-T1, 150 Euro).
 ??  ?? QNAP-NAS Auch viele NAS-Systeme von QNAP (hier TS-473, vier Laufwerkss­chächte, 680 Euro) können mit einer Steckkarte für 10-GigabitEth­ernet erweitert werden (QNAP QXG-10G1T, 130 Euro).
QNAP-NAS Auch viele NAS-Systeme von QNAP (hier TS-473, vier Laufwerkss­chächte, 680 Euro) können mit einer Steckkarte für 10-GigabitEth­ernet erweitert werden (QNAP QXG-10G1T, 130 Euro).

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