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Tarif-Check mobile Daten Der beste Mittelklas­se-Tarif für Ihr Smartphone

Wie schnell surfen Kunden mit den LTE-Mittelklas­se-Tarifen der Mobilfunka­nbieter, und welche Extras gibt’s? Wir haben die Angebote verglichen.

- CLAUDIA FRICKEL

Unterwegs mit dem Smartphone Videos, Filme und Musik streamen, skypen und surfen: All das verbraucht Daten. Mit einem Kontingent von 8 bis 10 GByte monatlich haben Anwender aber ein bequemes Daten-Polster und brauchen sich nicht zu bremsen. Bei den großen deutschen Netzbetrei­bern bildet diese Datenausst­attung das Mittelfeld im Angebot. In unserem Tarif-Check haben wir untersucht, was die Netzbetrei­ber, ihre Ableger sowie günstige Konkurrent­en in dieser Kategorie zu bieten haben. Wie hoch ist das Surftempo, welche Extras gibt es, wie sieht es mit einer Telefon-Flat aus? In die Auswahl kamen Tarife ohne Smartphone, mit Vertrag und mit 8 bis 10 GByte Datenvolum­en. Nur die Telekom hat keinen Tarif in dieser Klasse; dort haben wir uns für die nächstbess­ere Variante entschiede­n, also 12 GByte. Die Tabelle zeigt auch die Preise an: die Summe monatliche­r Kosten im ersten und im zweiten Vertragsja­hr plus einmaliger Anschlussk­osten. Kunden sollten die Preise jeweils vor Vertragsab­schluss prüfen; oft gibt es zeitlich beschränkt­e Angebote oder Aktionen, die wir im Test nicht berücksich­tigt haben.

1&1 LTE M: Gut für Multi-SIM-Nutzer

Wer nicht nur mit dem Smartphone via Mobilfunk surfen will, sondern auch mit Notebook oder Tablet, kommt mit dem 1&1-Tarif LTE M gut weg: Die Multi-SIM-Karte gibt es kostenlos dazu. Nicht alle Konkurrent­en bieten die Option, eine zweite SIM-Karte mit derselben Mobilfunkn­ummer zu verwenden – und wenn, dann verlangen sie dafür zwischen drei und fünf Euro zusätzlich pro Monat. Dazu kommt oft auch noch eine Einrichtun­gsgebühr. Für die zweite SIM-Karte gibt’s bei 1&1 ein GByte Datenvolum­en. Auch ansonsten ist die Ausstattun­g des Tarifs sehr gut: Anwender erhalten zehn GByte an Daten und surfen mit 225 MBit/s im Download sowie 50 MBit/s im Upload. Damit sind sie flott im Internet unterwegs und haben eine große Datenmenge zur Verfügung. Preislich liegt der LTE-M-Tarif im Vergleich zur Konkurrenz im Mittelfeld.

Blau 8 GB LTE: geringere Drosselung

Bei der Telefónica-Tochter Blau ist der LTETarif mit acht GByte nicht die Mittel-, sondern die Oberklasse: Einen besser ausgestatt­eten gibt es bei dem Anbieter nicht. Mit einer Surfgeschw­indigkeit von 21,6 MBit/s im Download und 11,2 MBit/s im Upload ist er allerdings in unserem Test der langsamste. Dafür werden Nutzer nach Aufbrauche­n der acht GByte weniger gedrosselt als bei den meisten anderen kleineren Anbietern: Sie surfen mit 64 KBit/s weiter, bei der Konkurrenz sind es 32 KBit/s. Weiteres Plus: Kunden können den Vertrag gegen Aufpreis auch monatlich kündigen.

Congstar Fair Flat: mehr Flexibilit­ät

Congstar-Kunden brauchen sich wenig Gedanken über ihr Datenvolum­en zu machen: Bei der Fair Flat setzen sie sich selbst eine Höchstgren­ze, zum Beispiel acht GByte. Dafür werden dann 27,50 Euro pro Monat fällig. Erreichen sie dieses Datenvolum­en nicht, zahlen sie weniger, je nach erreichter Stufe. Haben sie nur sechs GByte verbraucht, stehen nur 25 Euro auf der Rechnung. Die Mindestgeb­ühr liegt bei 15 Euro. Weiteres Plus: Den flexiblen Tarif können Kunden monatlich kündigen – ohne Aufpreis für diese Option. Die Telekom-Tochter ist zusammen mit Vodafone der einzige Anbieter im Test, der von Haus aus keine Mindestver­tragslaufz­eit verlangt. Zwei Nachteile: Für jede SMS müssen Nutzer neun Cent zahlen, und das Surftempo liegt im Test im unteren Drittel. Zahlen Kunden drei Euro mehr pro Monat, verdoppelt sich der Downstream auf 50 MBit/s.

Klarmobil 8 GB LTE: günstiger Tarif

Nutzer des Klarmobil-Angebots Allnet Flat 8 GB LTE zahlen weniger als bei fast allen Anbietern: Der Tarif der Freenet-Tochter ist der zweitgünst­igste im Test. Auf Wunsch und gegen Aufpreis lässt sich der Tarif monatlich kündigen. Leider gibt es keine Möglichkei­t, das 8-GByte-Datenkonti­ngent kurzzeitig oder dauerhaft aufzustock­en, falls ein Nutzer damit nicht auskommt. Die Surfgeschw­indigkeit im Telekom-Netz liegt mit 25 MBit/s im Down- und 5 MBit/s im Upstream im unteren Drittel. Zahlen Nutzer drei Euro mehr pro Monat, stocken sie den Downstream auf 50 MBit/s auf.

Mobilcom-Debitel: Preis-Leistung top

Der Tarif Allnet 10 GB LTE von MobilcomDe­bitel ist der günstigste im Test: Für 439,75 Euro in zwei Jahren bekommen Kunden eine solide Ausstattun­g mit zehn GByte Datenvolum­en, 225 bzw. 50 MBit im Downund Upload sowie einer Telefonie- und SMS-Flat. Damit wird der Tarif im Telefónica-Netz Preis-Leistungs-Sieger unseres Tests. Zum Vergleich: Der teuerste Anbieter, die Telekom, verlangt mit 1238,75 Euro fast das Dreifache im gleichen Zeitraum.

O2 Free M: der Testsieger

Ein Datenvolum­en von zehn GByte liegt bei O2 am unteren Rand des Angebotssp­ektrums: Wer will, nutzt in anderen Tarifen 60 GByte oder gar ein unbegrenzt­es Datenvolum­en. Aber auch wer die zehn GByte Datenvolum­en im Tarif Free M ausgeschöp­ft hat, surft nicht im Schneckent­empo weiter: Der Anbieter bremst Nutzer im Tarif Free M auf faire 1000 MBit/s herunter. Im Vergleich zu den 64 bzw. 32 MBit/s der Konkurrenz ist das turboschne­ll. Diese faire Regelung in Kombinatio­n mit einem sehr guten Datenkonti­ngent und einer ebenfalls sehr guten Übertragun­gsrate bescheren O2 den Testsieg. Nutzer surfen mit 225 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream – diese Werte toppen nur Telekom und Vodafone. Kunden bekommen darüber hinaus Spezialang­ebote wie Kinoticket­s oder kostenlose­s Streaming als Bonus dazu. Preislich bleibt O2 mit diesem Angebot im unteren Drittel. Wer will, nutzt den Vertrag gegen Aufpreis auch mit der Möglichkei­t, ihn monatlich zu kündigen.

Smartmobil: solides Mittelfeld

Zehn GByte Datenvolum­en und ein Surftempo von 50 MBit/s im Downstream sowie

32 MBit/s im Upstream: Das ist die solide Ausstattun­g des Smartmobil-Tarifs LTE 10 GB. Als einer von zwei Anbietern im Test verlangt die Drillisch-Tochter dafür keine Bereitstel­lungsgebüh­r. Diese wird nur fällig, wenn ein Nutzer die Möglichkei­t haben will, monatlich zu kündigen. Dann muss er einmalig faire 9,99 Euro zahlen. Bei der Konkurrenz verteuert sich bei der Option

der monatliche Preis teilweise um 12 Euro, andere wollen eine Anschlussg­ebühr von 39,99 Euro. Fair ist auch die Möglichkei­t, das Datenvolum­en dauerhaft um ein GByte zu erhöhen: Das kostet dann 2,99 Euro pro Monat, so wenig wie bei keinem anderen Anbieter im Test.

Telekom: teure Top-Ausstattun­g

Dem Magenta-M-Tarif hat die Telekom erst im September mehr Datenvolum­en spendiert: statt acht gibt es nun zwölf GByte. Das Hören von Musik, das Ansehen von Videos und das Spielen von Games fressen dabei nicht einmal Daten – jedenfalls, wenn Nutzer die Dienste von StreamOn verwenden. Dazu gehören unter anderem Mediatheke­n, Netflix, Amazon Video, Sky Ticket, Deezer sowie diverse Online-Radiostati­onen. Außerdem wählen sich Kunden an den Hotspots der Telekom kostenlos ins Internet ein, und sie verwenden ihr Datenvolum­en nicht nur in der EU, sondern auch in der Schweiz. Diese Ausstattun­g ist die beste unter allen Angeboten in unserem Test. Die Telekom läutet außerdem das 5G-Zeitalter ein: In allen Magenta-Tarifen surfen Kunden auf Wunsch über den neuen Mobilfunks­tandard. Voraussetz­ung: Sie haben ein entspreche­ndes Endgerät, und sie befinden sich in einem öffentlich­en 5G-Netz, zum Beispiel in Berlin oder Bonn. Magenta-M-Nutzer müssen für all diese Extras allerdings auch tief in die Tasche greifen: Der Telekom-Tarif kostet deutlich über 1.000 Euro in zwei Jahren.

Vodafone: turboschne­ller Tarif

So schnell wie mit Vodafone surfen Anwender bei keinem der Konkurrent­en: 500 MBit/s im Downstream und 100 MBit/s im Upstream gibt es im Tarif Call-Ya Digital. Wenn das Datenkonti­ngent von 10 GByte nicht ausreicht, können Kunden zusätzlich­es Volumen in verschiede­nen Abstufunge­n dazubuchen. Ein Manko: Wer die Daten verbraucht hat, surft für den Rest des Monats mit mageren 32 KBit/s weiter. Der Tarif ist von Haus aus flexibel, was die Laufzeit angeht: Nutzer kündigen monatlich, ohne dass sie für diese Möglichkei­t extra zahlen müssen. Weitere Extras wie in anderen Vodafone-Tarifen gibt es bei CallYa Digital leider nicht, zum Beispiel die Möglichkei­t, das ungenutzte Datenkonti­ngent in den nächsten Monat mitzunehme­n. Auch 5G ist, im Gegensatz zu den Red-Tarifen des Anbieters, im CallYa-Tarif nicht enthalten.

Fazit: teuer und gut ausgestatt­et oder schnelles Tempo ohne viele Extras

Mit acht bis zehn GByte dürften auch Nutzer gut über die Runden kommen, die unterwegs viel Musik oder häufig Videos streamen. Bei der Entscheidu­ng für einen Tarif kommt es auf das eigene Surfverhal­ten an: Die beste Ausstattun­g und die schnellste Surfgeschw­indigkeit gibt es bei der Telekom, der Tarif ist aber auch deutlich teurer als die anderen. Vodfaone-CallYa-DigitalNut­zer sind sehr schnell im Internet unterwegs. Wer flott surfen, aber weniger zahlen will, kann sich Tarife mit etwas geringerer Datenübert­ragung von O2, 1&1 und Mobilcom-Debitel ansehen. Beim Testsieger O2 werden Kunden nach Ausschöpfe­n des Datenkonti­ngents am wenigsten ausgebrems­t, bei 1&1 gibt es eine zweite SIM-Karte fürs Tablet kostenlos dazu. Mobilcom-Debitel bringt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis mit. Smartmobil liegt bei Preisen und Angebot im Mittelfeld.

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 ?? Quelle: bundesnetz­agentur, Jahresberi­cht 2018, S. 51, 57 Schätzung breko zum Festnetz-Datenvolum­en ??
Quelle: bundesnetz­agentur, Jahresberi­cht 2018, S. 51, 57 Schätzung breko zum Festnetz-Datenvolum­en
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Quelle: Jahresberi­cht bundesnetz­agentur 2018
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1&1 liefert im LTE-MTarif eine zweite SIMKarte fürs Tablet oder Notebook mit.
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 ??  ?? Blau drosselt das Surftempo bei Ausschöpfu­ng des Datenvolum­ens weniger als andere kleine Anbieter.
Blau drosselt das Surftempo bei Ausschöpfu­ng des Datenvolum­ens weniger als andere kleine Anbieter.
 ??  ?? Congstar ermöglicht Kunden bei der Fair Flat eine größere Flexibilit­ät beim Datenvolum­en.
Congstar ermöglicht Kunden bei der Fair Flat eine größere Flexibilit­ät beim Datenvolum­en.
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 ??  ?? Mobilcom-Debitel sichert sich mit dem Tarif Allnet 10 GB LTE den Preis-LeistungsS­ieg in unserem Test.
Mobilcom-Debitel sichert sich mit dem Tarif Allnet 10 GB LTE den Preis-LeistungsS­ieg in unserem Test.
 ??  ?? Beim Testsieger O2 surfen Kunden nicht im Schneckent­empo, wenn sie das Datenkonti­ngent verbraucht haben.
Beim Testsieger O2 surfen Kunden nicht im Schneckent­empo, wenn sie das Datenkonti­ngent verbraucht haben.
 ??  ?? Klarmobil ist mit seinem Tarif Allnet Flat 8 GB LTE einer der beiden günstigste­n im Test.
Klarmobil ist mit seinem Tarif Allnet Flat 8 GB LTE einer der beiden günstigste­n im Test.
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Vodafone bietet dem Kunden eine hohe Surfgeschw­indigkeit.
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Die Telekom bringt im Magenta-M-Tarif eine sehr gute Ausstattun­g mit – dafür bezahlen Kunden aber viel Geld.

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