Programmierter Pinselstrich
Auf Basis des Pointillism-Programms können Sie schnell weitere Kunstwerke erschaffen. Mit geschickten Brushes lassen sich auch Malprozesse simulieren.
Das Pointillism-Beispiel ist zwar recht einfach gehalten, mit ein paar Ideen lässt sich das Programm aber in verschiedene Richtungen weiterentwickeln. Schnell entstehen aus den zugrunde liegenden Fotos kleine Kunstwerke.
Andere Formen
Im Beispiel haben wir einfach nur Kreise gemalt. Sie könnten das Programm etwas verändern und es mit Quadraten, Rechtecken, Dreiecken oder Ellipsen versuchen. Die Formen müssten auch nicht ausgefüllt sein. Vielleicht nehmen Sie nur ein Dreieck mit einem Rand in der gewünschten Farbe und lassen den Innenraum frei. Im nächsten Schritt könnten Sie die Formen zufällig etwas drehen. Ein Beispiel dafür finden Sie auf openprocessing.org: Snake Brush von Manoylov AC ( bit.ly/2krFJI8).
Brushes
Im nächsten Schritt könnten Sie von gleichmäßigen Formen auf Brushes wechseln. Also Formen, die an Kreide, Wachsmalstifte oder Pinsel erinnern. Diese müssen freilich etwas komplexer programmiert werden, mit zufälligen Parametern, damit nicht alle Formen gleich aussehen. Dabei können Sie nicht nur an den Formen feilen, sondern auch die Farben ein wenig anpassen. Zur Inspiration können Sie zum Beispiel im Netz nach Brushes für Photoshop suchen. Es gibt Tausende solcher Brushes. Nicht alle versuchen, reale Pinselstriche nachzubilden. Aber auch die abstrakteren Brushes können zu interessanten Effekten führen.
Portrait Painter
Ein gelungenes Beispiel für einfache Brushes zeigt Jason Labbe mit seinem Portrait Painter ( bit.ly/2lEbRs5), auf den vier Bildern unten zu sehen. Labbe benutzt das gleiche grundlegende Prinzip. Im Hintergrund existieren drei Portraitfotos, die der Reihe nach als Vorlage dienen. In jedem Durchgang geht das Programm alle Pixel des Bildes einmal durch. Mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit (0,005%) wird an einem Pixel ein Pinselstrich erzeugt. Das Ganze erfolgt in verschiedenen Phasen. In den ersten 20 Frames werden längere, dickere Linien gemalt. Die nächsten Phasen beginnen ab den Frames 20, 50, 300 und 350. In jeder Phase werden die Linien kürzer und dünner. So werden Schichten mit immer feineren Details erzeugt. Sie können den Portrait Painter direkt im Browser testen. Wenn Sie sich bei Open Processing anmelden, können Sie sich ein Zip-File mit dem Code und den drei Portraitfotos herunterladen und selbst mit den Parametern herumspielen. Auf Basis des Portrait Painters ist auch das Titelbild für diesen Artikel entstanden.