Check: Fünf all-inklusive-Tarife
Festnetz, Handy, TV
Zuhause auf dem Sofa sitzen und fernsehen, mit der Oma telefonieren oder mit dem Notebook surfen, unterwegs via Mobilfunk online sein, SMS schreiben und telefonieren: Normalerweise brauchen Sie dafür drei verschiedene Anbieter – einen fürs Festnetz und DSL, einen fürs Fernsehen, zum Beispiel via Kabel, sowie mindestens einen für Mobilfunk. Vielleicht sind Sie eine Familie, eltern und zwei Kinder, alle besitzen ein Smartphone und benötigen einen Vertrag. Statt alle Verträge einzeln abzuschließen, können Sie sich auch für einen Kombi-Vertrag entscheiden, der alle Angebote bündelt. Sie bekommen dann nur eine rechnung und können sich flexibel zusammenstellen, welche Bausteine Sie wirklich benötigen. Doch die Pakete der Mobilfunk- und Kabelbetreiber sind sehr unterschiedlich. Damit Sie mehr Übersicht bekommen, haben wir uns die Tarife genauer angesehen und sie miteinander verglichen.
So nutzen Sie die Vergleichstabelle
in die Auswahl kamen Pakete der vier Mobilfunkanbieter Telefom, Vodafone, O2 und 1&1 sowie ein Tarif des Kabelanbieters unitymedia. Herausgepickt haben wir uns jeweils ein Angebot, das Festnetz und DSL, Mobilfunk sowie Fernsehen beinhaltet. Wir wollten aber nicht nur einen Mobilfunkvertrag einschließen, sondern gleich vier – zwei für erwachsene, zwei für die Kinder. Die Kostenübersicht zeigt die Summe der Gesamtkosten im ersten sowie im zweiten Vertragsjahr, plus einmaliger Anschlusskosten. Wir haben dazu die Preise der einzelnen Bausteine zusammengerechnet. Die größten unterschiede gibt es bei den Mobilfunk-Varianten, und dort vor allem beim Datenvolumen, aber auch bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Bei den extras sind die Pakete ebenfalls sehr verschieden – genau wie bei den Kosten. Zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot liegen 2300 euro Preisunterschied in 24 Monaten! Dafür ist das teurere Paket besser
ausgestattet. Beim Fernsehen gibt es zwei Optionen: Entweder schauen Nutzer über das Internet zu. Das heißt, sie streamen die Sender auf Smart-TVs, Tablets und Smartphones sowie zum Beispiel per Chromecast-Stick auf andere Fernsehgeräte. Oder sie haben via Kabel Zugriff auf das digitale Fernsehen. Dann benötigen sie allerdings zusätzlich einen Kabelanschluss.
Preis-Leistungs-Sieger mit abgespecktem Angebot
Das Angebot DSL 50 von 1&1 sticht im Test gleich in mehrfacher Hinsicht heraus: Es ist das einzige, bei dem Kunden innerhalb von zwei Jahren weniger als 2000 Euro zahlen – sogar deutlich weniger. Das liegt daran, dass 1&1 die TV-Option kostenlos zu einem DSL-Tarif draufpackt. Außerdem gibt es auf Wunsch bis zu vier SIM-Karten zu einem monatlichen Preis von je 6,99 Euro dazu. Wer nur ein mobiles Datenkontingent von 100 MByte pro Monat braucht und mit 7,2 MBit/s zufrieden ist, bekommt die SIM-Karten zum DSL-Vertrag sogar kostenlos dazu. Mit dem Angebot holt sich 1&1 den Preis-Leistungs-Sieg im Test. Nutzer müssen allerdings ein paar Abstriche machen: Sie surfen im Netz der Telefónica mit 21,6 MBit/s unterwegs deutlich langsamer als bei der Konkurrenz, und sie bekommen nur 1 GByte Datenvolumen. Wem das reicht, der fährt mit dem günstigen Tarif gut. Will eine Familie noch mehr sparen, entscheidet Sie sich für ein Modem ohne WLAN-Option, dann fallen 2,99 Euro pro Monat weg.
O2: Testsieger mit riesigem Volumen
Wer sich für das O2- Paket myAll in One XL entscheidet, der bekommt ein riesiges Datenkontingent: 60 GByte im Hauptvertrag, 20 GByte für den zweiten Erwachsenen und je zwei GByte erhalten die Kinder. Sollte dieses Datenvolumen ausgeschöpft sein, werden alle auf 1000 KBit/s gedrosselt – so fair ist die Bremse bei keinem anderen Anbieter. Auch sonst ist der Tarif üppig ausgestattet; damit holt sich O2 den Testsieg: Alle Familienmitglieder surfen unterwegs mit 225 MBit/s und zu Hause mit DSL 50. Sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz gibt es Flatrates. Dazu kommen in der Fernseh-Option TV L 100 Sender, 70 davon in HD. O2-Kunden greifen via Internet auf die Programme zu und sehen sie über eine O2-TV-App an.
Sie erhalten darüber hinaus einige Extras kostenlos dazu, etwa 100 Stunden OnlineAufnahmespeicher oder die Möglichkeit, das TV-Programm auch mobil und im EUAusland abzurufen.
Telekom: teuer, aber sehr gut ausgestattet
Das Kombi-Paket der Telekom heißt Magenta
Eins. Wer sich dafür entscheidet, kann die Bausteine DSL und Festnetz sowie Mobilfunk einzeln zusammenstellen. Gegenüber den einzelnen Tarifen hat das viele Vorteile: Das mobile Datenvolumen verdoppelt sich, und es gibt eine Flatrate vom Festnetz in alle Mobilfunknetze dazu. Bei der Auswahl des Festnetz-Bausteins entscheiden sich Kunden für einen der Magenta-TV-Bausteine. Magenta TV ist kostenlos enthalten
– mit 100 Sendern, davon 20 in HD. Bei Magenta TV Plus sind 45 hochauflösende Programme dabei, und bei Magenta TV Netflix ist ein Abo beim Streaming-Dienst eingeschlossen. Die Preise hängen auch von der DSL-Geschwindigkeit ab. Wer bei der Telekom einen Mobilfunkvertrag abschließt, egal, ob mit MagentaEins oder ohne, kann bis zu vier Family Cards dazubestellen, also zusätzliche SIM-Karten. Die Variante Basic mit 500 MByte kostet 4,95 Euro pro Monat, die Family Card S jeweils 19,95 Euro. Bei Magenta Eins verdoppelt sich deren Datenvolumen auf 12 GByte. Die Telekom bietet zudem Flatrates für Fest- und Mobilfunknetz an. Außerdem können Kunden über die integrierten StreamOn-Pakete in Deutschland und in der EU bestimmte Video-, Gaming- und Musik-Apps nutzen, ohne dass das zu Lasten des Datenvolumens geht.
Vodafone: frei verteilbares Datenvolumen
Vodafone räumt seinen Kunden beim Paket GigaKombi die größtmögliche Flexibilität ein. Das Datenvolumen der vier Mobilfunkverträge kann frei zwischen ihnen verteilt werden. Was am Ende des Monats nicht verbraucht wurde, wird mit in den nächsten genommen. Praktisch sind außerdem die speziellen Kinderverträge mit Kostenkontrolle oder Abosperre. Die Kids können aber weniger telefonieren und SMS schreiben. Vodafone bietet das schnellste Surftempo unterwegs und zuhause DSL 100; aber Kunden können sich gegen Aufpreis auch für 150 oder sogar 500 MBit/s entscheiden, dann aber per Kabel. Auch das TV-Angebot kann auf Wunsch über Kabel laufen, dann steigt die Zahl der Sender. Dazu kommen einige Extras; etwa die Möglichkeit, mit der
Festnetz-Flatrate auch ins EU-Ausland zu telefonieren oder der Vodafone-Pass, bei dem die Nutzung bestimmter Apps einer Kategorie nicht das Datenvolumen frisst.
Unitymedia: die meisten Sender und das schnellste Internet
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia bietet seinen Kunden verschiedene 3play JumpPakete für Internet, Telefon und TV an. Wer sie bucht, kann dank der Konzernmutter Vodafone auch RedS-Mobilfunkverträge dazubuchen. Anders als bei der Konkurrenz läuft Fernsehen bei Unitymedia über Kabel. Was Internetgeschwindigkeit und Zahl der Sender angeht, ist der Anbieter nicht zu toppen. Kunden bekommen außerdem einen HD-Recorder dazu. Die Mobilfunk-Tarife entsprechen denen von Vodafone, sodass auch Unitymedia-Kunden von den speziellen Kinder-Optionen profitieren. Allerdings können nur Einwohner von Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen das Unitymedia-Angebot nutzen.
Fazit: Bausteine mit jeweils unterschiedlicher Ausstattung
Wer sich für ein Kombi-Paket entscheidet, sollte alle Optionen genau prüfen. Die Anbieter haben jeweils unterschiedliche Schwerpunkte: Bei Vodafone und Unitymedia gibt es das schnellste Surftempo, bei O2 das höchste Datenvolumen und die geringste Drosselung, bei der Telekom Extras wie die Hotspot-Flat und 5G für alle Verträge. 1&1 eignet sich für alle, die die Basisfunktionen brauchen, aber weniger Extras. Dafür sparen Kunden auch mehrere Hundert Euro im Vergleich zu den anderen Anbietern.