Ausblick: Wie geht es weiter in Sachen Gigabit-Internet?
Datenmengen auch ef zient im Heimnetz verteilt werden. Aus beidem folgt, dass die von manchen Anbietern offerierten günstigen Standard-Router nicht unbedingt zu den schnellen Gigabit-Anschlüssen passen. Die Mietangebote mancher Anbieter können Sinn machen, wenn man immer die neueste und stärkste Router-Hardware nutzen möchte – in diesem Fall sollten Kunden aber nicht vergessen, von Zeit zu Zeit auch ein entsprechendes Update ihrer MietHardware durchzuführen. Auf längere Sicht ist der Kauf eines eigenen Routers jedoch meist günstiger. Glasfaser-Kunden müssen dabei natürlich beachten, dass das Endgerät auch zum angebotenen Anschlusstyp passt. Führt die Fibre-Leitung bis zur Anschlussdose ( FTTH – Fibre to the Home), kann sie je nach Anbieter passiv ( GPON – Gigabit Passive Optical Network, genutzt etwa bei der Deutschen Telekom) oder aktiv ( AON – Active Optical Network, verbreitet bei Schweizer Anbietern) ausgelegt sein. Beispielsweise AVM bietet Glasfaser-taugliche Fritzboxen für beide Anschlussvarianten an. Einige Anbieter, beispielsweise die Deutsche Glasfaser, liefern ihren Kunden auch ein reines Glasfaser-Modem ( ONT – Optical Network Terminator), das sich dann per Ethernet-Kabel als externes Modem am Router anschließen lässt. Da die meisten WLAN-Router ihr internes Modem (für VDSL/ADSL beziehungsweise Kabel) auch deaktivieren und stattdessen ein externes Modem nutzen können, verschafft diese Option zusätzliche Flexibilität bei der Routerauswahl.
Kunden von Kabelanschlüssen müssen vor dem Umstieg auf einen gekauften Router wiederum prüfen, ob sie von ihrem Kabelanbieter Zugangsdaten benötigen. In der Regel erfolgt die Provisionierung von Kabelroutern aber über ein Kon gurationsportal, das nach Anschluss an die Kabeldose bei der Ersteinrichtung des gekauften Routers aufgerufen wird.
Achtung: Wer aus einem Gigabit-Anschluss die wirklich maximale Bandbreite herausholen will, darf nicht vergessen, dass bei dieser Datenrate auch GigabitEthernet im lokalen Netzwerk bereits an seine Grenzen stößt. Gegenüber den hohen Kosten, die ein MultigigabitNetzwerk (siehe auch Kasten auf Seite 73) verursacht, ist die Kappung der Download-Datenrate durch den Ethernet-Overhead auf etwa 940 MBit/s aber vielleicht auch fürs Erste zu verschmerzen.
Bei Glasfaser-Anschlüssen nach FTTB
Prinzip ( Fibre to the Building ) erfolgt die Weiterleitung vom Übergabepunkt im Keller in der Regel per Kupferkabel. Dafür werden Standards wie G.fast oder G.993.5 mit Vectoring genutzt. Auch sie können über kurze Strecken Gigabit-Datenraten transportieren – vorausgesetzt, die Kabel müssen nicht gleichzeitig auch (V)DSL-Anschlüsse anderer Hausbewohner transportieren. Auch bei dieser Art von Weiterleitung muss der Router das vom Anbeiter genutzte Übertragungsverfahren unterstützen.
Dank der gesetzlich verankerten Routerfreiheit sind Internet-Anbieter übrigens verp ichtet, den Betrieb eines geeigneten Routers an ihren Leitungen zu ermöglichen. Sollte sich die Hotline in dieser Hinsicht sperrig zeigen, lohnt es sich, hartnäckig zu bleiben – und sich zur Not mit der Bitte um Unterstützung an die Bundesnetzagentur ( www.bundesnetzagentur.de) zu wenden.
Trotz mancher öffentlicher Wortmeldung, mit denen die Anbieter ihre bestehenden Technologien VDSL und Breitbandkabel in Schutz nehmen, arbeiten sie alle mit Hochdruck auch am Ausbau ihrer Glasfasernetze.
Damit sollten künftig mehr Kunden direkt an die Glasfaser angeschlossen werden, aber auch die Kapazität von Kabelanschlüssen pro tiert davon – denn so sollen die Glasfaser-basierten Zuleitungen zumindest näher an die Kabel-Verteilstationen heranrücken. Zudem arbeiten Anbieter wie Vodafone daran, perspektivisch nicht nur die DownlinkDatenraten in ihren Netzen weiter zu erhöhen, sondern sie auch mit schnelleren Uplinks zu verbinden (siehe Kasten auf Seite 74). Denn ein Grundsatz galt beim Ausbau der Internet-Versorgung schon immer: Zurückgehen wird der Bandbreitenbedarf in Zukunft mit Sicherheit nicht.