Mehr Kapazität im Kabelnetz: DOCSIS 3.1 und 4.0
Schon bald wollen die Kabelanbieter in ihren Netzen noch höhere Datenraten bieten – und zwar in beiden Übertragungsrichtungen
■ Nächster Schritt: DOCSIS 3.1
Die Version 3.1 des Kabel-Übertragungsstandards DOCSIS (Data Over Cable Service Interface Speci cation) bringt dank ef zienterer Codierung im gleichen Frequenzbereich höhere Datenraten unter. Anbieter wie Vodafone wollen dies nutzen, um nicht nur die Kapazität im Downlink auf bis zu 2 GBit/s zu erhöhen, sondern auch höhere Uplink-Geschwindigkeiten zu bieten. Im Gespräch ist eine Erhöhung von heute 50 MBit/s auf 100 MBit/s – schon innerhalb der nächsten Monate.
■ Perspektive: DOCSIS 4.0
Noch viel länger warten müssen Kabelkunden auf die nächste Ausbaustufe. Doch der dafür geplante Standard DOCSIS 4.0 wurde vom Inhaber der Spezi kation, der Firma Cable Labs, bereits veröffentlicht. Damit sollen in Kabelnetzen künftig Datenraten bis zu 10 Gigabit/Sekunde im
Downlink und bis zu 6 Gigabit/s im Uplink möglich werden. Dabei bleibt DOCSIS 4.0 abwärtskompatibel, sodass ältere Kabelmodems weiter genutzt werden können. DOCSIS 4.0 sieht zwei Varianten vor, wie Downlink und Uplink im Kabelnetz getrennt werden können: Bei FDD(Frequency Division Duplex) werden für Empfangs- und Senderichtung unterschiedliche Frequenzbereiche genutzt. Diese Variante ist für kürzere Übertragungssegmente optimal und wird in heutigen Kabelinstallationen überwiegend eingesetzt. Um die theoretischen Maximaldatenraten auszureizen, müsste allerdings das Frequenzspektrum erweitert werden, was einen Austausch aller Verstärker im Kabelnetz erfordern würde. Demgegenüber nutzt die Variante FDX (Full Duplex) einen Teil der Kabelfrequenzen simultan für beide Übertragungsrichtungen – kompatibel zu heutigen Netzen, aber mit mehr Aufwand im Kabelmodem.