Der richtige Laptop für die Arbeit mit Photoshop
Adobe Photoshop ist für viele Anwender die erste Wahl bei der Bildbearbeitung. Doch braucht es für top Ergebnisse ein richtig ausgestattetes Notebook und spezielle Einstellungen im Programm. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.
Darauf müssen Sie beim Kauf unbedingt achten
V iele Kreative bevorzugen Adobe Photoshop als Werkzeug für die tägliche Arbeit. Das sind Fotografen, Designer, Filmemacher oder Spieleentwickler. Die Funktionen der Bildbearbeitung liefern den verschiedenen Nutzern viel Flexibilität und erstklassige Ergebnisse. Dafür ist ein passender Rechner notwendig. Wer mobil arbeitet, muss ein Notebook für die Arbeit mit Adobe Photoshop wählen. Dabei ist nicht nur die Rechenleistung wichtig, sondern auch interner Speicher und die korrekte Darstellung der Bilder.
Als Systemvoraussetzung für die Photoshop-Nutzung gibt Adobe einen 64-BitComputer mit einer passenden Windows10-Version an. Der Rechner muss mindestens zwei GByte Speicher installiert haben. Das hört sich moderat an, ist aber beim Arbeiten nicht sehr praktikabel. Besser sind acht GByte RAM, um problemlos Bilder zu verbessern. Ist die Arbeit mit RAW-Bildern, HDR-Serien oder großen Montagen beabsichtigt, sollte man gleich 16 GByte Speicher einplanen. Das gilt auch für das Stacking von Motiven oder beim Einsatz von Luminanz-Masken für die Kombination von Belichtungsreihen. Die Datenmengen bei solchen Projekten sind sehr groß, und bei wenig Speicher kann das zu Frust durch Verzögerungen führen. Bei der Wahl des Notebooks sollte man deshalb eine eventuelle Speichererweiterung ins Auge fassen. Ein freier Steckplatz für zusätzliches
RAM ist eine weitsichtige Investition. Die Möglichkeit, einen Speicherriegel auszutauschen und dem Notebook darüber mehr Speicher zu spendieren ist eine weitere Variante. Das erhöht den Spaß beim Arbeiten am Bildschirm.
Die Installation von Adobe Photoshop nimmt laut Hersteller mindestens 30 GByte Festplattenspeicher ein. Dazu kommen noch eventuelle Zusatzmodule wie Adobe Bridge oder Photoshop Lightroom für die Verwaltung bzw. RAW-Entwicklung. Nicht zu vergessen ist der Harddisk-Speicher für die Auslagerung beim Arbeiten. Der kann je nach Größe und Anzahl der geöffneten Bilder schnell wachsen. Zum schnellen Schreiben und Lesen der Daten emp ehlt
sich die Wahl einer SSD-Lösung mit NVMe-Interface. Damit erzielen Sie die beste Performance beim Einsatz von Adobe Photoshop. Viele neue Notebooks sind damit schon serienmäßig ausgerüstet. SSD hat neben der höheren Transfergeschwindigkeit einen weiteren Vorteil: Die Festspeicher sind viel robuster als herkömmliche Festplatten. Eventuelle Stöße oder Runterfallen führen bei mobiler Nutzung eher selten zu Beschädigungen des Speichers und einem damit verbundenen Datenverlust. Ein weiteres wichtiges Feature in einem Photoshop-Notebook ist ein SD-Karten-Reader. Damit lassen sich die Bilder schnell von der Kamera auf die interne Festplatte übertragen. Diese Variante ist komfortabler als die Verbindung des Rechners mit der Kamera über ein Kabel.
Bei der Arbeit mit Adobe Photoshop ist oft eine punktgenaue Positionierung der Elemente notwendig, etwa bei einer Montage oder bei der Retusche mit Masken. Die korrekte Eingabe ist mit den neuen Touchpads in Notebooks möglich. Die Kontrolle über den Cursor erfordert dann aber ein wenig Einarbeitung. Viele Anwender bevorzugen die Maus für diese Aufgaben. Schnurlose Modelle lassen sich über die BluetoothSchnittstelle meist problemlos mit dem Rechner verbinden. Ähnlich funktioniert das bei einem Gra ktablett, das bei der Retusche oft seine Vorteile ausspielt.
Eingebaute Gra kkarte beschleunigt Adobe Photoshop
Ein dedizierter Gra kprozessor (GPU) mit eigenem Speicher im Computer verbessert das Arbeiten, Spielen oder das Abspielen von Videos. So auch bei Adobe Photoshop. Auf der Infoseite zu den Systemanforderungen ( tinyurl.com/yda9gugy) wird hier eine Nvidia GeForce GTX 1050 oder höher als Minimum empfohlen. Weitere unterstützte Modelle von anderen Herstellern nden Sie in der Photoshop-Hilfe online. Außerdem sind Unterstützung von OpenGL und OpenCL wichtig. Diese Schnittstellen werden für verschiedene Funktionen in Photoshop benötigt, etwa ausgewählte Filter und Operationen im Bereich 3D. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, hat der Anwender keinen Zugriff auf diese Features; die Einträge in den Menüs des Programms sind dann ausgegraut. Die GPU unterstützt in diesem Bereich nicht nur bei der schnellen Darstellung, sondern übernimmt auch einen Teil der Berechnungen.
Wichtig wird eine schnelle Gra kkarte für alle Anwender, die im Bereich Produktdesign arbeiten und die 3D-Render-Funktion von Photoshop verwenden wollen. Hier lassen sich 3D-Objekte mit Texturen belegen und mit 2D-Ebenen kombinieren. Damit will Adobe die Gestaltung von Werbeanzeigen erleichtern, und der Anwender muss sich nicht in eine externe 3D-Applikation einarbeiten. Das gilt auch für die VideoFunktion in Adobe Photoshop.
Den richtigen Bildschirm für das Photoshop-Notebook wählen
Für die Fotobearbeitung ist ein Bildschirm notwendig, der die Motive korrekt anzeigt. Dabei bilden die Geräte einen Bereich des verfügbaren Farbspektrums ab. Oft arbeiten diese nur mit dem Farbraum sRGB. Dieser Standard kann aber nur einen Teil der Farbpalette wiedergeben. Deswegen wurde 1998 Adobe RGB veröffentlich. Dieses System erweitert das Spektrum von sRGB. Im Vergleich sieht man eine deutliche Ausweitung des Raums auf die grünen und türkisen Bereiche des Spektrums.
Da die meisten Bildschirme von DesktopPCs, Notebooks und mobilen Geräten mit sRGB arbeiten, eigenen sich solche Screens nicht unbedingt für die korrekte Darstellung bei der Arbeit mit Adobe Photoshop. Viele Hersteller bieten deswegen Modelle an, bei denen das Displays zu 100 Prozent die Wiedergabe von Adobe RGB unterstützt.
Nur damit geht man sicher, dass die Ergebnisse auf dem Bildschirm korrekt sind und man die Bilder wie gewünscht verbessert. Für eine optimale Bearbeitung der Fotos sollten Sie Ihren Work ow also auf allen Geräten unbedingt auf Adobe RGB umstellen. Fast alle modernen Kameras haben die Option, die Fotos in Adobe RGB aufzunehmen. Wenn Sie diesen Farbraum auch bei Photoshop einstellen und Ihr Notebook einen kompatiblen Bildschirm hat, wird die Darstellung beim Transfer garantiert nicht verfälscht.
Tipp: Wenn Sie ein leistungsfähiges Notebook mit einem sRGB-Display benutzen, können Sie sich mit einem externen Monitor mit 100 Prozent Adobe RGB eine sehr gute Vorschau ins Büro holen. In so einem Fall passen Sie das Pro l für den Bildschirm an und kalibrieren ihn. Für die Ausgabe de nieren Sie das korrekte Pro l für den zweiten Bildschirm in den Windows-Einstellungen. Weitere Informationen bekommen Sie beim Hersteller.
Ausgabe von Fotos optimieren
Eine Sammlung mit bearbeiteten Fotos soll natürlich nicht auf der Festplatte schlummern; man möchte seine Motive auch anderen Personen zeigen. Um farbechte Bilder in voller Pracht zu präsentieren, ist der eigene Rechner mit dem kalibrierten Bildschirm der beste Weg. In einem größeren Rahmen mit einem Projektor oder auf neuen, großen Fernsehern gehen Informationen häu g verloren, da diese Geräte selten den vollen Farbraum von Adobe RGB unterstützen. Die Anzeige kann dann verfälscht sein, und die Bilder wirken nicht wie gewünscht. Ähnlich ist das beim Teilen über das Internet. Besonders beliebte Effekte wie sehr farbenreiche Sonnenuntergänge mit viel Magenta-Anteil sind ein typisches Beispiel. Die Empfänger haben meist die unterschiedlichsten Geräte. Was auf einem Standardmonitor sehr gut wirkt, kann auf einem OLED-Display auf dem Smartphone zu Überzeichnungen des Effekts führen. Hier muss man einen Mittelweg nden. Viele Pro s transformieren beim Export der Bilder den Farbraum von Adobe RGB zu sRGB. Letzteres funktioniert in der Praxis auf fast jedem Display korrekt. Man muss in diesem Fall das reduzierte Farbspektrum von sRGB in Kauf nehmen. Adobe Photoshop unterstützt den User an dieser Stelle. Über die Funktion Bearbeiten / In Pro l umwandeln ändern Sie den Farbraum. Wählen Sie aus dem Menü Zielfarbraum den Eintrag sRGB, und setzen Sie unten die Option Priorität auf Relativ farbmetrisch. Die Software wandelt nun
die Einstellungen für das Bild um. Kritische Augen sehen nach dem Vorgang kleine Veränderungen bei den Farbtönen; aber im Allgemeinen versucht Adobe Photoshop, die Reduzierung des Farbraums so perfekt wie möglich auszuführen. In der Praxis fällt das dem Betrachter meist nicht auf, weil er das Original in Adobe RGB ja nicht kennt.
Zum Testen der beiden Farbräume speichern Sie zwei Versionen mit den unterschiedlichen Farbspektren ab. Zeigen Sie die Bilder auf einem Computer mit einem sRGB- Bildschirm. Öffnen Sie Fotos mit einem Bildviewer, und stellen Sie diese nebeneinander. Für eine Veröffentlichung im Web zeigen Sie testweise beide Motive in getrennten Browser-Fenster oder nehmen einen Vergleich nach dem Transfer zu Instagram vor. Die manuelle Transformation der Pro le ist ein wenig zeitraubend. Über die Export-Funktion lässt sich dieser Prozess automatisieren. De nieren Sie über das Menü Datei / Exportieren / Export-Voreinstellung das Schreiben der Datei mit sRGB. Mit Datei / Exportieren / Schnellexport als PNG oder Datei / Exportieren / Exportieren als erzeugen Sie die Bilder dann immer mit sRGB- Farbraum. Die Speicherfunktion in Adobe Photoshop sichert aber weiterhin die Fotos mit Adobe RGB.
Die Bilder für die Druckausgabe aufbereiten
Der Druck von Fotos kann schnell für Überraschungen sorgen. Farben und Helligkeit weichen von der Darstellung auf dem Bildschirm ab. Das trifft vor allem bei Tintenstrahl-Modellen zu, die mit dem Vierfarbmodell CMYK arbeiten. Hier hilft die Wandlung des Farbraums auf CMYK und die korrekte Wahl des Farbpro ls auf dem Drucker. Diese Probleme wollen neue Fotodrucker umgehen. Sie verwenden bis zu zwölf Tinten und Spezialpigmente, um farbechte Ausdrucke zu produzieren. Mit optimalem Farbmanagement und den korrekten Pro len für das Ausgabegerät bekommt man hervorragende Drucke. Diese Geräte sind aber sehr teuer. Ist die Investition in einen solchen Spezialdrucker nicht möglich, ist ein Copyshop mit solchen Druckern eine gute Ausweichmöglichkeit. Solche Geschäfte beraten in der Regel auch bei den Einstellungen für das Endprodukt und beim nalen Druck.
Das funktioniert auch bei ausgewählten Online-Druckereien, die mit speziellen Maschinen arbeiten. Sie stellen die notwendigen Farbpro le für den Ausdruck im Internet zum Download zur Verfügung. Diese werden in Windows installiert und beim Speichern der Druckdateien ausgewählt. Für Projekte wie Buchcover oder Bildbände investieren Pro s gern in Testläufe. Beim Proo ng solcher Motive wird ein Vorabdruck erzeugt, den man mit den Bildern auf dem Bildschirm vergleichen kann. Damit werden eventuelle Farbverfälschungen bei großen Au agen von vornherein wirksam vermieden.
Die Wahl eines neuen Notebooks für die Arbeit mit Adobe Photoshop hängt vor allem von leistungsfähiger Hardware und einem Display mit 100 Prozent Adobe-RGBUnterstützung ab. Damit geht man sicher, dass die Bilder korrekt im Verlauf der Bearbeitung gezeigt werden. Wichtig sind die Einstellungen für den gesamten Work ow. Er sollte durchgängig die Arbeit mit Adobe RGB unterstützen; dann gelingt die Verbesserung der Bilder mit Adobe Photoshop auf dem Notebook.