Kaufberatung: Robuste Tablets für Kinder
Die Corona-Pandemie hat den Alltag von Erwachsenen und Kindern schlagartig verändert. Bewältigen lässt er sich mit dem richtigen Tablet im Kinderzimmer; einem, das sich sowohl zum Lernen als auch für Spiele eignet.
D ie Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen zu einem Digitalisierungsschub geführt. Kaum berührt hat das allerdings Schulen und das digitale Lernen. Dabei sind gerade die Kleinen angesichts des Lockdowns, geschlossener Kitas und Distanzunterricht an den Schulen auf digitale Helfer angewiesen. Das richtige Gerät, um dem Online-Unterricht zu folgen, Hausaufgaben zu machen oder lustige Games gegen die Langeweile zu spielen, müssen Eltern bereitstellen. So zeigt eine aktuelle Studie von Civey und eco (Verband der Internetwirtschaft e.V.), dass über 70 Prozent der Befragten unzufrieden mit den Angeboten im Bereich der digitalen Bildung sind. Entsprechend sieht die Mehrheit der Befragten (78,6 Prozent) deutlichen Handlungsbedarf der Bundesregierung, einen stärkeren Fokus auf digitalpolitische Themen zu setzen. So ist die Frage, ob, und wenn ja ab wann, Computer oder Tablets ins Kinderzimmer gehören, längst der Überlegung gewichen, welches Gerät sich am ehesten fürs Lernen eignet. Gekoppelt daran ist die zweite Frage nach den Kosten; schließlich haben Familien ein unterschiedliches Budget zur Verfügung. Können sie sich ein teures Notebook für das digitale Lernen ihrer Sprösslinge leisten oder reicht ein günstigeres Tablet? Abgesehen davon sollte das Gerät kindgerecht sein. So sind Abiturienten mit einem Notebook sicher gut bedient; ein Erstklässler wird damit aber wenig anfangen können. Da wäre ein Tablet, das sich einfach über Symbole steuern lässt, besser geeignet. Angesichts der Gerätevielfalt ist es aber nicht einfach, das richtige Gerät zu nden. So bieten sich für die ganz Kleinen farbenfrohe Tablets an, die robust sind und auch schon mal auf den Boden fallen oder mit nassen und klebrigen Händen bedient werden dürfen.
Bunte Spielzeug-Tablets für Babys und das Kinderzimmer
Doch sollen Tablets für Kindergarten-, Vorschul- und Grundschulkinder nicht nur hübsch aussehen und robust sein. Vielmehr sind sie für die Kinder ein Einstieg in die digitale Welt; die Medienkompetenz soll gefördert werden. Gelingen kann das aber nur, wenn auch die Inhalte, die mit und über den mobilen Computer angeboten werden, kindgerecht sind.
Genau das versprechen Hersteller wie Alcatel, Amazon, Ravensburger oder Vtech. Geht es nach dem Spielehersteller Ravensburger, dürfen schon Babys mit Mein allererstes Tablet aus der Ministeps-Reihe die Lieblingsbeschäftigung vieler Erwachsener nachahmen. Genau genommen ist das
Ministep-Tablet aber eher ein ElektronikSpielzeug als ein Tablet. Auf der Ober äche, die eine Wiese mit Bauernhoftieren und Traktor zeigt, können Babys ab neun Monaten auf die beleuchteten Figuren tippen. So entlocken sie dem Gerät Tiergeräusche, Lichteffekte sowie Hör- und Suchspiele. Dazu gibt es Kinderlieder und die Möglichkeit, das Tablet als Keyboard zu nutzen. Das soll die Entwicklung anregen und erstes Wissen vermitteln. Gefördert werden sollen ferner die Sprachentwicklung sowie die Hand-Augen-Koordination. Ob schon Säuglinge mit Tablets vertraut gemacht werden müssen, sei dahingestellt. Anzumerken bleibt, dass sie nicht erweiterbar sind. Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt zum Beispiel auch Mattel mit dem Fisher-Price CDG57, das sich laut Hersteller für Kleinkinder ab zwölf Monaten eignet. Auch bei dem Spiele-Tablet von Fisher-Price gibt es eine Ober äche mit App-ähnlichen, berührungsemp ndlichen Symbolen. Drücken Babys darauf, ertönen Geräusche, Sätze, Lieder oder sogar Spieleaufforderungen. Im Unterschied zu dem Ravensburger-Tablet verfügt das Fisher-Price-Gerät über drei Lernstufen, sodass es auch neue Spiele für Zwei- oder Dreijährige gibt.
Spielerisch lernen mit robusten, farbenfrohen Android-Tablets
Etwas ambitionierter sind da zum Beispiel die Geräte von Alcatel, Amazon oder Vtech. Ausgestattet sind deren Kinder-Tablets nicht nur mit stoßfesten, bunten Schutzhüllen; vielmehr zeichnen sie sich durch vorinstallierte Inhalte aus, die laut Gerätehersteller an die Bedürfnisse von Kindern angepasst sind. Darüber hinaus sind unterschiedliche Sicherheitsfunktionen integriert. Dazu gehören zum Beispiel Filterfunktionen für Webseiten oder Tools, mit deren Hilfe Nutzungszeiten festgelegt werden können. Alle drei Kinder-Tablets arbeiten mit Android als Betriebssystem.
Mit dem Storio Max XL 2.0 will Vtech Kinder von vier bis neun Jahren unkompliziert und sicher in die digitale Welt einführen. Dazu bietet das Tablet ein 7-Zoll-MultitouchDisplay mit einer Au ösung von 1024 x 600 Pixel. Zwar lässt die Hardware-Ausstattung ein wenig zu wünschen übrig; immerhin ist eine 2-Megapixel-Kamera mit einem um 180 Grad drehbaren Objektiv an Bord. Punkten kann das Vtech-Tablet mit 22 bereits vorinstallierten Apps. Dazu gehören ein kindersicherer Webbrowser sowie mit Kid Connect eine Messenger-App. Außerdem gibt es einen Musikplayer für Hörbücher und Musik, einen E- Reader, eine Kunstwerkstatt und verschiedene Lern- und Unterhaltungsspiele. Weitere Apps können Eltern über den Download-Manager herunterladen und installieren. Zusätzliche Spiele sind bei Vtech erhältlich. Außerdem
lassen sich Zeitlimits festlegen oder bestimmte Webseiten zum Surfen freigeben. Vtechs Storio Max XL 2.0 ist in Blau und Pink erhältlich und kostet rund 160 Euro. Durchaus vergleichbar ist das neue Alcatel TKEE MID. Es steckt in einer farbenfrohen Hülle mit abgerundeten Ecken und ist so gegen Stürze gesichert. Das acht Zoll große Tablet arbeitet mit einem Quad-CoreProzessor und Android 10. Es verfügt über eine 5-Megapixel-Hauptkamera sowie eine 5-Megapixel-Frontknipse, die für Videotelefonate eingesetzt werden kann. Die Bildschirmau ösung ist mit 1280 x 800 Pixel durchaus akzeptabel. Auszeichnen soll sich das TKEE MID allerdings durch Apps wie
Kidomi. Darüber erhalten Kinder Zugriff auf kindgerechte Inhalte wie Videos, Spiele und Bücher. Die App ist ausgelegt für Kinder zwischen drei und 13 Jahren. Allerdings muss für die Nutzung ein Abo abgeschlossen werden. Dabei spendiert Alcatel nur ein kostenloses Ein-Monats-Abo für Kidomi. Wer die Kinder-App weiter nutzen will, muss zahlen (4,99 Euro pro Monat) oder einfach andere Apps nutzen. Das Tablet selbst kostet 150 Euro und ist in Grün (Agate Green) inklusive einer gelb-orangen, stoßfesten Hülle erhältlich.
Ebenfalls ganz schön bunt präsentiert sich auch das Kinder-Tablet von Amazon. Dabei handelt es sich hardwareseitig um ein ganz normales Fire-HD-Tablet mit einem acht Zoll großen Bildschirm, der mit 1280 x 800 Pixel au öst. Außerdem in der KidsEdition verfügbar sind ein sieben Zoll und ein zehn Zoll großes Tablet. Während das 7-Zoll-Gerät wegen des recht kleinen Displays eher nicht zu empfehlen ist, punktet das 10-Zoll-Fire-Tablet mit einer Au ösung von 1920 x 1200 Pixel. Allerdings liegt der Preis dann auch schon bei 200 Euro. Was die Kinder-Tablets von Amazon aber auszeichnet, sind nicht nur die bunten, stoßfesten Hüllen sondern die integrierten Inhalte und die zweijährige Sorglos-Garantie. Amazon verspricht, das Tablet in den ersten zwei Jahren zu ersetzen, sollte es kaputtgehen. Reichlich kindgerechte Inhalte gibt es auf den Geräten der Kids-Edition dank Amazon FreeTime Unlimited. Das kostenlose Jahresabo erlaubt Kindern den Zugriff auf unzählige altersgerechte Bücher, AudibleHörbücher, Lern-Apps, Spiele und Videos. Nach dem ersten Jahr kostet das Abo fünf Euro pro Monat. Damit die Kids aber nicht den ganzen Tag mit Spielen und Chatten verbringen, können Eltern Nutzungspro le anlegen. So lassen sich Nutzungszeiten und -dauer festlegen sowie Lernziele de nieren.
Schnelle Tablets für Hausaufgaben, Freunde und Spiele
Schnelle Tablets rücken angesichts des anhaltenden Lockdowns und Homeschooling immer mehr in den Vordergrund. Wenn Schüler der Mittelstufe und weiterführenden Schulen digital lernen müssen, kommen leistungsstärkere Tablets dafür durchaus in Frage. Schließlich sind Tablets in der Regel nicht nur günstiger als ein Notebook; darüber hinaus sind sie meist leichter und handlicher und in der Bedienung intuitiver. Ein buntes und robustes Out t dürfte bei älteren Kindern nicht mehr ganz so wichtig sein, lässt sich aber mit einer Hülle realisieren. Wer dennoch Wert auf die Stabilität des Geräts legt, weil das Tablet im Kinderzimmer schon mal herunterfallen oder von verschiedenen Flüssigkeiten getränkt werden könnte, kann zu einem robusten Tablet wie dem Samsung Galaxy Tab Active3 greifen. Das 8-Zoll-Gerät ist nach IP68 staub- und wassergeschützt und übersteht Stürze aus bis zu 1,5 Metern Höhe. Dazu gibt es einen schnellen Prozessor, reichlich Speicher und einen großen Akku. Allerdings ist das Gerät kein echtes Schnäppchen.
Wesentlich günstigere Android-Tablets gibt es zum Beispiel von Lenovo. So kostet das zehn Zoll große Lenovo Tab M10 (HD) gerade mal 150 Euro. Das neue Lenovo Tab M10
FHD Plus mit höherer Au ösung ist für 200 Euro zu haben.
Teurer, dafür aber auch leistungsfähiger und mit höheren Au ösungen, machen sich die iPads von Apple gut als virtuelle Lehrer. Das günstigste Gerät kostet 380 Euro, bietet aber alles, was bei Homeschooling benötigt wird: einen schnellen Prozessor, ein hochau ösendes 10-Zoll-Display, zwei Kameras, WLAN und ein einfach zu bedienendes Betriebssystem mit Zugang zu Apps für Spaß, Spiel und Lernen. Reichlich Zubehör wie Stift, Tastatur oder Hüllen gibt es nicht nur vom Hersteller.
Kindgerechte Inhalte
Doch unabhängig davon, ob ein Androidoder ein iOS-Tablet beim digitalen Lernen hilft, gehören die richtigen Lern- und Spiele-Apps sowie ein Zugang zu einem Lernportal auf das Gerät. Dabei nützt die Installation der besten Lern-App nichts, wenn Lernziele nicht festgelegt werden. Eltern und Kinder sollten also unbedingt einen Wochenplan festlegen und klären, welche Ziele in welchem Fach erreicht werden sollen. Wichtig ist auch, dass es festgelegte Zeiten am Tag für Lernen und Freizeit gibt.
Sicher unterwegs im Netz
Welche Apps und Spiele dann tatsächlich auf dem Tablet landen, sollten Eltern mit ihren Kindern besprechen. Das ist nicht nur wichtig, um die Kosten im Blick zu behalten, sondern auch für die Sicherheit. Bei kleinen Kindern sollten Apps, die Werbung einspielen ebenso tabu sein wie ein Browser, der für Kinder ungeeignete Webseiten anzeigt. Sicherheitsfunktionen, mit denen Eltern das Nutzungsverhalten der Kinder steuern und überprüfen können, sind ebenfalls gerade bei jüngeren Kindern unerlässlich. So lassen sich sowohl bei Android- als auch bei iOS-Tablets die unterschiedlichsten Jugendschutzeinstellungen nutzen. Damit lässt sich verhindern, dass Kinder unerlaubt Apps installieren oder Spiele endlos nutzen. Filter für Webseiten können, abhängig vom Alters des Kindes, ebenfalls eingeschaltet werden. Zusätzlich zu einem technischen Schutz ist es jedoch unerlässlich, dass Eltern ihre Kinder bei der TabletNutzung begleiten und sie für die damit verbundenen Gefahren sensibilisieren.