Wi-Fi 7 auf SchlaNkem fuSS
Jetzt präsentiert auch Netgear ein Router-Topmodell mit Pre-Wi-Fi 7, großem Funktionsumfang und üppiger Schnittstellenausstattung. Wir haben den Nighthawk RS700S bereits ausführlich unter die Lupe genommen.
Aus Insider-Kreisen war zuletzt zu hören, dass die Verabschiedung der finalen Spezifikationen für Wi-Fi 7 sich auch noch bis Mitte 2024 hinziehen könnte – bislang war vom Jahresanfang die Rede. Das hält die Hersteller aber nicht davon ab, bereits jetzt Top-Modelle mit einer Vorabversion des neuen WLAN-Standards auf den Markt zu bringen. Erste Client-Geräte wie eine Handvoll Top-Smartphones von Anbietern wie Honor, OnePlus und Xiaomi können sich mit diesem „Pre-Wi-Fi 7“bereits verbinden. Und nicht zuletzt ist dieses Ausstattungsmerkmal eine Investition in die Zukunft.
Dabei sind sich alle Hersteller einig: der neue Standard ist in seinen Grundzügen so weit gediehen, dass sich letzte Änderungen allein per Firmware-Update nachliefern lassen.
Netgear startet mit Stand-alone-Router
Und somit Vorhang auf für den Netgear Nighthawk RS700S. Das zum UVP von 900 Euro angebotene Gerät ist als Stand-aloneRouter konzipiert – ein Orbi-Mesh-System mit Wi-Fi 7 wird in Kürze folgen. Das relativ schlanke Gerät ist in die Höhe gebaut, um insgesamt acht Hochleistungsantennen unterzubringen. An Bord sind drei WLANModule:
Auf 2,4 GHz erzielt der RS700S ein theoretisches Maximum von 1,4 Gbit/s (WiFi 7 mit 4x4 MIMO und 40 MHz Kanalbandbreite), auf 5 GHz sind es 5,8 Gbit/s (4x4 und bis zu 160-MHz-Kanäle) und auf 6 GHz sogar 11,5 Gbit/s (4x4 und maximal 320 MHz). Um auch nur in die Nähe solcher Durchsätze zu kommen, müssen natürlich auch die Clients sowohl die Anzahl der MIMO-Ströme als auch die jeweilige Kanalbandbreite unterstützen. Soweit es Internetanschluss und Heimnetz erlauben, soll es an deren Anbindung jedenfalls nicht scheitern: Für WAN (Wide-area network, also den Internet-Anschluss) und LAN
gibt es je eine 10-Gigbit-Ethernet-Buchse, außerdem vier LAN-Buchsen mit 1 Gbit/s. Zwei davon lassen sich – auch hier wieder eine passende Gegenstelle vorausgesetzt – per „Link Aggregation“kombinieren. Ein Modem muss extern angeschlossen werden.
Viele Funktionen mit kleineren Lücken
Am schnellsten und einfachsten gelingen Konfiguration und Bedienung über die für Android und iOS angebotene NighthawkApp. Der Router bietet aber auch eine WebOberfläche, die sich per LAN oder WLAN aufrufen lässt und in Details einiges mehr an Einstellmöglichkeiten bietet als die App. Eine leistungsfähige Firewall sowie QoSFunktionen sind ebenso an Bord wie Unterstützung für OpenVPN und DynDNS. Zudem lässt sich ein Gastnetz einrichten, für das der Nutzer festlegen kann, auf welchen der drei unterstützten Frequenzen es funkt. Ein an der USB-3.2-Buchse angeschlossenes Speicher-Volume lässt sich über Netgears Readyshare-Funktion (Samba-Sharing für Windows oder MacOS) sowie per FTP oder HTTP im Netzwerk teilen. Bei einer entsprechenden Freigabe können Nutzer über das Internet darauf zugreifen. Drucker-Sharing
über seine USB-Buchse unterstützt der Netgear-Router nicht. Und auch auf Mesh-Funktionalität muss der RS700S verzichten – sie behält Netgear seinen Orbi-Systemen vor. Kinderschutzfunktionen sind rudimentär vorhanden – wer sie detaillierter einstellen will, kann 30 Tage lang Netgears Smart Parental Controls ausprobieren, im Anschluss kostet das Abo 70 Euro pro Jahr. Der Cloud-basierte Virenschutz und VPN-Dienst Armor ist für ein Jahr kostenlos enthalten, die Verlängerung schlägt dann jährlich mit 100 Euro zu Buche. Wer sich vorab für die Abos entscheidet, erhält deutlich rabattierte Preise.
Messwerte insgesamt überzeugend
Unsere Durchsatzmessungen müssen wir derzeit noch mit Wi-Fi 6E durchführen, da wir noch kein Wi-Fi-7-taugliches Client-Gerät in unserem Testpool haben. Die auf diese Weise ermittelten Durchsätze können sich sehen lassen, werden aber von der Tatsache eingebremst, dass Wi-Fi-6E-Clients bislang nur 2x2 MIMO und 160-MHz-Kanäle unterstützen. Der Stromverbrauch von 14 Watt unter Last ist durchaus angemessen – allerdings konnten wir auch nicht feststellen, dass er im Idle-Betrieb merklich sinkt. ❮
❯ Kategorie: WiFi-7-Router ❯ Preis: 900 Euro
❯ Preis/Leistung: gut
WLAN: Wi-Fi 7(11be), 6E (11ax); max.
11520 Mbit/s (6 GHz) + 5760 Mbit/s (5 GHz) + 1376 Mbit/s (2.4 GHz); 4x4 MU-MIMO Anschlüsse: 1 x 10 GbE WAN, 1x 10 GbE LAN, 4x GbE (2 Gbit/s Link Aggregation), 1x USB-A 3.2 Ausstattg.: 11 LEDs, Tasten WPS u. LED an/aus Funktionen: QoS, OpenVPN, Firewall, Gastnetz, Netgear Armor (Virenschutz+VPN) 1 Jahr inkl., Smart Parental Controls ab 70 Euro/Jahr
+ Pre-Wi-Fi 7 inklusive 6E und älter + hohe WLAN-Leistungen + schnelle Schnittstellen, viele Funktionen + gute Bedienung, klar strukturierte App
– keine Mesh-Unterstützung – keine Druckerunterstützung
FAZIT: Der Netgear Nighthawk RS700S ist ein leistungsstarker Pre-Wi-Fi-7-Router mit schnellen Schnittstellen und vielen Funktionen. Angesichts des Gebotenen ist sein UVP von 900 Euro allerdings kein Schnäppchen.