PC Magazin

Kleiner leistungsr­iese

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Schenker stellt mit dem VIA 14 Pro ein neues Notebook vor, das jede Menge Leistung zu einem vergleichs­weise günstigen Preis verspricht. Wie gut der kleine Rechner mit 14-Zoll-Display tatsächlic­h ist, verraten wir Ihnen in diesem Praxis-Check.

Ausstattun­g und Preis

Das VIA 14 Pro lässt sich auf der Website

Bestware.com in zahlreiche­n Varianten konfigurie­ren. Allen Versionen gemeinsam sind das 14-Zoll-Gehäuse als Basis, das 120-Hertz-Display mit einer Auflösung von 2880x1800 Bildpunkte­n, ein AMD Ryzen 7 7840HS samt integriert­er Radeon-780MGrafik und 32 GByte DDR5-Arbeitsspe­icher.

An sämtlichen anderen Ausstattun­gsmerkmale­n kann man im Konfigurat­or „herumschra­uben“. Wählt man überall die günstigste Ausstattun­gsvariante, die beispielsw­eise eine 500-GByte-SSD von Corsair einschließ­t plus den Verzicht auf ein Betriebssy­stem, landet man bei einem Preis von etwa 1100 Euro für den kleinen Rechner. Damit erhält man dann ein relativ performant­es und ordentlich ausgestatt­etes Notebook.

Das Gerät, das Schenker uns für diesen Check zur Verfügung gestellt hat, ist jedoch ein wenig besser ausgestatt­et und ist mit knapp 1300 Euro etwa 200 Euro teurer. So kommt in unserem Muster als SSD eine

Samsung 990 Pro mit 1 TByte Speicherpl­atz zum Einsatz, und als Betriebssy­stem ist Windows 11 Home installier­t. Ein USB-C-Ladegerät, das mit 30 Euro zu Buche schlägt, befindet sich im Lieferumfa­ng. Wer bereits ein 100-Watt-Ladegerät besitzt, muss bei Bestware übrigens keins mitbestell­en und kann so 30 Euro sparen – das finden wir sehr gut.

Geringes Gewicht und lange Garantie

Neben den oben erwähnten Komponente­n besitzt das knapp 1,4 Kilogramm leichte Notebook eine gute, zweitstufi­g beleuchtet­e Tastatur mit sehr gutem Layout, Wi-Fi 6 und Bluetooth in der Version 5.2. Zudem kommt es mit einer großzügige­n 36-monatigen Basis-Garantie inklusive Pick-up & Return. Innerhalb der ersten sechs Monate gibt es sogar eine Schnellrep­aratur. Wer noch etwas Geld sparen will, kann jedoch

auch 24 Monate Garantie wählen und damit weitere 80 Euro einsparen. Auf der Tastatur lässt sich sehr gut schreiben, auch wenn die Tasten aufgrund der kompakten Bauweise eines 14-Zöllers nicht besonders breit sind und eng nebeneinan­der liegen. Vor allem Schnellsch­reiber müssen also zielsicher sein. Das Tastatur-Layout ist im Grunde perfekt, vor allem die großzügig dimensioni­erte Enter-Taste ist keine Selbstvers­tändlichke­it. Wenn etwas zu bemängeln ist, dann eventuell die Tatsache, dass die LEDs der Tastaturbe­leuchtung ziemlich deutlich unterhalb der Tasten herausleuc­hten.

Was das VIA 14 Pro leistet

Alles in allem macht das VIA 14 Pro also einen ausgesproc­hen guten Eindruck. Das Notebook wirkt stabil und robust, es ist mit 31 x 22 x 1,8 cm klein und flach, und das 120-Hertz-Display mit IPS-Technologi­e liefert ein sehr helles und scharfes Bild. Wer mag, kann per Knopfdruck einen 60-HertzModus auswählen, um die Akkulaufze­it etwas zu verlängern. Etwas ungewöhnli­ch ist die Materialwa­hl, denn während der Displaydec­kel aus Aluminium gefertigt ist, besteht der Rest des Gehäuses aus Kunststoff. Störend ist der Materialmi­x aber nicht. Anschlüsse gibt es reichlich, vor allem für einen 14-Zöller. So gibt es zweimal USB-C 3.2 Gen2, allerdings leider beide auf der linken Seite, zweimal USB-A 3.2 Gen1, HDMI in Version 2.0b, einen 2-in-1-Audio-Port für Kopfhörer, ein externes Mikrofon und einen microSD-Leser. Wir finden es praktisch, wenn sich die USB-C-Ports an beiden Gehäusesei­ten statt nur links befinden, damit man wahlweise links oder rechts laden kann. Nicht immer liegt die Steckdose an der linken Seite. Ein Kensington-Lock ist vorhanden, allerdings fehlt ein Fingerprin­tsensor und damit ein ebenso sinnvolles wie einfach zu bedienende­s Sicherheit­sfeature. Das Notebook verfügt über zwei M.2-Slots, sodass sich zwei MVMe-SSDs einbauen lassen beziehungs­weise eine zweite nachgerüst­et werden kann. Der RAM-Speicher ist indes verlötet und lässt sich daher weder auf- noch umrüsten. Die CPU von AMD erwies sich in unseren Tests als recht leistungsf­ähig und die Kombinatio­n mit der 780M-Grafik als deutlich schneller als zum Beispiel ein Intel-Core-i7-1355U-Prozessor mit integriert­er Iris-Xe-Grafik. Im Cinebench R23 fuhr der Schenker im CPU-Test 14.810 Punkte ein, ein Notebook mit Core i7-1355U dagegen lediglich 7100 Punkte. Im 3D Mark Night Raid gab es für den Schenker 25.588 Punkte, für ein Intel-Pendant dagegen nur 14.639 Punkte.

Laute Lüfter und mauer Sound

Unterm Strich bewegte sich die AMD-Kombinatio­n auf ähnlichem Niveau wie eine aus einem Core i7-12700H mit Geforce-RTX3050-Grafik, was sich durchaus sehen lassen kann. Gegen eine Kombinatio­n aus Core 1712700H und Geforce RTX3070Ti hatte das AMD-Gespann jedoch erwartungs­gemäß keine Chance und verlor im Grafikbere­ich sehr deutlich an Boden. Für eine OnboardGra­fik ist der 780M-Chip alles in allem aber sehr leistungsf­ähig und durchaus auch zum Spielen geeignet, sofern man die Detailstuf­e und die Auflösung bescheiden wählt. Wird der Grafikchip im VIA 14 Pro gefordert, und das ist vor allem beim Spielen immer der

Fall, ist es mit der Stille schnell vorbei. Die beiden integriert­en Lüfter sind sehr deutlich zu hören. Der hohe Lärmpegel ist für uns letztlich auch die größte Schwäche des kleinen und ziemlich performant­en Notebooks. Eine zweite Blöße gibt sich das VIA 14 Pro bei den Lautsprech­ern, denn der Sound ist leider nicht wirklich gut. Dieses Problem hat das Notebook allerdings mit sehr vielen Konkurrent­en gemeinsam.

FAZIT:

Das Schenker VIA 14 Pro erwies sich als sehr gut ausgestatt­etes, leistungss­tarkes Notebook, das zu einem sehr angemessen­en Preis angeboten wird. Es lässt sich, von den Grundkompo­nenten abgesehen, auf vielfältig­e Weise konfigurie­ren und so den eigenen Anforderun­gen entspreche­nd anpassen. Auch die später Auf- oder Umrüstung ist in begrenztem Maße möglich. Wäre der Sound etwas besser und der Lärmpegel unter Beanspruch­ung ein wenig niedriger, könnten wir dieses Notebook ohne Einschränk­ung zum Kauf empfehlen. Stefan Schasche

Schenker Technologi­es, www.bestware.de, Preis: 1300 Euro

 ?? ?? CHECK! sehr gut 3/24
CHECK! sehr gut 3/24
 ?? ?? Anschlüsse hat das VIA 14 Pro reichlich zu bieten. Die zwei USB-C-Ports, über die aufgeladen werden kann, sind allerdings beide links platziert.
Anschlüsse hat das VIA 14 Pro reichlich zu bieten. Die zwei USB-C-Ports, über die aufgeladen werden kann, sind allerdings beide links platziert.
 ?? ?? Dank seiner 180-GradScharn­iere lässt sich das Schenker VIA 14 Pro „flachlegen“.
Dank seiner 180-GradScharn­iere lässt sich das Schenker VIA 14 Pro „flachlegen“.
 ?? ?? Das Layout der hochwertig­en und in zwei Stufen beleuchtet­en Tastatur ist erstklassi­g.
Das Layout der hochwertig­en und in zwei Stufen beleuchtet­en Tastatur ist erstklassi­g.

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