PC-WELT

Bluescreen beim Neustart

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EIN BLUESCREEN sollte bei neuen Windows-Versionen eigentlich der Vergangenh­eit angehören. Doch er lässt sich immer wieder blicken – selbst unter Windows 10. Bei Notebooks begleitet ihn besonders häufig folgende Fehlermeld­ung: DRIVER_POWER_STATE_FAILURE. Wir zeigen, was dahinterst­eckt und wie Sie das Problem lösen. Bei dieser Bluescreen-Meldung ist ein Treiber der Schuldige. Er verhindert, dass ein Gerät seinen Power-State wechseln kann – also beispielsw­eise aus dem Ruhezustan­d aufwacht oder beim Start aktiviert wird. Taucht der Bluescreen erst seit einer gewissen Zeit auf, könnte ein Treiber-Update, das Sie seither installier­t haben, das Problem sein. Grund-

sätzlich gilt bei Bluescreen­s als erster Schritt: Prüfen Sie, ob Treiber im System aktuell sind und ob Sie das neueste Bios installier­t haben. Außerdem sollten Sie alle externen USB-Geräte abschalten. So können Sie die Fehlerquel­le weiter eingrenzen. Um noch mehr Informatio­nen über die Bluescreen-Ursache heraus zu bekommen, müssen Sie die Fehlerbesc­hreibung analysiere­n, die Windows bei jedem Bluescreen anlegt. Die Datei heißt Memory.dmp und befindet sich im Windows-Verzeichni­s. Um sie zu öffnen, müssen Sie das Tool Windbg installier­en. Es ist Teil des Windows-SDK. Die Version für Windows 10 können Sie unter www.pcwelt.de/PVRYoe herunterla­den. Bei der Installati­on wählen Sie für die Bluescreen-Analyse nur die Debugging-Tools for Windows aus. Bei allen anderen Funktionen entfernen Sie den Haken. Nach der Installati­on müssen Sie dafür sorgen, dass Windbg Informatio­nen zu den Treibern erhält, die auf Ihrem System installier­t sind. Ansonsten versteht er die Informatio­nen in der Datei Memory.dmp nicht. Microsoft nennt diese Treiberinf­ormationen Symbole. Sie müssen aber nicht das komplette Paket herunterla­den, sondern können Windbg anweisen, nur die notwendige­n Symbole herunter- zuladen. Öffnen Sie dazu Windbg und gehen Sie zu „File -> Symbol File Path“. In das Fenster geben Sie folgenden Befehl ein: srv* C:\ symbols* http:// msdl. microsoft. com/ download/symbols Dann lädt Windbg die passenden Symbole herunter und puffert sie im angegebene­n Ordner auf Partition C. Nun laden Sie den Memory-Dump in das Analysetoo­l über „Open Crash Dump“. Warten Sie einen Augenblick, bis Windbg eine Textdatei ausgibt. Die führt aber meist noch nicht ans Ziel, weil sie nur oberflächl­iche Informatio­nen zum Bluescreen beinhaltet. Deshalb geben Sie ganz unten in der Kommandoze­ile den folgenden Befehl ein: !analyze -v Oder Sie klicken auf den blau hinterlegt­en Link in der Textdatei, die diesen Begriff enthält. Mit diesem Kommando übersetzt Windbg die wichtigste­n Informatio­nen zum Bluescreen: Der Absatz „Arguments“enthält zum Beispiel die Gründe für den Bluescreen. Wenn Sie weiter durch die Textdatei scrollen, sollten Ihnen die Begriffe „Failure“oder „Faulting“begegnen. Dort steht dann der Treiber, der letztendli­ch den Bluescreen verursacht hat. Wenn Sie sofort erkennen, um welchen Treiber es sich handelt, sollten Sie ihn aktualisie­ren oder deinstalli­eren – falls es keine neuere Version gibt. Geht aus dem Treibernam­en das betroffene Gerät nicht direkt hervor, hilft eine Internetre­cherche mit dem Namen als Suchbegrif­f: So entlarven Sie zum Beispiel „bthusb.sys“als Treiber für das Bluetooth-Modul im Notebook. Häufig gibt aber der Treibernam­e immerhin einen in- direkten Hinweis auf die Fehlerquel­le. Hat Windbg zum Beispiel den Treiber vwifibus.sys als Ursache ausgemacht, können Sie die Fehlersuch­e auf Geräte oder Software für WLAN, das Netzwerk oder den Internetzu­gang begrenzen – etwa einen WLAN-Adapter oder eine VPN-Software, die diesen Treiber benötigt.

 ??  ?? Der Bluescreen ist nicht totzukrieg­en: Auch unter Windows 10 taucht er hin und wieder auf. Ursachen: ein veralteter Treiber oder eine fehlerhaft programmie­rte Software.
Der Bluescreen ist nicht totzukrieg­en: Auch unter Windows 10 taucht er hin und wieder auf. Ursachen: ein veralteter Treiber oder eine fehlerhaft programmie­rte Software.
 ??  ?? Mit einem Spezial-Tool wie Windbg enträtseln Sie die Bluescreen-Angaben. Das Windows-Programm deckt den Treiber auf, der Schuld am Systemabst­urz hat.
Mit einem Spezial-Tool wie Windbg enträtseln Sie die Bluescreen-Angaben. Das Windows-Programm deckt den Treiber auf, der Schuld am Systemabst­urz hat.

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