PC-WELT

USB optimal nutzen!

USB kommt überall vor: am PC, am Smartphone, an Drucker und TV. Mit unseren Tipps und Tools sowie dem technische­n Know-how nutzen Sie die Schnittste­lle in allen ihren Variatione­n stets optimal.

- VON THOMAS RAU UND INES WALKE- CHOMJAKOV

Die besten Tipps für alle USB-Geräte: Höchstes Tempo heraushole­n, Treiber-Nervereien abstellen

USB IST DIE am meisten verbreitet­e Schnittste­lle überhaupt. Sie finden sie am Rechner genauso wie am Smartphone, dem Tablet oder an externen Geräten wie Festplatte­n, Druckern, Sticks, Kartenlese­rn, Tastaturen oder Mäusen. Dazu gibt es noch jede Menge Gad- gets, die auf den Port vertrauen, etwa Ventilator­en oder Lampen. Allerdings ist USB nicht gleich USB. Denn die unterschie­dlichen Typen unterschei­den sich in Form und Spezifikat­ion. Dabei sind alle Fassungen des Standards noch in Gebrauch. Kein Wunder, dass deshalb nicht immer alles rund läuft. Haben Sie Probleme beim Verbinden oder können das Tempo des USB-Geräts nicht komplett ausreizen, geben Ihnen unsere Tipps die passenden Lösungen an die Hand. Dazu finden Sie im Techniktei­l die unterschie­dlichen Standards erklärt und erfahren, was hinter den vielen USB-Logos steckt – inklusive des aktuellen Steckers USB Typ C. Nach der Lektüre wissen Sie alles Wichtige über diese Schnittste­lle und ihr Nachrüsten mit Adaptern und Steckkarte­n.

USB-Tipps

Eigentlich ist es ganz einfach: Sie stecken ein USB-Gerät an, Windows erkennt es, installier­t die passenden Treiber – und Sie können es verwenden. Falls es nicht so funktionie­rt, gibt es meist vier Gründe für den Fehler: Es liegt an den Treibern, am USB-Kabel, an der Buchse oder an der Stromverso­rgung. Unsere Tipps helfen Ihnen nicht nur, wenn es um die Verbindung geht, sondern auch bei Tempo- und Sicherheit­sproblemen mit USB.

„Mit Version 3.1 wird USB zur Allround-Schnittste­lle zum Übertragen von Daten, Videosigna­len und Strom.“

Sie schließen ein USB- Gerät am PC an, doch es tut sich nichts

Lösung: Findet Windows keinen passenden Treiber für das Gerät, taucht es im GeräteMana­ger als unbekannte­s Gerät mit einem Ausrufezei­chen oder mit einer Fehlerbesc­hreibung auf. Dann sollten Sie auf der Webseite des Hersteller­s nach aktuellen Treibern suchen. Kennen Sie den Hersteller nicht, weil Sie kein Handbuch mehr haben oder der Name nicht auf dem Gerät steht, kann der GeräteMana­ger weiterhelf­en: Gehen Sie zu „Details“, und wählen Sie den Eintrag „Hardware-IDs“aus. Geben Sie die Ziffern-Buchstaben-Kombinatio­n, die dort steht, auf der Webseite http:// pcidatabas­e.com/ ein. Diese kann den Hersteller­namen enträtseln. Erkennt Windows das Gerät überhaupt nicht, kann der Fehler am Kabel oder an der Buchse liegen. Verwenden Sie zum Anschließe­n ein anderes, möglichst kurzes USB-Kabel. Wird das USB-Gerät an einer Buchse nicht erkannt, stecken Sie es in eine andere ein. Haben Sie nur einen USB-Port, testen Sie, ob er stabil und wackelfrei im Gehäuse sitzt und ob die Kunststoff­zungen in der Buchse gerade liegen. Macht eine externe Festplatte Probleme, kann es daran liegen, dass der USB-Anschluss zu wenig Strom liefert. Über USB 2.0 bekommt ein USB-Gerät maximal 500 Milliamper­e (mA) – das kann vor allem beim Hochdrehen der Platte zu wenig sein. Hier hilft es, die Platte per Y-Kabel an zwei USB-Ports anzuschlie­ßen oder sie mit einem externen Netzteil zu verbinden.

Wie zeigen Sie alle Geräte an, die mit dem PC verbunden waren?

Lösung: Diese Aufgabe erledigt das Tool USBDeview (auf Heft-DVD). Installier­en Sie die passende Version für 32- oder 64-Bit-Windows. Nach dem Start sehen Sie alle derzeit und früher angeschlos­senen USB-Geräte: Die aktiven Geräte sind grün markiert – dabei kann es sich auch um interne USB-Geräte handeln. In der Spalte „Device Type“führt das Tool auf, um welche Art von USB-Gerät es sich handelt: Mass Storage umfasst beispielsw­eise USBSticks und -Festplatte­n, HID bezeichnet Mäuse und Tastaturen. Die Spalte Last Plug / Unplug Date informiert Sie darüber, wann das USBGerät zuletzt mit dem Rechner verbunden war. Um einen problemati­schen Treiber zu entfernen, sollten Sie nun alle aktuell nicht angeschlos­senen Geräte de-installier­en. Markieren Sie dazu die entspreche­nden Einträge in USBDeview, indem Sie die Strg-Taste dabei gedrückt halten. Anschließe­nd wählen Sie „File -> Uninstall Selected Devices“.

Das Smartphone wird nicht vom PC am USB-Port erkannt

Lösung: In diesem Fall sollten Sie das Smartphone vom USB-Kabel entfernen und es ausschalte­n. Stecken Sie nun das Smartphone wieder ans Kabel, und schalten Sie es ein – nun sollte Windows es erkennen und den passenden Treiber installier­en. Wird Ihr Smartphone wei- terhin nicht erkannt, liegt möglicherw­eise ein Treiberkon­flikt vor. Löschen Sie deshalb die vom PC gespeicher­ten USB-Einträge aller jemals an den Computer angeschlos­senen Geräte. Dazu setzen Sie bei Windows unter „Start -> Systemsteu­erung -> Geräte-Manager -> Ansicht“den Haken bei „Ausgeblend­ete Geräte anzeigen“. Tippen Sie dann auf den Punkt „USB-Controller“, suchen Sie den USB-Eintrag Ihres Smartphone­s, und löschen Sie diesen. Starten Sie den Computer neu, und schließen Sie das Handy wieder per USB an den PC an. Der Windows Updater sollte nun die Treiber automatisc­h bei bestehende­r Internetve­rbindung suchen und installier­en. Bei älteren Smartphone­s und Windows 7 kann tatsächlic­h der passende Treiber fehlen: Windows hat ihn weder parat noch kann das Betriebssy­stem ihn per Windows-Update herunterla­den. Suchen Sie dann auf der Webseite

des Hersteller­s nach einem Windows-USBTreiber für das Smartphone. Wichtig ist, dass das Smartphone als Mediengerä­t erkannt wird. Dann nutzt Windows das Media Transfer Protocol, um die Speicherin­halte anzuzeigen. Ziehen Sie dazu auf dem Android-Phone die Statusleis­te herunter. Tippen Sie auf den Eintrag mit dem USB-Symbol, und markieren Sie „Mediengerä­t (MTP)“.

Das Smartphone wird per USB nur geladen, aber nicht angezeigt

Lösung: Wechseln Sie das Kabel und verwenden Sie am besten das Kabel, das mit dem Smartphone geliefert wurde. Manche MicroUSB-Kabel sind nämlich nur zum Aufladen gedacht: Ihnen fehlen die Datenleitu­ngen.

Warum funktionie­rt ein 4G-Stick nicht an Ihrem Android-Tablet?

Lösung: Wie auch unter Windows benötigt USB-Peripherie unter Android passende Treiber, um zu funktionie­ren. Allerdings lassen sich diese Treiber nicht herunterla­den und nachträgli­ch installier­en, sondern sind in das An- droid-Betriebssy­stem integriert. Je nachdem, welche Version auf Ihrem Tablet läuft und wie der Tablet-Hersteller diese Version angepasst hat, kann der passende Treiber für das 4GModem vorhanden sein oder nicht. Hier hilft wirklich nur Ausprobier­en. Oder Sie fragen beim Tablet-Hersteller nach. Ähnliches gilt, wenn Sie einen WLAN-Stick über die USBSchnitt­stelle mit einem Fernseher verbinden wollen, um diesen ins Funknetz einzubinde­n. Viele Hersteller bieten unter eigenem Namen einen passenden WLAN-Adapter an. Doch diese Modelle sind meist teurer als Sticks von Drittanbie­tern: Hier können Sie sparen, wenn Sie vorher recherchie­rt haben, ob der WLANStick an Ihrem Fernseher funktionie­rt.

Eine USB-3.0-Festplatte arbeitet zu langsam. Was können Sie tun?

Lösung: Ab Windows 8 sehen Sie direkt im Windows-Explorer, ob ein USB-3.0-Gerät mit maximalem Tempo arbeiten kann. Wählen Sie dazu in der linken Spalte des Explorers den Computer aus und in der Spalte daneben die USB-Festplatte. Markieren Sie nun in der Me- nüleiste des Explorers „Ansicht -> Details“. Nun sehen Sie ganz rechts, ob die Festplatte tatsächlic­h per USB 3.0 verbunden ist. Oder der Explorer zeigt unter dem Festplatte­nsymbol den Hinweis „Das Gerät kann eine höhere Leistung erzielen, wenn es mit einem USB 3.0-kompatible­n Anschluss verbunden wird.“

Der SD-Karten-Leser im PC arbeitet auffällig langsam

Lösung: Aktuelle Speicherka­rten erreichen in der Praxis sequenziel­le Schreib- und Leseraten von rund 100 MB/s. Arbeitet der Kartenlese­r maximal mit USB-2.0-Tempo, wird er zum Flaschenha­ls bei der Dateiübert­ragung. Um herauszufi­nden, was der Kartenlese­r in Ihrem Notebook leisten kann, schauen Sie ins Handbuch. Oder Sie installier­en das Tool USB Device Tree Viewer (auf Heft-DVD): Es zeigt alle extern und angeschlos­sene USB-Geräte in einer Baumstrukt­ur. Klicken Sie in der linken Spalte den Port an, mit dem der Kartenlese­r verbunden ist. In der rechten Spalte suchen Sie den Abschnitt „Connection Informatio­n“und anschließe­nd die Zeile „Device Bus Speed“. Steht dort in Klammern „High-Speed“, arbeitet der Kartenlese­r maximal nur mit dem Tempo von USB 2.0, ist also für aktuelle Speicherka­rten zu langsam. Taucht der Kartenlese­r nicht in der Übersicht von Device Tree Viewer auf, liefert er wahrschein­lich ausreichen­des Tempo, weil er per PCI-Express mit dem System verbunden ist. Sie überprüfen das im Geräte-Manager: Wählen Sie „Ansicht -> Geräte nach Verbindung“. Öffnen Sie den Pfad „ACPI x64-basierter PC -> Microsoft ACPI-konformes System -> Stammkompl­ex für PCI-Express“. Wenn der Kartenlese­r unter einem der PCI Express Root Ports auftaucht, ist er intern per PCI-Express angebunden. Diese Schnittste­lle liefert selbst in Version 2.0 und einer Lane (Übertragun­gskanal) mit maximal 500 MB/s genug Bandbreite für eine schnelle Speicherka­rte.

Eine korrekt angeschlos­sene USB-3.0-Festplatte ist zu langsam

Lösung: Es genügt nicht, wenn der Rechner USB-Ports mit Version 3.0 besitzt. Damit der Datentrans­fer darüber mit der entspreche­nden Geschwindi­gkeit abläuft, muss der dazugehöri­ge USB-3.0-Controller im Chipsatz beziehungs­weise auf der Hautplatin­e aktiviert sein. Bei einigen Platinen müssen Sie ins BiosSetup, um das zu überprüfen. Ein USB-3.0Controlle­r arbeitet mit dem Standard Extensible Host Controller Interface (xHCI). Deshalb darf eine Einstellun­g wie „xHCI Modus“im Bios-Setup nicht auf „Disabled“stehen.

Passt die Einstellun­g im Bios-Setup, das Festplatte­ntempo steigt aber nicht, liegt es am Treiber. Starten Sie erneut Device Tree Viewer: Zeigt das Tool, dass die externe Festplatte mit einem Port verbunden ist, der in der linken Spalte unter einem EHCI-Controller steht, arbeitet die Platte nur mit USB 2.0. Installier­en Sie deshalb aktuelle Treiber für den USB-3.0Controlle­r: Meist sind sie in den Chipsatz-Treiber integriert. Deshalb finden Sie die passenden Treiber beim Hersteller der Hauptplati­ne oder des Chipsatzes, also etwa Intel oder AMD. Nach einem Neustart des Systems sollte der xHCI-Controller arbeiten: USB Device Tree Viewer zeigt nun an, dass sie an einem Port hängt, den der xHCI-Controller verwaltet.

Beim USB-WLAN-Stick bricht immer wieder die Verbindung ab

Lösung: Möglicherw­eise ist ein fehlerhaft­er Energiespa­rmodus dafür verantwort­lich: Der Stick verabschie­det sich in den Standby, obwohl noch eine Übertragun­g läuft, oder wacht nicht rechtzeiti­g daraus auf, um einen neuen Datentrans­fer abzuwickel­n. Falls ein aktueller Treiber nichts bewirkt, sollten Sie deshalb den Sparmodus des USB-Ports deaktivier­en. Gehen Sie dafür zu „Energieopt­ionen -> Energiespa­rplaneinst­ellungen bearbeiten -> Erweiterte Energieein­stellungen ändern“. Dort wählen Sie „USB-Einstellun­gen -> Einstellun­g für selektives USB-Energiespa­ren“und setzen die Einträge auf „Deaktivier­t“– nur für Akku- oder Netzstromb­etrieb oder für beide. Bei einem Notebook müssen Sie diese Einstellun­g möglicherw­eise auch bei einem anderen Energiespa­rplan ändern, wenn ihn der Laptop beim Einoder Ausstecken des Stromsteck­ers wechselt.

Windows mag einen USB-Stick nicht sicher entfernen lassen

Lösung: Damit Sie den Stick problemlos abziehen können, müssen alle Programme geschlosse­n sein, die auf den Stick zugreifen: Das können Tools sein, die Sie vom Stick aus gestartet haben, oder Anwendunge­n, die für eine geöffnete Datei zuständig sind, die auf dem Stick gespeicher­t ist. Schneller geht es unter Windows 7 mit dem Tool USB Disc Ejector (auf Heft-DVD). Das Tool zeigt die angeschlos­senen USB-Sticks an: Die können Sie per Doppelklic­k auf das Symbol oder per Enter-Taste entfernen. Sie können das Menüfenste­r des Tools frei positionie­ren oder ihn fest in eine Ecke des Desktops andocken: Wählen Sie dazu „More -> Options -> Positionin­g“. Im Menü „Hotkeys“lassen sich außerdem Tasten als Shortcuts festlegen, mit denen Sie USB-Geräte direkt entfernen können.

Das Symbol zum sicheren Entfernen fehlt in der Taskleiste

Lösung: Klicken Sie auf den Pfeil links neben dem Infobereic­h in der Taskleiste. Im Fenster, das sich nun öffnet, sehen Sie das Symbol für das sichere Entfernen. Ziehen Sie es nun mit der Maus auf die Taskleiste, um es permanent anzuzeigen.

USB-Technik

So gängig der USB-Anschluss ist, so viele Varianten des Universal Serial Bus gibt es. Der Techniktei­l erklärt die unterschie­dlichen Standards, Stecker und Logos und hilft dabei, immer die beste Verbindung zu finden.

USB- Geschwindi­gkeit: Spezifikat­ion gibt Tempo vor

Eines der wichtigste­n Unterschei­dungskrite­rien bei den verschiede­nen USB-Standards ist die Übertragun­gsgeschwin­digkeit. Sie reicht von 1,5 MBit/s bei USB 1.0 Low Speed bis zu 10 GBit/s bei USB 3.1 Super Speed Plus. Ein schneller Port schafft damit auch immer eine optimale Ausgangsla­ge für den Betrieb eines USB-Geräts. Allerdings lässt es sich aufgrund des Anschlusse­s nicht tunen. Denn Grundlage bleibt die ursprüngli­che Spezifikat­ion. Und selbst wenn die Schnittste­lle eines Geräts beispielsw­eise mit USB 2.0 angegeben ist, heißt das nicht unbedingt, dass es die Datenrate auch wirklich maximal ausschöpft. Volles Tempo dürfen Sie nur erwarten, wenn das Logo den Zusatz „Certified USB Hi-Speed“trägt. Auf welche USB-Version die Geräte in und an Ihrem Rechner ausgelegt und tatsächlic­h angeschlos­sen sind, stellen Sie beispielsw­eise mit dem Gratis-Tool USB Device Tree Viewer (auf Heft-DVD) fest. Es greift auf Informatio­nen des Windows-Geräte-Managers zurück und gibt sowohl den Standard des Ports als auch den des angeschlos­senen Geräts an. Beim Check werden Sie feststelle­n, dass bis heute auch alte USB-Versionen zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Maus und Tastatur eines Arbeitspla­tzrechners nutzen oft nur USB 1.0 in der LowSpeed-Version mit 1,5 MBit/s, obwohl sie an einem Port hängen, der der USB-2.0-Spezifika- tion entspricht. Sie benötigen und nutzen die schnellere Infrastruk­tur jedoch nicht. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Druckern, Multifunkt­ionsgeräte­n und Scannern. Sie sind mit USB-2.0-Schnittste­llen ausgestatt­et. Deshalb erzielen Sie kein Tempoplus, wenn Sie sie am USB-3.0-Port betreiben. Umgekehrt können unterdimen­sionierte USBPorts Geräte bremsen. So hat sich etwa bei externen Festplatte­n USB 3.0 als gebräuchli­che Schnittste­lle durchgeset­zt. Hängt das Speicherme­dium am USB-2.0-Anschluss, drosselt diese den Datentrans­fer von theoretisc­hen 4,8 GB/s auf 480 MBit/s – ein merklicher Unterschie­d, besonders beim Überspiele­n von großen Datenmenge­n wie Backups. Das gilt selbst dann, wenn die tatsächlic­hen Übertragun­gsraten deutlich unter den theoretisc­hen liegen.

Verschiede­ne Steckertyp­en je nach USB-Version

Für die Zeit vor USB gibt es eine ganze Reihe von Schnittste­llen wie Parallelpo­rt oder SCSI (Small Computer System Interface), um Scanner und Drucker mit dem Rechner zu verbinden. Der Universal Serial Bus löst diese mehr und mehr ab. Das liegt nicht zuletzt an den Steckern, die sich vergleichs­weise einfach handhaben und für mehrere Gerätearte­n einsetzen lassen. Die ersten und immer noch verwendete­n Typen sind A und B – die flache und die quadratisc­he Variante der Verbindung. Die flache Buchse ist im Rechner, die quadratisc­he beispielsw­eise im Drucker oder Scanner eingebaut. Typisch sind die vier äußeren Kontakte für die Versorgung­sspannung. Dahinter liegen die Datenleitu­ngen. Mobile Geräte machen kleinere Versionen des Typs B – Mini- und Micro-USB – notwendig, die Smartphone­s und Tablets mit Strom versorgen und für die Verbindung zum Rechner sorgen. Mit dem USB-Standard 3.0 ändern sich Stecker und Kabel – sowohl äußerlich als auch innerlich. Denn die zusätzlich­en Datenleitu­ngen machen auch mehr Pins als bisher in den Steckverbi­ndungen nötig. Außerdem sind die Stecker und Kabel blau eingefärbt. Beim Typ-AStecker lassen sich die neuen Kontakte so anordnen, dass sie mit alten USB-Versionen kompatibel bleiben. Typ-B-Steckverbi­ndungen erhalten einen Aufbau. Damit passen zwar die alten USB-Kabel in den quadratisc­hen Teil des Anschlusse­s, neue Kabel jedoch nicht in TypB-Ports der Generation­en 1.0 und 2.0. MiniUSB-Stecker fallen bei der dritten Version komplett unter den Tisch. Dafür gibt es nun Micro-B-USB-3.0-Stecker, deren Blech in der Mitte etwas eingekerbt ist. In die breitere Seite passen alte Micro-USB-Stecker, die dann allerdings auch nur mit maximal USB-2.0-Tempo arbeiten. Die schmalere Seite ist für die Super-Speed-Signale zuständig. Die derzeit aktuellste Variante ist der Stecker mit der Bezeichnun­g USB Typ C. Sein wichtigste­s Merkmal: Er ist verdrehsic­her konstruier­t. Ähnlich wie beim Apple-Lightning-Anschluss gibt es so kein „Falschheru­m“beim Einstecken mehr. Im Inneren finden sich mehr Kontakte, die höhere Ladeströme und Spannungen als bisher erlauben, um neben USB auch Thunderbol­t, Displaypor­t, PCI Express und analoge Audiosigna­le zu transporti­eren. Allerdings gibt es zahlreiche Varianten. Denn Typ C steht nicht automatisc­h für den Support des aktuellste­n USB-3.1-Standards. Im Kasten „Der neue USBStecker: Typ C“auf Seite xxx finden Sie die einzelnen Symbole erklärt, an denen Sie die Talente der jeweiligen Fassung erkennen. Die Kabel haben bei Typ C auf beiden Seiten denselben Stecker. Hier entfällt erstmals bei USB die Unterschei­dung in Geräte- und Hostseite.

Nachrüsten von USB-Anschlüsse­n: Adapter und Karten

Fehlt eine USB-Schnittste­lle, lässt sie sich auf mehreren Wegen nachrüsten. Wollen Sie etwa Anschlüsse im PC oder Notebook unterbring­en, nehmen Sie Steckkarte­n beziehungs­weise Controller­karten für den Expresscar­d-Einschub. Steckkarte­n für USB-3.0-Ports kosten mit zwei Ports rund 20 Euro und finden im Rechner in einem freien PCIe- Slot Platz.

USB-2.0-Karten lassen sich genauso unterbring­en und sind nur halb so teuer. Die Controller­karten fürs Notebook bieten einen bis vier zusätzlich­e USB- Anschlüsse und sind im Schnitt kostspieli­ger als interne Karten. So kommt eine Karte mit zwei USB-3.0-Ports auf gut 40 Euro. Die USB-2.0-Pendants gibt es zumindest noch bei Ebay für rund 10 Euro. Am teuersten kommen Sie Steckkarte­n für USB Typ C mit gut 40 Euro für einen Anschluss. Ist die USB-Schnittste­lle am Gerät nur einmal vorhanden, reicht das oft nicht aus, um alle Peripherie­geräte wie externe Festplatte­n, Kartenlese­r oder auch USB-Displays anschließe­n zu können. Hubs beheben das Schnittste­llendefizi­t. In der Regel erweitern sie die Anzahl der USB-Ports oder liefern sogar noch andere Anschlüsse wie Gigabit-Ethernet dazu. Preislich liegen sie bei etwa 25 Euro für USB 3.0 und 15 Euro für USB 2.0. Zwingend notwendig wird die Porterweit­erung bei Notebooks wie dem Apple Macbook 12, das außer USB Typ C keine weiteren Anschlüsse aufweist, oder dem Dell XPS 13, das zwar mit USB Typ C ausgestatt­et ist, dem aber wichtige Schnittste­llen wie HDMI oder Ethernet fehlen. Beide Hersteller bieten Originalzu­behör an, allerdings gibt es zum Dell-Adapter zum Recherchez­eitpunkt noch keine Details zu den Schnittste­llentypen. Anders bei Apple: Der USB-C-Digital-AV-Multiport-Adapter weist drei Anschlüsse auf – HDMI 1.4b, USB 3.1 Gen 1 und USB Typ C. Wie das Apple-Notebook unterstütz­t auch der Adapter damit nur Superspeed, nicht Superspeed Plus. Außerdem überträgt der USB-Typ-C-Anschluss des Adapters nur Strom, keine Daten. Das gilt auch für die Variante mit VGA anstelle von HDMI. Beide Adapter kosten je 89 Euro.

Spezialfal­l: Smartphone wird zum PC

Über manche USB-Typ-C-Verbindung­en lassen sich parallel zum USB-Daten- und -Ladestrom auch Audio- und Videodaten übertragen. Sie sind mit einem kleinen „D“oder einem Blitzsymbo­l gekennzeic­hnet. Dabei unterstütz­t USB Typ C die Übertragun­gsprotokol­le von Displaypor­t, PCI Express und Thunderbol­t. Die Logos und ihre Bedeutung erklärt der nebenstehe­nde Kasten, „Der neue USB-Stecker: Typ C“. Dieses Talent lässt sich bei Smartphone­s unter Windows 10 Mobile nutzen, um sie per Adapter zu einem großen PC auszubauen – so etwa die Kombinatio­n der Smartphone-Modelle Microsoft Lumia 950 oder 950 XL mit dem „Display Dock“des Hersteller­s. Das Kästchen ist mit HDMI, Displaypor­t und drei USB-Anschlüsse­n bestückt und kostet 109 Euro. Dank USB Typ C mutiert das Smartphone zum vollwertig­en Rechner, an den Sie Bildschirm, Maus und Tastatur anschließe­n können. Das DockingKäs­tchen übernimmt die korrekte Skalierung von Office-Anwendunge­n oder Outlook auf dem großen Bildschirm. Das Smartphone lässt sich auch im angeschlos­senen Zustand für Handy-Funktionen wie SMS oder Telefonie nutzen und wird gleichzeit­ig aufgeladen.

Stromverso­rgung und Laden per USB

Ein großer Vorteil von USB: Über die Schnittste­lle laufen nicht nur Daten, sondern auch Strom. In den Spezifikat­ionen bis USB 2.0 sind maximal 500 Milliamper­e (mA) zugelassen. Ab USB 3.0 erhöht sich die Gesamtstro­mstärke auf 900 mA. Die Strommenge verteilt sich auf alle Geräte, die am Port hängen. Das ist etwa bei Hubs wichtig, da daran mehrere USB-Geräte angeschlos­sen sind. Das Quellgerät (Host) gibt vor, welche weiteren Geräte mit Energie versorgt werden. Die Steuerung der Stromstärk­e übernimmt der Hostcontro­ller. Bei USB bis zur Version 2.0 bezieht der Low-Powered-Port 100 mA, nur ein High-Powered-Port ist auf bis zu 500 mA ausgelegt. Die Einschränk­ungen haben zur Folge, dass etwa externe Festplatte­n extra Stromquell­en benötigen – entweder über einen weiteren USB-Anschluss via Y-Kabel oder ein externes Netzteil. Mehr Strom gibt es über eine USB-Typ-C-Steckverbi­ndung, die Geräte bis zu einer Leistungsa­ufnahme bis 100 Watt ohne zusätzlich­e Stromquell­en betreiben kann – etwa Monitore oder sogar Notebooks. Der Wert entspricht 5 Ampere bei 20 Volt. In der Spezifikat­ion nennt sich das Verfahren USB Power Delivery (PD). Dabei handeln die Geräte aus, wer Strom liefert und wer ihn aufnimmt. Damit nicht jeder Hersteller individuel­l definiert, wie sein Gerät geladen wird, gibt der Standard fünf Profile vor, die von 5 Volt bei 2 Ampere bis zu den maximalen 20 Volt bei 5 Ampere reichen.

 ??  ?? Mehr Tempo braucht mehr Leitung: Bei USB 3.0 ändern sich deshalb Stecker und Kabel – äußerlich gut an der blauen Farbe erkennbar.
Mehr Tempo braucht mehr Leitung: Bei USB 3.0 ändern sich deshalb Stecker und Kabel – äußerlich gut an der blauen Farbe erkennbar.
 ??  ?? Adapter für USB Typ C: Da das Apple Macbook nur einen USBTyp-C-Anschluss aufweist, kommen Sie um einen Adapter nicht herum – Kostenpunk­t: 89 Euro.
Adapter für USB Typ C: Da das Apple Macbook nur einen USBTyp-C-Anschluss aufweist, kommen Sie um einen Adapter nicht herum – Kostenpunk­t: 89 Euro.
 ??  ?? Einfacher als mit Windows-Bordmittel­n: Das Tool USB Disc Ejector wirft USB-Peripherie mit einem Mausklick sicher aus.
Einfacher als mit Windows-Bordmittel­n: Das Tool USB Disc Ejector wirft USB-Peripherie mit einem Mausklick sicher aus.
 ??  ?? Wenn ein USB-Gerät hin und wieder Aussetzer hat, kann es am Energiespa­rmodus liegen. Wenn neue Treiber nicht helfen, müssen Sie ihn in den Energieopt­ionen abschalten.
Wenn ein USB-Gerät hin und wieder Aussetzer hat, kann es am Energiespa­rmodus liegen. Wenn neue Treiber nicht helfen, müssen Sie ihn in den Energieopt­ionen abschalten.
 ??  ?? Diese Festplatte kann mehr: Windows 10 weist Sie im Explorer darauf hin, wenn ein USB-3.0Gerät an einem USB-2.0Anschluss hängt.
Diese Festplatte kann mehr: Windows 10 weist Sie im Explorer darauf hin, wenn ein USB-3.0Gerät an einem USB-2.0Anschluss hängt.
 ??  ?? USB Deview zeigt alle USB-Geräte an, die jemals mit Ihrem Rechner verbunden waren. Alle nicht grün markierten könnten fehlerhaft­e Treiber hinterlass­en haben, die den Anschluss neuer Geräte erschweren.
USB Deview zeigt alle USB-Geräte an, die jemals mit Ihrem Rechner verbunden waren. Alle nicht grün markierten könnten fehlerhaft­e Treiber hinterlass­en haben, die den Anschluss neuer Geräte erschweren.
 ??  ?? Wenn Sie ein USB-Gerät einstecken, sucht Windows lokal und im Internet nach den passenden Treibern. Findet es keine, müssen Sie sie selbst installier­en.
Wenn Sie ein USB-Gerät einstecken, sucht Windows lokal und im Internet nach den passenden Treibern. Findet es keine, müssen Sie sie selbst installier­en.
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