Jetzt für alle
Virtual Reality ist groß im Kommen – sogar Tchibo und McDonalds bieten inzwischen das völlig neue Erlebnis. Es vermittelt den Eindruck, als wäre man mitten im Geschehen.
FÜR ALLE, DIE mit dem Begriff Virtual Reality oder kurz „VR“noch nichts anfangen können: Virtual Reality ist „die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung“. Was diese Wikipedia-Definition eher abstrakt beschreibt, stellt in der Praxis ein sehr beeindruckendes Erlebnis dar. Denn mit einer in sich geschlossenen VR-Brille vor Augen ist nicht nur die Außenwelt komplett ausgeblendet; mit natürlichen Kopfbewegungen ändert sich das 3D-Bild auf den beiden Displays der Brille auch so, als würde man in die natürliche Umgebung blicken. So entsteht der Eindruck, als wäre man mitten drin im Geschehen. Das gilt für 360°-Bilder und -Filme, Spiele, virtuelle Museumsführungen und vieles mehr.
Tchibo prescht bei VR vor
Solche VR-Brillen gibt es im Wesentlichen in zwei Varianten: PC-gestützte Systeme mit Kabel sowie geschlossene Halterungen, in die man einfach sein vorhandenes Smartphone steckt. Es ist noch nicht einmal zwei Jahre her, dass Google diese Cardboard genannte Pappschachtel entwickelte. Nun gibt es sie augenfällig für jedermann beim Kaffeeröster. Musste man früher das Cardboard samt Plastiklinsen zunächst irgendwo im Internet bestellen, boten es als Nächstes einzelne Elektronikshops in ihren Läden vor Ort. Mit der „VR-Smartphone-Brille“für 12,95 Euro von Tchibo kommen nun auch weniger technikaffine Menschen in Berührung. So fehlen eigentlich nur die Lebensmitteldiscounter wie Aldi, aber selbst das scheint eine Frage der Zeit. McDonalds hat sich in Schweden Anfang März etwas Besonderes einfallen lassen: Da konnte man die (besondere) Verpackung eines „Happy Meals“zu einer Cardboard-Halterung fürs Smartphone umbauen, statt sie wie sonst üblich in den Müll zu werfen. Dazu gab es für die Kinder ein VR-Skipistenspiel.
Die neuen High-Tech-Brillen
Jenseits des günstigen VR-Einstiegs kommt jetzt die erste Generation „fertiger“High-TechBrillen auf den Markt, alle bisherigen Modelle waren Vorab- oder Entwicklerversionen. Ab Ende April wird die Oculus Rift ausgeliefert, der Preis inklusive Versand nach Deutschland liegt bei rund 740 Euro. Die Brille benötigt wie das Konkurrenzmodell von HTC einen leistungsfähigen PC, mit dem sie über Kabel verbunden ist. Ob der vorhandene Rechner genügt, lässt sich mit dem Oculus- Kompatibilitätstool ( http://ocul.us/compat-tool) überprüfen. Das VR-Headset HTC Vive kostet mit 960 Euro etwas mehr, ist schon Anfang April erhältlich und erlaubt im Gegensatz zur Oculus-Brille, dass man sich im Raum bewegen kann. Die Ortung erfolgt über zwei Lasertracker, die Bewegungsfreiheit ist wegen des HDMI-/USB- Kabels aber eingeschränkt. Für Oktober hat Sony zudem eine VR-Brille zur Playstation 4 angekündigt: zum Kampfpreis von 399 Euro. Zwischen den Kabel- und den Cardboard-Brillen rangiert die mit 99 Euro vergleichsweise günstige Samsung Gear, die dank eigener Beschleunigungs-, Lage und Näherungssensoren ein besseres VR-Erlebnis liefert als die Pappmodelle. Der Nachteil: Sie ist nur zu den Premium-Smartphones Galaxy S7, S7 Edge, S6, S6 Edge und S6 Edge+ kompatibel, während man das Cardboard von Tchibo, McDonalds und Co. mit praktisch jedem Android-Telefon verwenden kann. Dann fehlt nur noch die Cardboard-App ( www. pcwelt.de/YyZpjv) aus dem Playstore, und schon kann es losgehen. Beeindruckend sind auch die 360°-Videos auf Youtube ( www.pcwelt. de/P9pGRV). Eigene 360°-Kugelpanoramafotos erstellen Sie einfach über die App Cardboard Camera ( www.pcwelt.de/YyZpjv).