Nvidia: Neue High-End-GPU
Schneller, trotzdem sparsamer: Nvidia macht mit dem neuen Grafikchip Geforce GTX 1080 richtig dicke Backen. Wir stellen die Details der neuen High-End- GPU vor.
NVIDIA HAT SEIN aktuelles Grafikkartenmodell vorgestellt: die Geforce GTX 1080. Der Grafikchip nutzt die brandneue Pascal-Architektur. Damit soll die Karte zweimal schneller als eine GTX Titan X arbeiten und auch leistungsfähiger als ein SLI-Verbund aus zwei GTX 980 sein – und das bei einem geringeren Stromverbrauch von rund 180 Watt. Das will der Hersteller unter anderem durch eine Verkleinerung der Strukturbreite auf 16 Nanometer von bisher 28 Nanometer erreicht haben – die Pascal-GPU (Codename: GP104) mit 2560 Shader-Kernen und 7,2 Milliarden Transistoren ist der erste Grafikchip, der in diesem Prozess gefertigt wird. Auch der Einsatz des neuen GDDR5X-Speichers soll einen großen Leistungs- und Effizienzsprung gegenüber dem Vorgänger ermöglichen. Die Leistung der GTX 1080 führte der Hersteller anhand einer Demo des Projekts Paragon in der „Unreal Engine 4“von Epic vor. Während beeindruckende Grafikeffekte in Echtzeit liefen, blendete Nvidia auch die Leistungsdaten der GTX 1080 ein: Die GPU lief in der Demo deutlich übertaktet mit 2114 MHz (Standardtakt: 1607 MHz, Turbotakt: 1733 MHz), der Speicher arbeitete mit 1337 MHz. Dabei pendelte die Temperatur des Grafikchips lediglich zwischen 65 und 67 Grad Celsius bei normaler Luftkühlung. Der verbaute GDDR5X-Grafikspeicher von Micron ist bei der GTX 1080 8 GB groß, die Breite der Speicheranbindung liegt bei 256 Bit. Insgesamt 2560 Shader-Kerne bringt der Grafikchip mit. Die maximale Auflösung liegt bei 7680 x 4320 Bildpunkten. Verfügbar ist die Karte ab 27. Mai 2016 für 599 US-Dollar von den OEM-Partnern, die sogenannte Founders Edition mit besonderem Kühldesign gibt es für 699 Dollar. Außerdem stellte Nvidia die Geforce GTX 1070 vor, bei der es sich um ein abgespecktes Modell mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis handelt. Auch diese Karte ist mit 8 GB Grafikspeicher bestückt, arbeitet allerdings mit dem etwas langsameren GDDR5-RAM. Trotzdem soll auch diese Grafikkarte immer noch schneller sein als eine GTX Titan X. Die GTX 1070 wird es für 379 respektive 449 (Founders Edition) USDollar geben, der Marktstart soll am 10. Juni 2016 erfolgen. Als Anschlüsse unterstützen beide Karten Displayport 1.4 und HDMI 2.0b. Nvidia hatte noch mehr zu bieten: Die Audio- Technik „VR Works Audio“ermöglicht eine in Echtzeit berechnete Simulation von Schallwellen. Sie soll vor allem den Toneindruck in Virtual-Reality-Spielen verbessern, indem sich die sogenannten „Audiopfade“an den virtuellen Objekten brechen können. Die nächste Neuerung ist Nvidia Ansel. Hierbei handelt es sich um eine Kamera, mit der sich innerhalb von Spielen noch individuellere Screenshots erstellen lassen. Die Ansel-Kamera lässt sich innerhalb eines Spiels frei bewegen und erlaubt sogar eine 360-Grad-Ansicht, Filter sowie Spezialeffekte. Screenshots sollen sich maximal um den Faktor 32 hochskalieren lassen. Nvidia integriert Ansel direkt in den Grafiktreiber. Außerdem wird es eine Smartphone-App geben, damit Spieler die Inhalte zum Beispiel per Google Cardboard als VRAnwendung anschauen können. Ebenfalls zum Einsatz in VR-Spielen, aber auch für MultiMonitor-Konfigurationen ist „Simultaneous Multi-Projection“gedacht. Grafiken und Objekte sollen in diesen Umgebungen nicht mehr verzerrt dargestellt werden, da die PascalGrafikkarten nun bis zu 16 sogenannte Viewports verarbeiten können.