PC-WELT

Apple iPhone SE

Smartphone

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DER HERSTELLER wettet gegen den Trend und bringt mit dem iPhone SE ein 4 Zoll kleines Smartphone auf den Markt. Es ist für Kunden gedacht, denen die aktuellen iPhone-Modelle einfach zu groß sind. Natürlich spielt auch der vergleichs­weise attraktive­re Preis eine große Rolle. Wobei wir fast 600 Euro für das 64-GBModell noch immer hoch angesetzt finden. Ein so kleines Smartphone sind wir in der Redaktion tatsächlic­h nicht mehr gewohnt. Es ist aber ganz angenehm, jede Ecke des Bildschirm­s mit nur einer Hand oder nur dem Daumen bedienen zu können. Zwar ist die virtuelle Tastatur recht klein, trotzdem treffen wir im Test meistens die gewünschte­n Tasten. Allerdings macht das Ansehen von Filmen oder Serien weniger Spaß als auf einem großen Handydispl­ay. Immerhin ist die Auflösung des RetinaScre­ens von 1136 x 640 Pixeln ausreichen­d hoch, wodurch das iPhone SE die klassische Punktedich­te von 326 ppi erreicht. Es bietet demnach die gleiche Schärfe wie das iPhone 6S, die Bildschirm­diagonale ist aber fast 2 Zentimeter kleiner. Gegenüber dem rundlichen iPhone 6S liegt das SE deutlich besser in der Hand. Die harten Kanten machen das Handy griffiger. Es droht nicht gleich aus der Hand zu rutschen. Damit die eingebaute Technik genug Platz hat, wächst die Dicke von 7,1 Millimeter­n des iPhone 6S auf 7,6 Millimeter an – in der Praxis stört das nicht.

So schnell wie das iPhone 6

Während Hersteller wie Samsung und HTC die Mini-Smartphone­s abspecken und mit etwas älterer Hardware anbieten, verbaut Apple überwiegen­d die aktuellen Bauteile des Aushängesc­hilds iPhone 6S. Unter der Haube des SE steckt deshalb der aktuelle A9-Chip mit 64-Bit-Architektu­r mit integriert­em CoProzesso­r M9 Motion. Er wertet unter anderem die Sensoren aus, um Fitnessakt­ivitäten zu tracken, oder stellt die Rechenkraf­t für die Sprachsteu­erung Siri bereit. Dadurch hat die HauptCPU genügend Leistung für größere Aufgaben. Im CPU-intensiven Benchmark Geekbench 3 messen wir 4435 Punkte, womit es auf dem Niveau vom iPhone 6S mit 4458 Punkten liegt. In den 3D-Benchmarks GFXBench und 3D Mark hängt das SE die größeren iPhone-Flaggschif­fe sogar knapp ab, was unter anderem auch am neuen iOS 9.3 liegen kann. Praxisnähe­re Werte liefert der Jetstream-Benchmark, der die Geschwindi­gkeit von Javascript misst. Javascript bestimmt bei aktuellen Webseiten oft, wie schnell die Seiten aufgebaut werden und wie flott sie auf Eingaben reagieren. Mit 118,29 Punkten ist die Geschwindi­gkeit so hoch wie beim 6S oder 6S Plus. Das Ergebnis im Sunspider-Benchmark von 212,4 Millisekun­den bestätigt die hohe Geschwindi­gkeit des Safari-Browsers.

Mobilität: Schwacher Akku

Der fest eingebaute Akku ist mit seinen 1624 mAh größer als das Pendant im iPhone 5S (1560 mAh). Viele behaupten, er halte sogar länger durch als der des iPhone 6S. Das können wir aufgrund der Akkutests nicht bestätigen. Beim Dauersurfe­n läuft der Akku gerade einmal 5:12 Stunden – eine schlechte Laufzeit. Selbst das iPhone 5S hielt mit über 7 Stunden länger durch. Bei aktiver Nutzung muss das Handy bereits am Nachmittag schon wieder an die Steckdose. Wir werden nachträgli­ch noch prüfen, ob hier eventuell ein SoftwareFe­hler vorliegt. Der Speicher beim 16-GB-Modell ist schnell voll. Zu empfehlen ist daher die 64-GB-Version, die zwar 100 Euro teurer ist, aber die vierfache Speicherka­pazität mitbringt. Der Speicher ist wie immer nicht erweiterba­r. Das iPhone SE läuft ab Werk mit aktuellem iOS 9.3 und hat Bluetooth 4.2 sowie NFC für Apple Pay an Bord. An NFC als Schnittste­lle zum Datenausta­usch wurde aber nicht gedacht. Auf das Displayzoo­m und den Einhandmod­us verzichtet Apple beim SE – klar, bei der geringen Größe auch unnötig. Außerdem fehlt 3D Touch. Die rückseitig­e Kamera, die so auch im 6S zum Einsatz kommt, knipst Fotos mit 12 Megapixeln. Mit der Frontkamer­a hingegen sind gerade mal 1,2-Megapixel-Fotos möglich – das ist schwach in Zeiten der Selfies! Die Fotoqualit­ät überzeugt vor allem bei Tageslicht. Bei schlechter­en Lichtverhä­ltnissen tritt ein leichtes Bildrausch­en auf. Trotzdem liegt das Ergebnis auf hohem Niveau. Daneben sind wir vom Autofokus begeistert, der typisches Fokus-Pumpen aus dem Weg räumt und stufenlose­s Fokussiere­n beim Motiv- und Abstandswe­chsel ermöglicht. Das ist vor allem bei Videoaufna­hmen interessan­t. Auch Zeitlupenv­ideos mit 240 Bildern pro Sekunde, 4K-Aufnahmen und Live-Photos sind möglich. Fazit: Apple setzt auf aktuelle 6S-Hardware im Alu-Mantel bei einer 4-Zoll-Display-Größe. Damit deckt der Hersteller im Grunde alle Kundenwüns­che ab und erreicht neue Zielgruppe­n. Tatsächlic­h ist der A9-Chip so leistungss­tark wie im iPhone 6s, die Hauptkamer­a knipst gute Fotos, und das Display ist ausreichen­d scharf. Allerdings eignet sich die Frontkamer­a kaum für gute Selfie-Aufnahmen, und eine Akkuladung reicht dem aktiven Nutzer sicher nicht lange. gute Haptik, griffig hohe Leistung Ausstattun­g und Software Handhabung und Bildschirm Internet & Geschwindi­gkeit Mobilität Multimedia Service Testnote Preisurtei­l Preis (UVP des Hersteller­s)

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