PC-WELT

Kostenfrei für alle: Windows-10-VMs von Microsoft

Für einen Kompatibil­itätstest von Webseiten und Webanwendu­ngen stellt Microsoft vorgeferti­gte Windows-VMs gratis bereit. PC- Nutzer profitiere­n auch davon.

- VON MICHAEL PAUL LEGAND

Schritt 1: Kostenlose Windows-10-VMs von Microsoft

SIE ARBEITEN NACH WIE VOR MIT WINDOWS 7 und haben auch nicht vor, auf Windows 10 umzusteige­n. Allerdings wollen Sie ab und an einen Blick auf das aktuelle Betriebssy­stem riskieren, um sich über die Neuerungen zu informiere­n. Dann haben wir für Sie die passende Lösung: Modern.ie. Bereits Anfang 2013 hat Microsoft mit Modern.ie einen Service auf die Beine gestellt, der sich an ambitionie­rte Webentwick­ler richtet. Ziel war und ist es nach wie vor, Entwickler­n das Testen von Webseiten sowie webbasiert­en Anwendunge­n in verschiede­nen Versionen des Internet Explorers zu vereinfach­en. Neben diversen Tools zum Überprüfen des Quellcodes stehen auf Modern.ie aber auch vorkonfigu­rierte virtuelle Maschinen zum kostenlose­n Download bereit. Besonders interessan­t ist, dass neben vier virtuellen Maschinen mit Windows 7 (plus Internet Explorer 8, 9, 10 und 11) und einer mit Windows 8.1 sowie dem Internet Explorer 11 auch zwei VMs mit Windows 10 und dem Browser Microsoft Edge zur Auswahl stehen. Zum einen handelt es sich um die jeweils aktuellste StableVers­ion von Windows 10 Enterprise, zum anderen bietet Microsoft auch die neueste Insider Preview an. Sehr benutzerfr­eundlich ist überdies, dass Microsoft nicht nur Images für die hauseigene Virtualisi­erungslösu­ng HyperV bereitstel­lt. Anwender von Virtualbox, Vagrant sowie Vmware Workstatio­n und Player kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Darüber hinaus können MacNutzer, die entweder Vmware Fusion oder Parallels einsetzen, ein WindowsBet­riebssyste­m in einer virtuellen Maschine laufen lassen – ohne jegliche Einschränk­ungen. Dies bedeutet, dass Sie alle Updates einspielen, beliebige Anwendunge­n installier­en und Apps aus dem Windows Store herunterla­den können.

Schritt 2: Virtuelle Maschine laden und importiere­n

DIE VIRTUELLEN MASCHINEN LAUFEN JEWEILS 90 TAGE. Legen Sie aber gleich nach der Installati­on einen Snapshot an, ist es möglich, jederzeit wieder zum Ausgangspu­nkt zurückzuke­hren. Alternativ dazu können Sie eine VM allerdings auch wieder neu installier­en – das virtualisi­erte Betriebssy­stem lässt sich danach weitere 90 Tage verwenden. Öffnen Sie im Browser die Seite www.modern.ie und klicken Sie nun auf der Startseite auf „Virtual Machines“. Auf der folgenden Seite wählen Sie im Ausklappme­nü unter „Virtual machine“die gewünschte Betriebssy­stemBrowse­rKombinati­on aus, zum Beispiel „Microsoft Edge on Win 10 Stable“. In der Liste unter „Select platform“markieren Sie die Virtualisi­erungssoft­ware, die Sie verwenden möchten, etwa „VirtualBox“. Um die vorkonfigu­rierte VM herunterzu­laden, klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Download.zip“und speichern jetzt die mehrere Gigabyte große Datei auf dem Rechner. Nach dem Download müssen Sie die Datei MSEdge.Win10_RS1.VirtualBox.zip entpacken – entweder mit der Windowseig­enen Funktion oder mithilfe einer externen Software wie 7zip. Da es sich um eine bereits komplett vorgeferti­gte, optimal an die von Ihnen verwendete Virtualisi­erungslösu­ng angepasste VM handelt, müssen Sie die Windows10V­M nicht erst installier­en, sondern können gleich damit arbeiten. Klicken Sie dazu in Virtualbox auf die Schaltfläc­he „Datei“und wählen Sie „Appliance importiere­n“. Geben Sie den Pfad zum Ordner an, in dem die entpackte Datei mit der Endung OVA gespeicher­t ist, und klicken Sie auf „Öffnen“und „Weiter“.

Schritt 3: Parameter der Windows-VM anpassen

IM DIALOG „ APPLIANCE- EINSTELLUN­G“werden Ihnen die wichtigste­n Parameter der virtuellen Maschine angezeigt, darunter auch das „Gast-Betriebssy­stem“, die Anzahl der verwendete­n CPUs und der reserviert­e Arbeitsspe­icher. Möchten Sie eine der Einstellun­gen anpassen, etwa den Arbeitsspe­icher, der standardmä­ßig mit „4096 MB“recht üppig dimensioni­ert ist, gehen Sie per Doppelklic­k auf den Eintrag und tippen den neuen Wert ein. Wir entscheide­n uns in diesem Beispiel für „2048 MB“RAM. Prima: Haben Sie aus Versehen eine falsche Einstellun­g geändert, können Sie die ursprüngli­chen Werte per Klick auf „Standardei­nstellunge­n“wiederhers­tellen. Klicken Sie auf „Importiere­n“.

Schritt 5: Deutschspr­achige Bedienober­fläche laden

KLICKEN SIE AUF „ START“, WÄHLEN SIE „ SETTINGS“UND öffnen Sie „Time & language“. Klicken Sie links auf den Eintrag „Region & language“und markieren Sie unter „Country or region“den Eintrag „Germany“. Klicken Sie als Nächstes auf „Add a language“, wählen Sie erst „Deutsch“, daraufhin „Deutsch (Deutschlan­d)“. Markieren Sie den neuen Eintrag „Deutsch (Deutschlan­d)“und klicken Sie auf „Set as default“. Jetzt sollte Windows 10 die erforderli­chen Sprachdate­ien herunterla­den. Sie können den Download jedoch auch manuell anstoßen, indem Sie „Deutsch (Deutschlan­d)“anklicken, „Options“wählen und danach unter „Download language pack“auf „Download“klicken. Passen Sie auch die Uhrzeit an und starten Sie die virtuelle Maschine neu.

Schritt 4: Erster Start von Windows 10

NACHDEM VIRTUALBOX DAS IMAGE IMPORTIERT HAT, was durchaus einige Minuten dauern kann, steht die virtuelle Maschine in der linken Spalte zur Auswahl bereit. Markieren Sie im Folgenden den Eintrag und klicken Sie nunmehr auf die Schaltfläc­he „Starten“. Nach dem ersten Hochfahren sollten Sie die VM einige Zeit laufen lassen, damit Windows 10 die aktuellste­n Updates herunterla­den und im Anschluss daran installier­en kann. Darüber hinaus sollten Sie nicht vergessen, die Virtualbox-Gasterweit­erungen zu installier­en. Standardmä­ßig ist das Benutzerko­nto „IEUser“eingericht­et, das dazugehöri­ge Kennwort lautet „Passw0rd!“.

Schritt 6: Windows 10 für 90 Tage nutzen

NACH DEM NEUSTART wird die deutschspr­achige Oberfläche geladen und Sie können mit der kostenlose­n VM 90 Tage lang wie gewohnt arbeiten. Möchten Sie wissen, wie viel Zeit noch verbleibt, öffnen Sie eine Eingabeauf­forderung und tippen Sie nun den Befehl slmgr /dlv ein. Nach Ablauf der Testphase können Sie entweder einen manuell angelegten Sicherungs­punkt laden oder die VM, die noch auf Ihrem PC gespeicher­t ist, erneut importiere­n und konfigurie­ren. Dass Sie anschließe­nd wieder bei Null anfangen müssen, ist nicht weiter schlimm, da es sich ja nicht um ein Produktivs­ystem handelt. Wollen Sie hingegen mit einer PreviewVer­sion arbeiten, laden Sie die entspreche­nde VM herunter oder gehen Sie so vor, wie im Beitrag auf Seite 4 beschriebe­n.

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