Kostenfrei für alle: Windows-10-VMs von Microsoft
Für einen Kompatibilitätstest von Webseiten und Webanwendungen stellt Microsoft vorgefertigte Windows-VMs gratis bereit. PC- Nutzer profitieren auch davon.
Schritt 1: Kostenlose Windows-10-VMs von Microsoft
SIE ARBEITEN NACH WIE VOR MIT WINDOWS 7 und haben auch nicht vor, auf Windows 10 umzusteigen. Allerdings wollen Sie ab und an einen Blick auf das aktuelle Betriebssystem riskieren, um sich über die Neuerungen zu informieren. Dann haben wir für Sie die passende Lösung: Modern.ie. Bereits Anfang 2013 hat Microsoft mit Modern.ie einen Service auf die Beine gestellt, der sich an ambitionierte Webentwickler richtet. Ziel war und ist es nach wie vor, Entwicklern das Testen von Webseiten sowie webbasierten Anwendungen in verschiedenen Versionen des Internet Explorers zu vereinfachen. Neben diversen Tools zum Überprüfen des Quellcodes stehen auf Modern.ie aber auch vorkonfigurierte virtuelle Maschinen zum kostenlosen Download bereit. Besonders interessant ist, dass neben vier virtuellen Maschinen mit Windows 7 (plus Internet Explorer 8, 9, 10 und 11) und einer mit Windows 8.1 sowie dem Internet Explorer 11 auch zwei VMs mit Windows 10 und dem Browser Microsoft Edge zur Auswahl stehen. Zum einen handelt es sich um die jeweils aktuellste StableVersion von Windows 10 Enterprise, zum anderen bietet Microsoft auch die neueste Insider Preview an. Sehr benutzerfreundlich ist überdies, dass Microsoft nicht nur Images für die hauseigene Virtualisierungslösung HyperV bereitstellt. Anwender von Virtualbox, Vagrant sowie Vmware Workstation und Player kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Darüber hinaus können MacNutzer, die entweder Vmware Fusion oder Parallels einsetzen, ein WindowsBetriebssystem in einer virtuellen Maschine laufen lassen – ohne jegliche Einschränkungen. Dies bedeutet, dass Sie alle Updates einspielen, beliebige Anwendungen installieren und Apps aus dem Windows Store herunterladen können.
Schritt 2: Virtuelle Maschine laden und importieren
DIE VIRTUELLEN MASCHINEN LAUFEN JEWEILS 90 TAGE. Legen Sie aber gleich nach der Installation einen Snapshot an, ist es möglich, jederzeit wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Alternativ dazu können Sie eine VM allerdings auch wieder neu installieren – das virtualisierte Betriebssystem lässt sich danach weitere 90 Tage verwenden. Öffnen Sie im Browser die Seite www.modern.ie und klicken Sie nun auf der Startseite auf „Virtual Machines“. Auf der folgenden Seite wählen Sie im Ausklappmenü unter „Virtual machine“die gewünschte BetriebssystemBrowserKombination aus, zum Beispiel „Microsoft Edge on Win 10 Stable“. In der Liste unter „Select platform“markieren Sie die Virtualisierungssoftware, die Sie verwenden möchten, etwa „VirtualBox“. Um die vorkonfigurierte VM herunterzuladen, klicken Sie auf die Schaltfläche „Download.zip“und speichern jetzt die mehrere Gigabyte große Datei auf dem Rechner. Nach dem Download müssen Sie die Datei MSEdge.Win10_RS1.VirtualBox.zip entpacken – entweder mit der Windowseigenen Funktion oder mithilfe einer externen Software wie 7zip. Da es sich um eine bereits komplett vorgefertigte, optimal an die von Ihnen verwendete Virtualisierungslösung angepasste VM handelt, müssen Sie die Windows10VM nicht erst installieren, sondern können gleich damit arbeiten. Klicken Sie dazu in Virtualbox auf die Schaltfläche „Datei“und wählen Sie „Appliance importieren“. Geben Sie den Pfad zum Ordner an, in dem die entpackte Datei mit der Endung OVA gespeichert ist, und klicken Sie auf „Öffnen“und „Weiter“.
Schritt 3: Parameter der Windows-VM anpassen
IM DIALOG „ APPLIANCE- EINSTELLUNG“werden Ihnen die wichtigsten Parameter der virtuellen Maschine angezeigt, darunter auch das „Gast-Betriebssystem“, die Anzahl der verwendeten CPUs und der reservierte Arbeitsspeicher. Möchten Sie eine der Einstellungen anpassen, etwa den Arbeitsspeicher, der standardmäßig mit „4096 MB“recht üppig dimensioniert ist, gehen Sie per Doppelklick auf den Eintrag und tippen den neuen Wert ein. Wir entscheiden uns in diesem Beispiel für „2048 MB“RAM. Prima: Haben Sie aus Versehen eine falsche Einstellung geändert, können Sie die ursprünglichen Werte per Klick auf „Standardeinstellungen“wiederherstellen. Klicken Sie auf „Importieren“.
Schritt 5: Deutschsprachige Bedienoberfläche laden
KLICKEN SIE AUF „ START“, WÄHLEN SIE „ SETTINGS“UND öffnen Sie „Time & language“. Klicken Sie links auf den Eintrag „Region & language“und markieren Sie unter „Country or region“den Eintrag „Germany“. Klicken Sie als Nächstes auf „Add a language“, wählen Sie erst „Deutsch“, daraufhin „Deutsch (Deutschland)“. Markieren Sie den neuen Eintrag „Deutsch (Deutschland)“und klicken Sie auf „Set as default“. Jetzt sollte Windows 10 die erforderlichen Sprachdateien herunterladen. Sie können den Download jedoch auch manuell anstoßen, indem Sie „Deutsch (Deutschland)“anklicken, „Options“wählen und danach unter „Download language pack“auf „Download“klicken. Passen Sie auch die Uhrzeit an und starten Sie die virtuelle Maschine neu.
Schritt 4: Erster Start von Windows 10
NACHDEM VIRTUALBOX DAS IMAGE IMPORTIERT HAT, was durchaus einige Minuten dauern kann, steht die virtuelle Maschine in der linken Spalte zur Auswahl bereit. Markieren Sie im Folgenden den Eintrag und klicken Sie nunmehr auf die Schaltfläche „Starten“. Nach dem ersten Hochfahren sollten Sie die VM einige Zeit laufen lassen, damit Windows 10 die aktuellsten Updates herunterladen und im Anschluss daran installieren kann. Darüber hinaus sollten Sie nicht vergessen, die Virtualbox-Gasterweiterungen zu installieren. Standardmäßig ist das Benutzerkonto „IEUser“eingerichtet, das dazugehörige Kennwort lautet „Passw0rd!“.
Schritt 6: Windows 10 für 90 Tage nutzen
NACH DEM NEUSTART wird die deutschsprachige Oberfläche geladen und Sie können mit der kostenlosen VM 90 Tage lang wie gewohnt arbeiten. Möchten Sie wissen, wie viel Zeit noch verbleibt, öffnen Sie eine Eingabeaufforderung und tippen Sie nun den Befehl slmgr /dlv ein. Nach Ablauf der Testphase können Sie entweder einen manuell angelegten Sicherungspunkt laden oder die VM, die noch auf Ihrem PC gespeichert ist, erneut importieren und konfigurieren. Dass Sie anschließend wieder bei Null anfangen müssen, ist nicht weiter schlimm, da es sich ja nicht um ein Produktivsystem handelt. Wollen Sie hingegen mit einer PreviewVersion arbeiten, laden Sie die entsprechende VM herunter oder gehen Sie so vor, wie im Beitrag auf Seite 4 beschrieben.