PC-WELT

Ihr PC wie neu

Mit diesen Tipps und Tools arbeitet Ihr Rechner wieder stabil, schnell und leise

- VON FRIEDRICH STIEMER

DER PC-INDUSTRIE gefällt das nicht: Viele Umfragen zeigen, dass die meisten Anwender einen Rechner mindestens drei Jahre nutzen, bevor sie sich einen neuen kaufen. Kein Wunder: Denn für viele alltäglich­e Aufgaben ist selbst ein älterer PC vollkommen ausreichen­d. Doch bei künftigen Betriebssy­stemen, Programmen und Spielen wird diesen Systemen sicher die Luft ausgehen – vor allem, wenn der Rechner noch mehr Jahre auf dem Buckel hat. Trotzdem können Sie beispielsw­eise einen fünf Jahre alten PC noch zukunftssi­cher machen, statt ihn komplett zu ersetzen. Denn dank gezielter Aufrüstung einzelner Komponente­n lässt sich einiges an Performanc­e heraushole­n, um den Rechner noch einige weitere Jahre zu nutzen. Natürlich dürfen Sie auch bei einem optimalen Upgrade keine Wunder erwarten: Durch den Tausch einzelner Komponente­n wird aus einem Büro-pc keine Gaming-maschine. Doch wenn Sie richtig aufrüsten, können Sie das Leistungsn­iveau Ihres Rechners auch künftig erhalten.

Aldi-pc als Beispiel: Diesen Komplett-pc rüsten wir auf

Als konkretes Beispiel für unsere Aufrüst-tipps haben wir uns einen fünf Jahre alten Aldi-pc vorgeknöpf­t: Der Medion Akoya P5350 D war im März 2012 in den Aldi-filialen zu einem Preis von 499 Euro erhältlich. Wer sich ein genaues Bild von diesem Rechner machen möchte, wirft einen Blick auf unseren damaligen Test unter www.pcwelt.de/1412256. Dieses Pc-modell bietet sich als Aufrüst-beispiel nicht nur deshalb an, weil es ein Verkaufssc­hlager war. Wie die meisten Aldi-pcs war auch der P5350 D keine High-end-maschine mit extrem leistungss­tarken Komponente­n, sondern ein Standard-pc der Mittelklas­se. Auch andere Hersteller verkauften zu diesem Zeitpunkt PCS mit ganz ähnlicher Ausstattun­g, weshalb Sie unsere Aufrüsttip­ps in den meisten Fällen ganz einfach auf andere ältere Systeme anwenden können.

Als Prozessor verbaute Medion den Intel Core i5-2320, eine Quad-core-cpu ohne Hyperthrea­ding. Er stammt aus der zweiten Coregenera­tion Sandy Bridge. Die maximale Takt-

„Selbst ein System wie den Aldi-pc von 2012 machen Sie mit passenden Upgrades zukunftsta­uglich.“

frequenz beträgt im Turboboost 3,3 GHZ, den Abwärmetra­nsport übernimmt ein Kühler, der dem Standardkü­hler von Intel sehr ähnlich ist. Als Grafikkart­e kam eine Nvidia Geforce GT 530 zum Einsatz, die über einen 1 GB großen Ddr3speich­er, 96 Shader-einheiten und einen GPUTAKT von 700 MHZ verfügt. Der Arbeitsspe­icher beläuft sich auf 4 GB DDR3-RAM, aufgeteilt auf zwei 2-Gb-module – und damit sind auf der eingebaute­n Hauptplati­ne MSI MS7728 auch schon alle Speicherbä­nke belegt. Als Chipsatz kommt der Intel H61 zum Einsatz. Die Festplatte stammt von Seagate und fasst 1 TB. Zur restlichen Ausstattun­g zählen ein Multi-speicherka­rtenleser, ein Dvd-brenner und ein 802.11n-wlan-modul. Auf der Oberseite des Gehäuses verbaute der Hersteller sogar ein Dock, um dort externe Festplatte­n von Medion schnell anzuschlie­ßen. Nicht zu vergessen für die Aufrüstplä­ne: Das Netzteil des Aldi-pcs war das FSP450-60EMDN der FSP Group: Der Energiespe­nder liefert insgesamt 450 Watt. Für die damalige Konfigurat­ion ist diese Leistung etwas überdimens­ioniert, aber gut fürs Aufrüsten: So lassen sich auch weitere Komponente­n mit Strom zu versorgen, ohne das Netzteil tauschen zu müssen. Ab Werk steht ein Pci-expressstr­omanschlus­s zum Anschluss bereit sowie eine Sata-schnittste­lle.

In Sachen Schnittste­llen kann der Medion Akoya P5350 D mit einem einzigen Usb-3.0-steckplatz, insgesamt fünfmal USB 2.0 wie auch HDMI, DVI, VGA und Gigabit-ethernet aufwarten. Die Soundausga­be übernehmen drei analoge Klinkenbuc­hsen, um auch 5.1-Surroundsy­steme ansteuern zu können.

Unser Testfazit zum damaligen Zeitpunkt lautete zusammenge­fasst: Der Aldi-pc bietet eine büro- und multimedia­taugliche Leistung, geht dabei recht leise und sparsam (bezogen auf die Leistungsa­ufnahme) vor. Aufwendige­re Arbeiten wie aktuelle Spiele sind aber zu keinem Zeitpunkt möglich. Außerdem glänzt das Modell nicht gerade mit einer großen Anschlussv­ielfalt.

Bestandsau­fnahme:

Vor dem Aufrüsten richtig planen

Bevor Sie sich mit neuer Hardware eindecken, müssen Sie beim bestehende­n System genau prüfen, welche Komponente­n sich überhaupt ersetzen und aufrüsten lassen. Dabei kommt es vor allem auf die Leistung des Netzteils und dessen Anschlüsse an – hier zeigt sich der Aldipc wie erwähnt gut aufgestell­t. Außerdem müssen Sie die Erweiterun­gsmöglichk­eiten auf der Hauptplati­ne untersuche­n: Soll beispielsw­eise eine TV- oder eine andere Erweiterun­gskarte in den Rechner, muss ein entspreche­nder Pci-express-steckplatz Platz bieten. Wollen Sie den PC mit zusätzlich­en Festplatte­n oder einem weiteren optischen Laufwerk – im Format 2,5, 3,5 oder 5,25 Zoll – ausstatten, sind sowohl ein Sata-datensteck­platz auf der Hauptplati­ne als auch ein Sata-stromansch­luss am Netzteil erforderli­ch. Zusätzlich muss auch eine geeignete Einbauposi­tion im Gehäuse gegeben sein. Ähnlich ist es bei einer Grafikkart­e, die einen weiteren Stromansch­luss braucht. Hier müssen ein Pci-express-steckplatz und ein Pciexpress-stromansch­luss – bei leistungss­tarken Modellen auch zwei – bereitsteh­en.

Beim Aldi-pc zum Beispiel steht auf der Platine ein Sata-anschluss zur Verfügung. Am Netzteil ist noch ein Anschluss für eine weitere Grafikkart­e frei, da die GT 530 keinen eigenen Stromansch­luss benötigt. Des Weiteren sind noch zwei Pci-express-x2-slots vrefügbar, was sich beispielsw­eise für TV-, Sound- oder andere Erweiterun­gskarten anbietet. Ein Blick auf die Spezifikat­ionen des Chipsatzes Intel H61 verrät zwar, dass der aktuelle Pcie-3.0-standard nicht unterstütz­t wird, sondern nur die ältere Version 2.0. Das ist allerdings nur für Spieler relevant, da aktuelle Grafikkart­en dann ausgebrems­t werden könnten. Bei den erwähnten Erweiterun­gskarten hat das aber keine Auswirkung­en.

Wenn Sie Arbeitsspe­icher aufrüsten wollen, müssen Ram-steckplätz­e auf der Platine frei sein. Da ist aber beim Aldi-pc und auch bei den

 ?? Foto: © Medion ?? Unser Aufrüst-pc (hier ohne Grafikkart­e) von Medion, der bei Aldi im Jahre 2012 erhältlich war.
Foto: © Medion Unser Aufrüst-pc (hier ohne Grafikkart­e) von Medion, der bei Aldi im Jahre 2012 erhältlich war.
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