Datenabgleich unter Android
Alle Daten auf Handy, PC und Tablet synchronisieren
TÄGLICH GREIFEN WIR von unseren mobilen Geräten oder dem PC daheim auf die verschiedensten Daten zu. Damit Sie überall dieselben aktuellen Kalendereinträge, Kontakte, Musik- und andere Dateien einsehen und nutzen können, zeigt PC-WELT hier auf, wie Sie sicher alle Daten zwischen Ihren verschiedenen Geräten synchronisieren: Ob mithilfe Ihres Google-kontos, einer Cloudlösung oder über Ihr Heimnetzwerk.
Datensynchronisierung mithilfe Ihres Google-kontos
Viele Daten wie beispielsweise Ihre Kontakte, Ihre Termine oder Ihre Browserdaten lassen sich ganz einfach mithilfe Ihres Google-kontos auf allen Geräten synchron halten. Die Voraussetzung: Sie müssen auf allen Geräten mit dem gleichen Google-konto angemeldet sein. Kontakte abgleichen: Um Ihre Kontakte mithilfe Ihres Google-kontos abzugleichen, dürfen Sie diese nicht auf der Sim-karte speichern, sondern müssen Sie auf Ihrem Google-konto ablegen. Dafür gehen Sie in Ihre Kontakte und wählen im Menü die Funktion „Importieren“. Entscheiden Sie sich nun für die Option „Simkarte“. Anschließend setzen Sie per Antippen einen Haken hinter die Kontakte, die Sie in Ihrem Google-konto abspeichern wollen. Um sicherzugehen, dass Ihr Adressbuch regelmäßig mit dem Google-account synchronisiert wird, müssen Sie nun in Ihren Android-systemeinstellungen unter dem Reiter „Konten“Ihr Google-konto auswählen. Setzen Sie in den Optionen ein Häkchen hinter „Kontakte synchronisieren“. Egal, was ab sofort mit Ihrem Smartphone passiert, Ihr Adressbuch ist gesichert und wird regelmäßig aktualisiert!
Kalender abgleichen: Auch, wenn Sie Ihre Termine auf allen Geräten abgleichen wollen, leistet Ihr Google-konto Ihnen gute Dienste. So können Sie von überall auf Ihre Termine zugreifen, die Sie auf Ihrem Smartphone oder dem PC in Ihren Google-kalender eingespeichert haben. Auch hier müssen Sie darauf achten, dass in den Systemeinstellungen auf Ihrem Androiden unter dem Punkt „Konto“die Synchronisierung für die Kalendereinträge aktiviert ist.
Outlook- mit Google-konto synchronisieren: Sie nutzen in der der Arbeit Outlook, um Ihre Kontakte oder Termine zu verwalten? Kein Problem: Auch diese lassen sich mit Ihrem Googlekonto abgleichen. Hierfür benötigen Sie allerdings ein Zusatztool, mit dem Sie alle Daten in
„Kalendereinträge und Kontakte lassen sich etwa über Ihr Google-konto ganz einfach synchronisieren.“
Ihrem Google-konto sowie in Ihrem Outlookprogramm stets aktuell und damit auf dem gleichen Stand haben. Schließlich sollen Sie diese wichtigen Daten auf jedem Gerät ja nicht nur sehen, sondern auch ändern können. Um die Google-kontakte in Outlook einzubinden und zu synchronisieren, installieren Sie zunächst das Zusatztool CFOS Outlook DAV; Outlook selbst muss währenddessen geschlossen sein. Sobald Sie nach dem Setup Outlook wieder öffnen, erscheint der „Sync All“-button von CFOS Outlook DAV. Nun wechseln Sie in Outlook in die „Personen“-ansicht, klicken mit der rechten Maustaste auf „Kontakte“und wählen im Kontextmenü den Eintrag „Enable sync with CARDDAV“. Es öffnet sich ein Konfigurationsmenü, in dem Sie drei Einträge vornehmen müssen. Der Eintrag hinter „Folder URL:“muss das Muster „https://www.googleapis.com/ carddav/v1/ihre-google-mail-adresse/lists/ default/“haben – vergessen Sie nicht das „s“beim „https“am Beginn. Bei „User name:“wiederholen Sie Ihre Google-mail-adresse, darunter kommt Ihr Google-passwort. Drücken Sie die Schaltfläche „Save“, und schließen Sie das Konfigurationsfenster mit einem weiteren Klick rechts oben auf das rote Fensterkreuz. Wenn Sie mit „Sync All“den Datenabgleich anstoßen oder die voreingestellte Minute zur automatischen Synchronisation abwarten, wird das Google-adressbuch geladen. Das funktioniert problemlos, allerdings werden je nach Version und Spracheinstellungen Umlaute in den Namen nicht immer korrekt dargestellt und sollten deshalb manuell geändert werden. Wichtig: Abhängig von Ihren Google-sicherheitseinstellungen scheitert die Anmeldung und damit die Synchronisation. In diesem Fall melden Sie sich bei Google im Web an und aktivieren den „Zugriff über weniger sichere Apps“.
Die Vorgehensweise für die Kalendersynchronisation unterscheidet sich etwas von der für die Kontakte. Wechseln Sie in Outlook in die Kalenderansicht und klicken Sie anschließend oben auf „Kalender öffnen -> Neuen leeren Kalender erstellen“. Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen, und achten Sie darauf, dass bei „Typ“darunter „Kalender“erscheint. Mit „OK“erstellen Sie den neuen Kalender, auf den Sie nun links unter „Meine Kalender“mit der rechten Maustaste klicken und im Kontextmenü wieder „Config CALDAV Sync“wählen. In die erste Zeile des Konfigurationsfensters tragen Sie „https://www.googleapis.com/carddav/v1/principals/ihre-google-mail-adresse/ lists/default/“ein, natürlich mit Ihrer Mailadresse. Ergänzen Sie die Zeilen darunter wie zuvor beschrieben, speichern Sie mit „Save“und schließen Sie das Fenster wieder manuell. Am besten probieren Sie den Datenabgleich mit den Kontakten und Terminen gleich einmal aus. Er funktioniert in beiden Richtungen, Sie können also sowohl in Outlook etwas erstellen, ändern oder löschen und sehen die Änderung – natürlich erst nach Ablauf der eingestellten Synchronisationszeit beziehungsweise nach einem Klick auf „Syn All“im Outlook-programm – unter Google. Ebenso erscheint auch jede Änderung über die Google-dienste in der Bürosoftware von Microsoft.
Browserdaten synchron halten: Um Ihre Lesezeichen, Ihren Browserverlauf, Ihre Passwörter und alle Einstellungen auf allen Geräten synchron zu halten, nutzen Sie sowohl auf Ihren Androiden als auch auf dem PC immer den Chrome-browser. So können Sie anschließend überall auf Ihre synchronisierten Favoriten, Lesezeichen, Surfverläufe und Einstellungen zurückgreifen. Wenn Sie bis dato einen anderen Browser genutzt haben, lassen sich alle wichtigen Daten einfach in Ihren Chromebrowser übertragen. Hierfür müssen Sie jedoch Ihren PC zur Hilfe nehmen. Öffnen Sie dafür den Chrome-browser, und klicken Sie oben rechts auf die drei Punkte, um das Menü zu öffnen. Unter dem Punkt „Lesezeichen“finden Sie die Option „Lesezeichen und Einstellungen importieren“. Wählen Sie nun den bisher genutzten Browser aus dem Dropdown-menü aus und setzen Sie anschließend bei allen Daten einen Haken, die Sie in Ihren Chrome-browser importieren wollen. Hier stehen „Browserverlauf“, „Favoriten/lesezeichen“, „gespeicherte Passwörter“, „Suchmaschinen“und „Autofill-formulardaten“zur Auswahl. Bestätigen Sie anschließend Ihre Eingaben über das Feld „Importieren“.
Datensynchronisierung mithilfe von Cloud-diensten
Viele Anwender nutzen inzwischen die Cloud als Austauschplattform für ihre Daten. Die großen Anbieter Google, Microsoft oder Dropbox bieten Ihnen zwischen 2 GB und 15 GB kostenlos zum Speichern Ihrer Daten. Gerade für den automatisierten Abgleich von selbst aufgenommenen Bildern und selbst gedrehten Videos bietet sich dieser Weg an. In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen, wie Sie die Einstellungen bei den drei Diensten für die Synchronisation zwischen Ihrem heimischen Windows-computer und Ihrem mobilen Android-gerät optimieren können.
Google Drive: Den größten kostenlosen Onlinespeicherplatz bietet Ihnen Google mit insgesamt 15 GB. Diese nutzen Sie gemeinsam für die drei Dienste Google Drive, Gmail und Google Foto. Für Ihren Windows-computer gibt es von Google einen kostenlosen Client (auf HEFTDVD), der ab Windows XP zur Verfügung steht. Nach der Installation geben Sie beim ersten Aufruf Ihr Google-konto an. Google Drive erzeugt anschließend automatisch unter Ihrem
Benutzernamen ein Verzeichnis „Google Drive“und gleicht dieses mit der Cloud ab.
Von Ihrem Smartphone oder Tablet aus greifen Sie über die App „Google Drive“auf die Google Cloud zu. Fotos und Videos können Sie automatisch über die App „Fotos“in die Cloud kopieren. Dafür steht Ihnen in den Einstellungen die Option „Sichern und synchronisieren“zur Verfügung. Bei den übrigen Dateien sieht es ein wenig anders aus: Generell lädt Google Drive keine Dokumente automatisch auf Ihr mobiles Endgerät herunter, um nicht unnötig Speicherplatz zu verwenden. Sie können jedoch Dateien manuell mit Ihrem Android-gerät synchronisieren. Dazu markieren Sie in der App die entsprechenden Daten und starten den Download über das entsprechende Symbol.
Innerhalb des Google-drive-clients können Sie individuell festlegen, welche Verzeichnisse Sie aus der Cloud auf Ihren Computer synchronisieren möchten. Dazu rufen Sie die Einstellungen von Google Drive über das entsprechende Symbol aus der Taskleiste auf. Wählen Sie auf der Registerkarte „Synchronisierungsoptionen“den Eintrag „Nur diese Ordner synchronisieren“ aus, und legen Sie die Ordner fest, die Sie mit Ihrem PC abgleichen möchten. Dropbox: Der Cloudanbieter Dropbox war einer der ersten auf dem Markt und hat auch heute noch eine führende Position inne. Als Privatanwender erhalten Sie ein Cloudkonto gratis mit anfänglich 2 GB an kostenlosem Speicher. Diesen können Sie mit einigen Aktionen auf bis zu 23 GB erweitern. Damit ist genügend Speicherplatz für den Datenaustausch zwischen Ihrem Windows-computer und Ihren mobilen Endgeräten vorhanden. Auf Windows-seite steht Ihnen der Dropboxclient zur Verfügung (auf HEFT-DVD), der auf allen Betriebssystemen ab Windows XP läuft. Nach Installation und Anmeldung können Sie in den Einstellungen über den Menüpunkt „Konto“die Synchronisation festlegen.
Über die „selektive Synchronisierung“bestimmen Sie, welche Ordner zwischen der Cloud und Ihrem Computer abgeglichen werden sollen. Die Gegenrichtung – also die Ordner, die Sie zwischen Ihrem Computer und dem Cloudspeicher abgleichen möchten – können Sie dann in der Übersicht angeben. Damit stehen auf jedem PC die benötigten Daten automatisch bereit. Der Weg von Ihrem Smartphone oder Tablet in die Dropbox-cloud erfolgt über die Dropbox-app. Diese verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie die Google-drive-app: Auf Ihre mobilen Endgeräten werden keine Daten automatisch synchronisiert. Der Abgleich von Fotos und Videos lässt sich aber manuell über die Einstellungen aktivieren. Anders als bei Google Drive steht Ihnen in der Dropbox-app jedoch je Endgerät ein spezieller Ordner für die Offlinedateien zur Verfügung. In diesem sehen Sie alle Dateien, die in den Einstellungen als „Offline verfügbar“markiert sind. Sobald Sie anschließend auf einem beliebigen Endgerät diese Datei aktualisieren, also beispielsweise ein Word-dokument überarbeiten, wird dieses automatisch in den Offlinedateien aktualisiert. Damit steht Ihnen überall die aktuellste Version der Datei zur Verfügung. Microsoft Onedrive: Der Microsoft-clouddienst hat mehrfach seine Pläne zum kostenlosen Speicherplatz geändert. Aktuell erhalten Sie 5 GB an kostenlosem Speicherplatz von Microsoft. Als einziger Dienst hat Microsoft die Nutzer von Windows XP bereits ausgesperrt. Der Client ist erst ab Windows Vista verfügbar. Ab Windows 8.1 benötigen Sie keine zusätzliche Anwendung mehr, denn der Dienst ist komplett in das Betriebssystem integriert. Wie auch Google Drive und Dropbox integriert sich Onedrive vollständig in den Windows-explorer. Als Austauschverzeichnis wird fest der Ordner Onedrive im jeweiligen Benutzerverzeichnis verwendet. Eine Änderung hat Microsoft in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen. Mithilfe der Optionen im Client können Sie eine
Reihe von Synchronisationseinstellungen festlegen. Auf der Registerkarte „Konto“geben Sie über die Schaltfläche „Ordner wählen“an, welche Verzeichnisse aus der Cloud mit dem jeweiligen Computer abgeglichen werden sollen. Zusätzlich können Sie noch zwei Ereignisse definieren, bei denen eine automatische Speicherung in der Cloud vorgenommen wird: wenn ein externer Datenträger mit Bildern oder Videos angeschlossen wird sowie bei der Erstellung von Screenshots. Beides legen Sie individuell auf der Registerkarte „Automatisch speichern“fest. Der Android-client von Onedrive zeigt Ihnen als Einstiegsbild die verschiedenen Ordner Ihres Cloudspeichers an. Dateien werden auch bei Onedrive nur automatisch auf das mobile Endgerät übertragen, wenn Sie diese zuvor entsprechend mit einer Offlineverfügbarkeit gekennzeichnet haben. In diesem Fall erhalten die Dateien ein spezielles Symbol zugewiesen, das an einen Fallschirm erinnert, und werden zusätzlich in der Ansicht „Offline“dargestellt. Wird an diesen Dokumenten anschließend eine Veränderung durchgeführt, erkennt die Onedrive App dies entsprechend und lädt bei der nächsten Verbindung automatisch die aktuelle Version vom Cloudspeicher.
Synchronisierung über das Heimnetzwerk
Wenn Sie den Cloudanbietern nicht das notwendige Vertrauen schenken oder Ihr Internetanschluss keine größeren Datenübertragungen zulässt, bietet das heimische Netzwerk eine willkommene Alternative. In diesem Fall installieren Sie auf Ihrem Windows-rechner ebenso wie auf Ihrem mobilen Endgerät das Tool „My Phone Explorer“(Windows-pc-version auf HEFT-DVD). Nachdem Sie beide aktiviert haben, versuchen diese eine automatische Kopplung. Danach können Sie Ihre Daten entweder manuell oder automatisiert zwischen den gekoppelten Geräten synchronisieren. Mit My Phone Explorer sind Sie in der Lage, auf einen Klick Kontakte, Anruflisten, Ihren Kalender, SMS und Ihre Dateien vom Smartphone auf den PC zu laden. So ist auch eine einfache Bearbeitung der Kontaktdaten am Computer möglich. Der Austausch kann in beide Richtungen erfolgen. Haben Sie beispielsweise einen Adressdatensatz innerhalb des My Phone Explorer geändert, wird dieser bei der nächsten Synchronisation auch auf Ihrem Smartphone angepasst.
Die Installation des My Phone Explorer erfolgt sowohl auf Ihrem Windows-computer als auch auf Ihrem Android-gerät. Damit eine Verbindung zwischen beiden hergestellt werden kann, müssen die Programme gestartet sein. My Phone Explorer auf dem Windows Computer sucht anschließend das Netzwerk nach passenden Datenquellen ab. Sobald er eine gefunden hat, können Sie mit der Synchronisation beginnen. Das Programm lädt alle Daten auf Ihren Computer und stellt diese in My Phone Explorer dar. Wenn Sie mehrere Endgeräte besitzen, die Sie miteinander abgleichen möchten, steuern Sie die Verwaltung entsprechend über unterschiedliche Benutzer. In My Phone Explorer legen Sie in der gleichnamigen Rubrik neue Benutzer an und weisen diesen ein alternatives Smartphone oder Tablet zu. In dieser Ansicht sehen Sie auch die aktuellen Daten des verbundenen Smartphones, etwa den Ladungsstand des Akkus oder die installierte Android-version.
Sie können mit My Phone Explorer darüber hinaus Regeln zur Synchronisation von Verzeichnissen anlegen. Hierfür wechseln Sie in die Ansicht „Dateien“und wählen die Funktion „Dateien abgleichen“. Für die Definition eines Jobs sind das Quellverzeichnis und das Zielverzeichnis notwendig. Der Abgleich kann entweder beidseitig oder auch nur in eine Richtung erfolgen. Über die Filterregeln legen Sie fest, welche Dateitypen für den Abgleich berücksichtigt oder ausgeschlossen werden sollen. Speichern Sie am Ende Ihre Festlegungen, und starten Sie einen ersten Abgleich der Daten. My Phone Explorer gleicht die Dateien dann nach den Vorgaben zwischen Ihrem PC und Ihrem Androiden ab.