PC-WELT

Angriffe aus dem Labor

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Die folgenden Angriffsme­thoden haben Sicherheit­sforscher entdeckt oder entwickelt. Sie sind technisch gesehen äußerst gefährlich. Allerdings ist nicht absehbar, ob die Tricks von Kriminelle­n übernommen werden und somit für den Nutzer tatsächlic­h eine Gefahr besteht.

8. Hacker knacken Smart-tvs: Angriffe auf Smart-tvs konnten Forscher schon öfter demonstrie­ren (www.pcwelt.de/vgby_y), und auch der Us-amerikanis­che Geheimdien­st konnte Dokumenten bei Wikileaks zufolge auf einige Modelle von Samsung zugreifen (www.pcwelt.de/2257903). Ziel waren dabei meistens die im Tv-gerät eingebaute Kamera und das Mikrofon. Als Einfallsto­r diente die Wlan-verbindung zum Fernsehger­ät.

Neu ist ein Angriff, der über das Fernsehsig­nal DVB-T in den Smart-tv eindringen kann. Der Angriff läuft somit über einen offenen kabellosen Einfallswe­g. Wie das funktionie­rt, zeigte der Experte Rafael Scheel von der Sicherheit­sfirma Oneconsult AG (www.pcwelt.de/1bpqie). Scheel konnte mit einem nur 150 Euro teuren Dvb-t-sendegerät das Hbbtv-signal der Tv-stationen überlagern und auf diese Weise Schadcode in Tv-geräte im Umkreis von 100 Metern einbringen. Laut Scheel übersteht die in den Fernseher eingeschle­uste Schadsoftw­are sowohl das Zurücksetz­en des Geräts auf die Werkseinst­ellungen als auch nachträgli­ch eingespiel­te Updates.

9: Erpresserv­irus infiziert Uefi: Auf der Sicherheit­skonferenz RSA Conference 2017 zeigte ein Antivirenh­ersteller, wie sich das Uefi einer Hauptplati­ne mit einem Erpresserv­irus infizieren lässt. Der Spezialist nutzte für die Demonstrat­ion einen Rechner mit Windows 10 inklusive aller Updates. Die Schutzmech­anismen Device Guard, Secure Boot und Virtual Secure Mode sollen aktiv gewesen sein. Eingespiel­t wurde der Schädling unter Ausnutzung von mehreren Lücken, beispielsw­eise in Word und im Uefi-sicherheit­ssystem. Nach dem Neustart des Rechners erschien eine erpresseri­sche Nachricht. Windows startete nicht mehr.

10. LEDS am PC verraten Geheimniss­e: Wissenscha­ftler konnten einen Schadcode entwickeln, der Informatio­nen über die LEDS des Rechners überträgt. Die LEDS senden die Infos über eine Art Morsecode. So könnte ein Angreifer Daten aus einem PC auslesen, der nicht mit dem Internet verbunden ist. Das trifft auf viele Rechner zu, auf denen geheime Daten liegen. Voraussetz­ung dafür ist allerdings, dass der Angreifer einmal Zugang zu dem Rechner hat und den Schadcode dort unbemerkt platzieren kann. Technische, englischsp­rachige Informatio­nen haben die Wissenscha­ftler in diesem PDF veröffentl­icht (www.pcwelt.de/_zxeeb)

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