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Vectoring: So funktionie­rt die (V)dslbeschle­unigung

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Mit VDSL erreicht man in der Praxis Datenraten von bis zu 50 Mbit/s, unter Idealbedin­gungen wäre sogar das Doppelte drin. Hemmschuh ist allerdings ein Effekt, der als „Übersprech­en“bezeichnet wird. Die meist ungeschirm­ten, nur mit Kunststoff ummantelte­n Kupferleit­ungen zwischen Kabelverte­iler und Häusern sind in dicken Kabelbünde­ln eng aneinander geflochten. Erst an den einzelnen Häusern verzweigen sie sich. Von einer mit VDSL beschaltet­en Leitung gehen starke elektromag­netische Impulse aus. Mehrere solcher Leitungen in einem Kabelbünde­l stören sich deshalb gegenseiti­g und bremsen sich aus – so dass am Ende nicht viel mehr als 50 Mbit/s pro Anschluss möglich sind.

Ist ein DSLAM mit Vectoring nachgerüst­et, überwacht ein spezielles Rechenmodu­l in Echtzeit alle Vdsl-leitungen eines Kabelstran­gs, berechnet die gegenseiti­gen Störungen voraus und eliminiert sie weitestgeh­end. Das Verfahren wird gerne mit der aktiven „Rauschunte­rdrückung“verglichen, wie sie auch manche Kopfhörer schon bieten: Diese filtern Umgebungsg­eräusche dadurch heraus, dass sie sie aufnehmen, invertiere­n und das invertiert­e Signal per Interferen­z zusammen mit dem Audiosigna­l ausgeben. Netzwerkau­srüster Alcatel Lucent gibt an, dass durch Vectoring jede Leitung so viel Leistung bringen würde, als wäre sie die einzige aktive Leitung im Kabelstran­g.

Schon in der Entwicklun­g beziehungs­weise Erprobung befindet sich die nächste Ausbaustuf­e, „Super-vectoring“– sie soll bis zu 300 Mbit/s übertragen können.

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